Buddhismus und Regeln
Viele Buddhisten leben nach genauen Regeln.
Buddhisten sollen kein Fleisch essen, keinen Sex haben, sollen dies tun, jenes lassen, so oder so sollen sie beten; Regeln über Regeln.
Das Studium von Sutras, die Auslegung von Worten, das genaue Meditieren stehen im Mittelpunkt vieler buddhistischen Richtungen.
Aber woher kommen die meisten dieser Regeln?
Diese Vorschriften wurden hauptsächlich von Mönchen und buddhistischen “Gelehrten” nach dem Tod Buddhas festgelegt, ähnlich der unzähligen Regeln und Vorschriften, die von der katholischen Kirche lange nach dem Tod von Jesus Christus erlassen wurden.
Sind diese später aufgestellten buddhistischen Regeln und Vorschriften mit den Werten des historischen Buddha in Einklang zu bringen?
Ich sage nein!
Buddha hat jahrelang meditiert um Erleuchtung zu erfahren, und ist dabei gescheitert. Sogar Wikipedia führt aus, dass Buddha die „Erleuchtung“ eben gerade nicht durch Meditation und Askese (Regeln) erreichte.
Als er abgezehrt und dem Tode nahe „aufgegeben“ hatte, nahm er ein Bad am Ufer des Neranjara-Flusses.
Dann, als er sich am Flussufer niederließ, erfuhr er die „Erleuchtung“.
Erst als der historische Buddha ganz losgelassen, schon komplett aufgegeben hatte, erwachte er.
Heute hören wir immer wieder, man müsse als Buddhist so oder ähnlich meditieren, um es Buddha nachzutun, diese und jene Regeln befolgen.
Buddha selbst konnte nicht erklären, wie er die „Erleuchtung“erfuhr, Buddha hat keinen Text hinterlassen, aus denen ersichtlich wäre. wie man „Erleuchtung“ erfahren kann.
In seinen „Dharma-Gesprächen“ leitete er seine Anhänger dazu an, nicht zu meditieren, sondern in sich selbst nach „Erleuchtung“ zu suchen.
Sein Weg war es, das Ego seiner Anhänger zu begrenzen, eine schlechte Angewohnheit nach der anderen bei ihnen abzuschaffen.
Alle Regeln sind nichts anderes als Meinungen und Anleitungen.
Es geht aber nicht um das Befolgen von Regeln, sondern um das Erreichen von „Erleuchtung“, um das „Erwachen“.
Die meisten Regeln wurden von den Menschen geschaffen, die selbst „nicht erwacht“ sind und Buddha nicht wirklich verstanden haben.
Was machte den historischen Buddha so bekannt, so populär, dass er bis heute für Millionen von Menschen ein Vorbild ist?
Regeln?
Nein!
Buddha ist uns ein Begriff, weil er „Erleuchtung“ erfuhr, nicht weil er sechs Jahre meditierte.
Obwohl er explizit sagte, dass er seine „Erleuchtung“ nicht durch Meditation erreichte, meditieren unzählige Menschen in der Hoffnung, dadurch zu erwachen.
Regeln über Regeln!
Derjenige Geschmack ist gut, der mit den Regeln übereinstimmt, die von der Vernunft festgesetzt worden sind
– Johann Christoph Gottsched – Deutscher Schriftsteller – 1700 bis 1766