Gestern sass ich auf meinem Sofa und schaute so herum, als mir auffiel, wie viele Dinge ich besitze, eigentlich viel zu viele.
Das habe ich zum Anlass genommen so grob zu überschlagen, wie viele Gegenstände ich „mein eigen“ nenne. Geschätzte 1000 größere Dinge „gehören mir“, sind mir wichtig genug gewesen, um Geld dafür auszugeben.
Alleine in meinem Bad habe ich über 100 Gegenstände, große und kleine, verschiedene Cremen, 5 Rasierwasser, Balsam, Bürsten, alle möglichen Sachen stehen rum, elektrische Zahnbürsten, mir war nicht bewusst, dass ich so eitel bin.
Alle Schränke sind voll, überall stehen Geräte, Andenken, Dekoration, wenn ich mir dann überlege, was ich wann gebraucht habe komme ich zu dem Ergebnis, dass ich ein kleiner Messi bin.
Und wenn ich weiterhin überlege wie viel Zeit ich in die Dinge investieren muss, da jedes Ding ja auch Beachtung benötigt.
Ich gehe hart auf die 60 Lebensjahre zu, da stellt sich auch die Frage, wie lange ich mich noch um all meinen Besitz kümmern kann, wie lange ich die Dinge noch so erledigen kann wie es mir gefällt?
Wenn man gewöhnt ist gewisse Dinge auf eine bestimmte Art zu erledigen, wenn man eine gewisse Routine entwickelt hat, dann geht man in seinen Gewohnheiten auf.
Die Pflege meines Besitzes ist sehr anstrengend, wird immer schwieriger, nimmt meine Energie. Und am Ende sind all meine angesammelten Besitztümer reichlich unnütz.
Kennen Sie aus den Filmen den Moment, wenn eine Person gestorben ist, und sich jemand durch den Besitz wühlt, aussortiert und viele Dinge einfach wegwirft? Ich habe mir vorgenommen, dass ich jetzt wirklich die Kurve bekomme und mich von all dem unnützen Ballast trenne, denn ich habe nicht mehr immer die dafür nötige Energie.
All die Dinge um mich herum, die belasten mich mehr als sie mir bringen. Vor 30 Jahren, da war das eine völlig andere Situation, da war das Neue noch besonders, heute denke ich, dass ich das Meiste schon einmal gesehen habe, materielle Dinge sind mir nicht mehr so wichtig.
Ein einfacher Lebensstil, das ist jetzt mein Ziel. Der Schwabe sagt: Wer die Küh hat, der hat auch die Müh, nicht nur die Milch. Das hat viel Wahrheit in der einfachen Weisheit.
All die Dinge, die ich angesammelt habe, von denen werde ich mich jetzt trennen, langsam aber sicher, immer wieder bewusst und achtsam zu einem Chan-(Zen)-Stil hin mich entwickeln.
Die angeräumte Bude geht mir auf die Nerven.
Der Weg ist das Ziel!
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Glück ist nicht viel zu haben. Glück gibt viel
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Ist die eigne Person in Ordnung, so kommt die Familie in Ordnung; ist die Familie in Ordnung, so kommt der Staat in Ordnung; ist der Staat in Ordnung, so kommt die Welt in Ordnung
– Lü Buwei – Chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph – 300 bis 236 vor dem Jahr Null
Chaos tritt dort am meisten auf, wo Ordnung gesucht wird. Es besiegt immer die Ordnung, denn es ist besser organisiert
– Terry Pratchett – Englischer Fantasy-Schriftsteller – 1948 bis 2015
Eure Ordnung ist auf Sand gebaut
– Rosa Luxemburg – Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung und des proletarischen Internationalismus – 1871 bis 1919
Am Ende wird alles gut sein. Wenn es nicht in Ordnung ist, ist es nicht das Ende
– John Lennon – Britischer Musiker 1940 bis 1980
Die Basis jeder gesunden Ordnung ist ein großer Papierkorb
– Kurt Tucholsky – Deutscher Journalist und Schriftsteller – 1890 bis 1935