Wenn wir einen Fehler begehen und diesen nicht korrigieren, begehen wir schon den zweiten.
Missgriffe gehören zum Leben, wir alle machen Fehler.
Die Frage ist, wie wir damit umgehen, was wir tun wenn wir den Irrtum bemerken?
Oft fällt uns der Fehler schon in dem Moment auf, in dem wir ihn begehen.
Doch was können wir tun, sollen wir „die Sache in Ordnung“ bringen, selbst auf die Gefahr hin unser „Gesicht zu verlieren“? Oder beschämt zur Seite blicken und „Schwamm drüber“?
Buddha sagte: Es gibt nur zwei Fehler, die man auf dem Weg zur Wahrheit machen kann – Nicht den ganzen Weg gehen, oder ihn nicht beginnen!
Nach dem historischen großen Mann sollen wir also den Weg der Wirklichkeit gehen, das Versehen aus der Welt schaffen. Meine Mutter sagt immer: „Sohn, was wahr ist darfst Du sagen“.
Also sollte ein Buddhist die menschliche Größe haben sich seine Unzulänglichkeiten einzugestehen, zu seinen Handlungen zu stehen, und zu versuchen, diese wenn möglich zu korrigieren. Denn nach Buddha kann weich stärker sein als hart.
Scham ist ein natürliches Gefühl, etwa wenn wir etwas falsch gemacht haben, dann schämen wir uns. Aber ist es nicht deutlich besser für uns, wenn wir diesen kurzen Moment der Unsicherheit überwinden, die innere Tugend aufbringen und den Fehler jetzt und gleich „in Ordnung“ bringen?
Doch!
Denn aus einem Versehen kann schnell eine größere Lüge entstehen, aus der Unwahrheit erwächst dann Leid, für uns und für unsere Umgebung, der Volksmund sagt: „aus der Mücke entsteht ein Elefant„.
Beispiel: Ich erzähle meiner Frau nicht, dass mich im Büro eine Kollegin „anhimmelt“. Als sie die Mitarbeiterin mit mir zufällig auf der Strasse sieht, denkt sie, ich hätte ein Verhältnis mit ihr. Weil ich am Anfang den Fehler nicht aus der Welt geschafft habe, entsteht ein echtes Problem, wir alle kennen solche Situationen, oftmals geht es gut, aber manchmal „geht der Schuss nach hinten los“.
Aus Patzern und Miseren zu lernen bringt uns weiter, wir wachsen auch an den Fehlern die wir begehen. Allerdings nur, wenn wir zu diesen „Schwachpunkten“ stehen, sie als Teil unseres Lebens betrachten, wenn wir beginnen unsere Fehler ebenso positiv zu sehen wie unsere Stärken, denn wo es keine Berge gibt, da gibt es keine Täler.
Also, den nächsten Fehler, den Sie machen, den sollten Sie zelebrieren, richtig feiern, geniessen, denn er ist ein Teil Ihres Selbst, Ihres Seins, Ihrer Persönlichkeit. Genau so wie die Lösung des Problems, die sollten Sie ebenfalls „abfeiern“ und in ihrer Gesamtheit „erleben“.
In einem grossen Buch habe ich gelesen: „Denn wer frei von Fehlern, der werfe den ersten Stein“.
Als die ersten Missionare nach Afrika kamen, besaßen sie die Bibel und wir das Land. Sie forderten uns auf zu beten. Und wir schlossen die Augen. Als wir sie wieder öffneten, war die Lage genau umgekehrt: Wir hatten die Bibel und sie das Land
– Desmond Mpilo Tutu – Südafrikanischer Geistlicher – geb. 1931