Donnerstag, Dezember 19, 2024
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StartChan (Zen) BuddhismusIst der Weg wirklich das Ziel? (Teil 2)

Ist der Weg wirklich das Ziel? (Teil 2)

Hast Du schon den ersten Teil meines Themenschwerpunktes „Ist der Weg wirklich das Ziel?“ gelesen? Heute geht es weiter

Das Handeln um des Handelns willen bedeutet, dass die bewusst ausgeführten Handlungen als Meditationsobjekte dienen, um sich selbst zu beobachten und den Geist zu schulen. Wie es im Chan-Buddhismus allgemein der Fall ist, geht es immer um das gegenwärtige Erleben des Seins, um ein bewusstes Erleben im Hier und Jetzt. Oder einfach gesagt: Über den Weg bewußt sein, der ja bekanntlich das Ziel ist!

Auf diese Weise hat jedes Handeln einer bestimmten Form einen tieferen, spirituellen Anspruch. Es geht auch keineswegs um die Frage nach der Belohnung oder dem Ergebnis der geleisteten Handlung, sondern vielmehr um den Eigenwert der Mühe selbst. Das entstandene Ergebnis ist dabei fast nebensächlich, ja, die Fixierung darauf widerspricht sogar dem eigentlichen Sinn und kann schädlich sein. 

Der besondere Geist in der traditionellen asiatischen Kultur steht im Kontrast zu vielen modern-westlichen Wertvorstellungen, die auf Profit, Optimierung, Konkurrenz und Wettbewerb ausgerichtet sind. Daher fällt es den Menschen in Europa oft schwer, die ursprünglichen asiatischen Lehren unverfälscht anzunehmen, ohne sie zu verändern. 

Um den richtigen Geist des Handelns zu entwickeln, musst du dich klar dafür entscheiden, das ursprüngliche Wesen der buddhistischen Lehre zu verstehen und aktiv den Weg zu beschreiten – allein um des Gehens willen. Jede Handlung im Hier und Jetzt dient allein der meditativen Wahrnehmung deines eigenen Seins in Bewegung, Begegnung und Besinnung. 

Das ist innere Meisterschaft durch fortwährende, nie endende Arbeit an Dir selbst, an dem Weg, der ganz sicher das Ziel ist. Die Handlung geschieht um der Handlung willen, nicht um ein entferntes Ziel zu erreichen, sondern um bewusst im gegenwärtigen Prozess des achtsamen Tuns zu leben.

Dies erfordert den reinen Geist Buddhas, damit wir unvoreingenommen an jede neue Situation herantreten können.

Im Buddhismus wird sehr oft der Ausdruck „Der Weg ist das Ziel“ verwendet, um eine wichtige philosophische Lehre zu vermitteln. Dieser Satz drückt aus, dass der Fokus auf dem gegenwärtigen Moment und dem Prozess des Unterwegsseins liegt, anstatt sich ausschließlich auf das Erreichen eines bestimmten Ziels zu konzentrieren.

Die Lehre des großen Lehrers lehrt uns, dass das menschliche Leben von Leiden und Unbeständigkeit geprägt ist. Anstatt nach dauerhafter Befriedigung und Erfüllung im Äußeren zu suchen, lenkt die Philosophie des indischen Prinzen die Aufmerksamkeit auf den inneren Zustand und die persönliche Entwicklung. In diesem Sinne ist der Weg eine Metapher für die spirituelle Reise eines Individuums.

Der Weg umfasst die Praxis der Achtsamkeit, Meditation, Mitgefühl und Weisheit. Es geht darum, bewusst im gegenwärtigen Moment zu leben, mit tiefer Einsicht in die Natur des Selbst und der Welt. Der Fokus liegt auf der inneren Transformation und dem Abbau von Leiden, indem man die eigenen Begierden, Anhaftungen und illusionären Vorstellungen erkennt und überwindet.

Buddha betont die Wichtigkeit des Lernens und des persönlichen Wachstums auf diesem Weg. Jeder Schritt, den wir nehmen, jede Erfahrung, die wir machen und jede Herausforderung, der wir begegnen, bietet uns die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln und unser Bewusstsein zu erweitern.

Indem wir den Weg als Ziel betrachten, befreien wir uns von dem Druck, bestimmte Ergebnisse oder Erfolge erreichen zu müssen. Stattdessen können wir uns auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren und den Prozess des Lernens, Wachsens und Erwachens schätzen. Der Weg selbst wird zu einer Quelle der Freude, des inneren Friedens und der Erkenntnis.

Auch wird der Weg als eine kontinuierliche Reise betrachtet, die niemals endet. Es geht nicht darum, ein endgültiges Ziel zu erreichen, sondern darum, bewusst zu leben und den Geist zu schulen, um inneren Frieden und Erleuchtung zu erfahren. Indem wir uns dem Weg hingeben, können wir tiefe Einsichten gewinnen und uns auf dem Weg zur Befreiung von Leiden und zur Entwicklung unseres vollen Potenzials begeben.

Denn der Weg ist das Ziel!

Nicht durch lange Rede und theologische Abhandlungen kann man den Weg erfahren, sondern nur durch intensive Meditation

Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Der Weg ist das Ziel. Der Sinn des Lebens liegt nicht im Erreichen eines Ziels, sondern im Genießen der Reise

Ralph Waldo Emerson – US-amerikanischer Geistlicher, Philosoph und Schriftsteller – 1803 bis 1882

Es geht nicht darum, das Ende des Weges zu erreichen, sondern darum, den Weg mit Freude zu gehen

Joseph Campbell – US-amerikanischer Professor und Publizist auf dem Gebiet der Mythologie – 1904 bis 1987

Der Weg, den du wählst, offenbart, wer du bist

Unknown – 

Das Ziel gibt dir einen Zweck im Leben, aber der Weg gibt dir Bedeutung

Roy T. Bennett – US-amerikanischer Autor

Der Weg zum Erfolg ist nie gerade, aber er wird immer von deinem Willen geleitet

Napoleon Hill – US-amerikanischer Schriftsteller im Bereich der Neugeist-Bewegung. Sein Buch Denke nach und werde reich (orig. Think and Grow Rich) hat sich seit seinem Erscheinen im Jahr 1937 bis heute angeblich mehr als 70 Mio. mal verkauft – 1883 bis 1970

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