Freitag, Dezember 20, 2024
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StartChan (Zen) BuddhismusWarum denke ich, ich hätte recht? 

Warum denke ich, ich hätte recht? 

Schauen Sie in die Vergangenheit. Sie waren sich sicher, die Dinge waren klar!

Wenn Sie denselben Sachverhalt nochmals bewerten könnten, wäre Ihre Entscheidung immer noch gleich?

Oftmals wohl nicht!

Jeden Tag müssen wir uns entscheiden, so oder so, links oder rechts, oben oder unten. Und immer denken wir, dass wir das Richtige tun. Klar, sonst würde unsere Entscheidung ja auch anders ausfallen.

Zu mancher richtigen Entscheidung kam es nur, weil der Weg zur falschen gerade nicht frei war

Wenn wir aussuchen müssen, welchen Pfad wir beschreiten wollen, sollten wir an die Entscheidungen der Vergangenheit denken, welche Situation wäre mit der jetzigen in etwa vergleichbar, wie habe ich mich da entschlossen?

Hatte ich damals recht? Oder vielleicht doch nicht?

Und was lerne ich daraus für die momentane Situation? Wie kann ich die Position der Mitte einnehmen, von der der historische Buddha ausging?

Ist es wirklich wichtig recht zu haben, könnte es sein, dass ich mehr erreiche, andere Menschen glücklich mache, wenn ich einen winzigen Schritt zurück gehen würde?

In wichtigen Situationen versuche ich nun mir den Sachverhalt aus der Perspektive der Zukunft gesehen vorzustellen. Ein Jahr später, wie würde ich das Ganze rückblickend sehen, war alles wirklich so wichtig und richtig?

Auch hilft uns bei Entschlüssen der edle Pfad des historischen Buddhas, auch genannt der mittlere Weg:

1. Rechte Erkenntnis

2. Rechter Entschluss

3. Rechtes Reden

4. Rechtes Handeln

Es ist wenig hilfreich, Entschlüsse auf die lange Bank zu schieben. So wie ich entscheide, so ist es gut, es gibt nämlich kein „richtig“ und kein „falsch“. Als Buddhist sollte man sich mit Wertungen sowieso zurückhalten.

Aber das heißt noch lange nicht, dass ich immer recht habe!

Auch andere Menschen haben recht, die Lösung liegt immer in der Mitte.

Versuchen Sie doch einmal, einen Tag lang alles „falsch“ zu machen.

 

Jeder meint, dass seine Wirklichkeit die richtige Wirklichkeit ist

Hilde Domin – Deutsche Schriftstellerin – 1909 bis 2006

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