Samstag, Juli 27, 2024
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StartChan (Zen) BuddhismusDer Coronavirus und das Denken

Der Coronavirus und das Denken

Der Coronavirus und das Denken

Gerade steht China vor einer grossen Herausforderung, unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Volksrepublik.

Auf Videos sieht man unzählige Menschen, die total verängstigt vor Krankenhäuser stehen und Hilfe suchen. In Panik und mit von Angst verzerrten Gesichtern, bin ich krank, werde ich sterben?

Sterben werden wir alle, die Frage ist wie wir damit umgehen.

Buddhisten haben von ihrer Philosophie her eine andere Betrachtung des Lebens und des Sterbens, glauben auch an Wiedergeburt. Allerdings ist die Situation immer eine andere wenn man dann selbst betroffen ist, dann ist es sicher schwieriger die Ruhe zu bewahren.

Bei der letzten Welle von SARS war ich in China und reiste mit dem Abt des Shaolin Tempels Shi Yong Xin durch das Land. Ich fragte den Abt ob er denn Angst oder Zweifel wegen der Krankheit habe.

Er antwortete weise:

„Ich glaube an das Karma, ich glaube daran dass ich erkranken werde wenn das meine Bestimmung ist, und es nichts gibt was mich dann schützen kann. Wenn es meine Bestimmung ist gesund zu bleiben dann wird das so sein!“

Wenn man an die Lehre Buddhas glaubt steht das Schicksal bereits fest, man muss mit der Welle schwimmen, man kann nicht gegen die Wogen des Schicksals „anschwimmen“.

Aber das Denken ist was uns peinigt, in unseren Gedanken malen wir uns dann bereits aus wie wir von der Krankheit dahingerafft werden, wie wir leiden, furchtbar sterben. Unser Ego läßt uns diese Dinge denken, stellt sich die absonderlichsten Geschichten vor, die nachher dann sowieso niemals so eintreten wie wir sie uns vorgestellt haben.

Daher hilft uns solches Denken nicht, es schadet uns.

Das Corona Virus kann uns sogar helfen. Es hilft uns zu sehen wie endlich unsere Existenz wirklich ist, wie klein und unbedeutend wir sind, dass das Leben wie wir es heute kennen morgen vorbei sein kann.

Denken Sie doch daran dass dies eine gute Gelegenheit sein kann über ihre Existenz nachzudenken, und eventuell Zeit mit ihrer „Erleuchtung“ zu verbringen, einmal über das Thema „erwachen“ zu sinnieren.

Wie ihre erste grosse Liebe in ihr Leben kam, so kann auch die „Erleuchtung“ in ihr Leben kommen.

Denken Sie zurück an die Zeit ihrer ersten grossen Liebe, wie Sie immer wieder an ihre(n) Liebste(n) gedacht haben, so verhält es sich mit der Erleuchtung.

Wenn Sie sich offen für Erleuchtung zeigen wird die „Erleuchtung“ in ihr Leben treten.

Und hier kann in dem grossen Unglück des Coronavirus ein Anstoss liegen, sich die Vergänglichkeit des Lebens zu vergegenwärtigen und die „Erleuchtung“ JETZT zu suchen, nicht morgen, denn wir wissen nicht ob es morgen geben wird.

 

Krankheit ist der furchterregendste Tyrann

Albert Camus – Französischer Schriftsteller und Philosoph – 1913 bis 1960

Das Heilmittel ist schlimmer als die Krankheit

Francis Bacon – Englischer Philosoph, Staatsmann und Naturwissenschaftler – 1561 bis 1626

Es gibt nur eine Krankheit, wie es nur eine Gesundheit gibt

Ernst Jünger – Deutscher Schriftsteller – 1895 bis 1998

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