Samstag, November 2, 2024
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StartChan (Zen) BuddhismusViele Möglichkeiten

Viele Möglichkeiten

Wir Menschen haben viele Möglichkeiten, abhängig von unserem Karma, im Rahmen unserer Bestimmung.

Über diese Bestimmung zu hadern, das bringt mir nicht viel, aber die vielen Möglichkeiten zu sehen, die das Leben bietet, das ist schon die bessere Strategie!

Wie auch immer, wer sieht schon all die Möglichkeiten des Lebens wirklich klar? Ich jedenfalls nicht, Fehler zu begehen ist Teil meiner Existenz, aus vielen Unwägbarkeiten habe ich viel gelernt.

Wenn ich Möglichkeiten sehen, dann wägen ich ab gegen eventuelle Risiken, beurteilen nach meinem Gefühl. Wenn die Abwägung nicht stimmig ist, dann lasse ich die Möglichkeit „sausen“, die Gelegenheit „geht an mir vorbei“. Mich danach, ob der nicht ergriffenen Gelegenheit zu grämen, das ist unsinnig. Wenn es mein Karma gewesen wäre, die Möglichkeit zu ergreifen, dann hätte ich auch zugegriffen, und die Chance gepackt.

Völlig egal also, was war, es kam so, wie es hat kommen müssen, nichts konnte ich ändern, meinem Karma folgend bin ich meinen Weg gegangen.

Möglichkeiten bringen immer Gefahren mit sich, das ist der große Makel. Seltene Situationen fordern kühle Präsenz, in der Ruhe liegt die Kraft. Alles ist möglich, immer, jetzt und zu jeder Zeit. Jederzeit kann ich abbiegen, ich muss nicht genau diesem Weg folgen, ich kann an jeder Kreuzung neu wählen. 

Ängste sind die natürlichen Feinde der Möglichkeiten, aus Ängsten resultieren selten gute Entscheidungen. „Ruhig und gefasst“ ist eine gute Lebenseinstellung, dem Vorbild Buddhas folge ich auf dem Weg der Mitte. 

Überhaupt die Ängste, die führen meist ins absolute NICHTS. Wie oft sind die Dinge, die ich so sehr befürchtet hatten, dann wirklich eingetreten? Aber wieviel Chaos haben Ängste schon angerichtet, waren dann retrospektiv aber doch nicht begründet.

Meist hatte ich mir für NICHTS einen „Kopf gemacht“, die Ängste haben mir auch psychisch nicht gut getan. Fiktiv waren die Ängste meistens, reine Einbildung in meinem Kopf, hatten mit der Realität NULL und NICHTS zu tun, sie waren unnötig und nutzlos. Die Angst vor der Zukunft hat mich gelähmt. Wie blöde kann man sein, wissend, dass „man“ sterben wird, also das Resultat in der Zukunft kennend, und trotzdem Ängste zu haben, ist unlogisch.

Heute weiß ich, dass ich, um Ängste zu überwinden, ich ihnen ins Auge blicken, mich mit der Wahrheit konfrontieren muss. Und die Wahrheit ist, dass das Los der Menschen nicht einfach ist, da alle wissen, dass die Präsenz nur endlich ist.

Da ich weiß, dass „alles“ endlich ist, kann ich aus dieser Wahrheit schnell große Kraft ableiten. Nach Buddha ist es besonders wichtig die Wahrheit zu erkennen, und ist die Voraussetzung für das persönliche „Erwachen“, der Transformation der Energie entgegensehend.

Das wirft im Übrigen auch Rückschlüsse auf meine vergangenen Entscheidungen, die ich analysiere und abspeichern muss, immer die Ängste angemessen „umarmend“, dabei meine Urängste „verstehend“. 

Am Anfang steht bei Ängsten die Frage: woher kommen die Ängste überhaupt?

Wenn ich meinen Ängsten keine Macht über mich gestatte, dann kann ich auch mit Möglichkeiten besser umgehen. Die Möglichkeiten sehen, die das Leben bietet, dass ist eine Kunst. Ohne zu große Ängste tauchen plötzlich Chancen um uns herum auf, die Dinge werden wieder „möglich“. Viele Wege führen nach Rom, und täglich kann man die Route ändern. Aus der unverhofften Abzweigung kann ein wunderschönes Erlebnis werden, der Weg ist letztendlich das Ziel.

Wir brauchen nicht so fortzuleben, wie wir gestern gelebt haben. Machen wir uns von dieser Anschauung los, und tausend Möglichkeiten laden uns zu neuem Leben ein

– Christian Morgenstern – Deutscher Dichter – 1871 bis 1914

Was du zu müssen glaubst, ist das, was du willst

– Marie Freifrau Ebner von Eschenbach – Österreichische Erzählerin – 1830 bis 1916

Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen

– Antoine de Saint-Exupéry – Französischer Schriftsteller – 1900 bis 1944

Nichts wird so oft unwiederbringlich versäumt wie eine Gelegenheit, die sich täglich bietet

– Marie Freifrau Ebner von Eschenbach – Österreichische Erzählerin – 1830 bis 1916

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