Heute reise ich nach London, besuche meinen Meister Shi Yan Zi, der dem Tempel vorsteht. Lange habe ich in nicht gesehen, das Reisen war lange Zeit sehr schwierig, jetzt ist es wieder leichter. Diesen Text schreibe ich am Flughafen Stuttgart, ich bin zu früh hier, die Vorfreude hat mich die Zeit vergessen lassen.
Der Shaolin Tempel in London ist seit beinahe 30 Jahren eine feste Institution in der Metropole, liegt unweit der Metrostation „Tufnell Park“.
Wieder unternehme ich eine Reise, die auf meinen Handlungen von vor fast 40 Jahren aufbaut. Wäre ich seinerzeit nicht in den Shaolin Tempel China gereist, sondern wie „normale“ Menschen in den Urlaub, dann würde ich jetzt höchstwahrscheinlich nicht nach London fliegen. Unser Karma baut sich über das gesamte Leben auf, alles ist vorbestimmt, tief in unserem Ich wissen wir um die Zusammenhänge ganz genau Bescheid.
Ich kann gar nicht sagen wie sehr ich mich freue, die alten Weggefährten wieder zu treffen, die Lehrer in der Kung Fu Schule, die Mitarbeiter, die Familie meines Meisters. Angeschlossen an die Schule ist ein großer Buddha-Raum, in dem Zeremonien stattfinden, der für die Feste und Feiern genutzt wird.
Mein Meister Shi Yan Zi ist ein Sanda-Lehrer, d.h. es wird der Augenmerk auf den Kampf gerichtet, weniger auf Formen. Hier geht es immer gut zur Sache, viele Boxsäcke und ein Boxring vervollständigen die Trainingsstätte.
Hier gibt es viele Schüler aus wirklich allen Ländern der Welt, London ist sehr weltoffen, das Sprachengewirr ist beachtlich, der Zusammenhalt der Schüler aber auch. Kaum einer kann sich dem Einfluss der fernöstlichen Kultur im Tempel entziehen, es duftet dort nach Tee und Training, überall sind Menschen, es wird fleissig trainiert. Ich sitze am Stuttgarter Flughafen, aber ich kann den Tempel schon „riechen“.
Bei Veranstaltungen räumen die Schüler meines Meisters regelmäßig die Platzierungen ab, das Training zeigt Wirkung, der Respekt wächst. Nun, mein Meister ist auch etwas „in die Jahre“ gekommen, er ist über 50, ich fast 60 Jahre alt, das Alter geht an niemandem spurlos vorbei, auch nicht an einem (ehemaligen) Shaolin Mönch. Trotzdem trainiere ich jeden Tag etwa eine Stunde, ich weiß, dass mein Meister ebenfalls kaum einen Tag ausläßt. Auch wenn meine Übungen in letzter Zeit sehr moderat wurden, die Disziplin ist nach wie vor die bestimmende Tugend in meinem Leben.
Ich freue mich sehr meine Freunde später in die Arme zu nehmen, die Reise vor fast 40 Jahren hat Auswirkungen bis zum heutigen Tag. Der Weg ist und bleibt das Ziel!
Jetzt ist Boarding!
Wer der heiligen Fährte treu bleibt, wird ans andre Ufer kommen
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Wir stehen in Ehrfurcht vor allem Dulden und Glauben, das ein Reisen zum Höchsten ist
– Monika Hunnius – Lettisch-deutsche Schriftstellerin – 1858 bis 1934
Vielen ist Reisen ein Ersatz für Leben. Es gibt oft nichts Schmerzlicheres, als solches zu erkennen
– Christian Morgenstern – Deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer – 1871 bis 1914
Um zu begreifen, daß der Himmel überall blau ist, braucht man nicht um die Welt zu reisen
– Johann Wolfgang von Goethe – Deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker – 1749 bis 1832
Das sind die Weisen, die durch Irrtum zur Wahrheit reisen, die bei dem Irrtum verharren, das sind die Narren
– Friedrich Rückert – Deutscher Dichter – 1788 bis 1866
Du kannst Dir gar nicht vorstellen, welche Sehnsucht und Lust zu reisen ich habe
– Carl Spitzweg – Maler – 1808 bis 1885
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