Freitag, Oktober 4, 2024
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Der einzige Ort

Der einzige Ort, an dem wir sein können, der ist hier, genau hier, wo wir uns gerade befinden, denn es ist unser Schicksal, unser Karma, unsere Bestimmung. Nur hier, und nirgendwo anders, an diesem ganz speziellen Fleck, an einem Platz, der gerade „unser“ Platz ist, der aber schon im nächsten Moment wieder „leer“ sein kann, oder der Platz einer anderen Person sein könnte. Oder aber als Platz aufhört zu existieren, auseinander bricht, vielleicht sich neu zusammensetzt, wer weiß das schon?

Die Vorstellungskraft ist eine sehr starke Kraft. Mit ihr suchen wir uns die Teile aus, die wir wahrnehmen, die wir in unser Bewusstsein vordringen lassen, die wir als Realität begreifen, einfach weil wir die Augen vor den anderen Realitäten verschließen. Wir machen uns die Welt, so wie sie uns gefällt, so ist es aber nicht, so wird es auch nie sein. Wenn wir alle Menschen als „schlecht“ begreifen, dann werden wir auch „schlechte“ Menschen treffen, andauern und überall. Wenn wir aber eine generell „gute“ Auffassung pflegen, dann werden wir auch die „guten“ Dinge, Lebewesen und Begebenheiten antreffen, eben ganz wie es uns beliebt.

Aber die Wahrheit ist weder „gut“ noch „schlecht“, sondern nichts von dem, was wir uns zurechtgelegt haben, nichts davon existiert. Denn die Wahrnehmung, die haben wir uns erschaffen, die Wirklichkeit kennen wir noch nicht einmal, und es gibt auch deutlich mehr wie EINE Klarheit.

Wer immer noch alles in „gut“ oder „schlecht“ einteilt, in die besagten Schubladen packt, der sieht nicht, wie die Dinge wirklich sind, der bleibt im Strudel der „falschen“ Wahrnehmungen gefangen. Gerade aus diesem Spannungsverhältnis entsteht Leid, Angst und Unfrieden. Wer die Beurteilung der diversen Illusionen unterläßt, der kommt auf dem Weg zur „Erleuchtung“ deutlich vorwärts, denn die Vorstellung kollidiert in diesem Fall dann nicht mehr mit der Wirklichkeit, die Enttäuschungen bleiben aus.

Wer in seinem Schubladendenken verhaftet bleibt, der ist ein Gefangener seiner selbst, der kann nur erwachen, wenn er erkennt, dass selbst die absolute Wirklichkeit eine Illusion ist, etwa wie ein Traum in einem Traum.

Wer aber aufhört gegen all die Dinge anzukämpfen, der ist sehr nahe am Erwachen, der versteht, dass alles eine Illusion von einer Illusion sein muss, es keine andere Möglichkeit gibt, auch nicht geben kann.

Gleich nach der bedingungslosen Kapitulation, dem Eingeständnis der totalen Niederlage, dem Aufhören mit dem Kämpfen erkennen wir, dass selbst das Gefängnis nicht existiert, wir haben es uns nur vorgemacht, uns an unserem Schicksal gerieben.

Der Weg ist auch dabei das Ziel, der einzige Ort!

 

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Wenn man zu lange an einem Orte wohnt, häufen sich zu viele Sachen an

Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Alle Orte haben die gleiche Entfernung zum Paradies

Thomas Moore – Irischer Dichter, Lyriker und Jurist – 1779 bis 1852

Eine Tat, die am falschen Orte vollbracht wird, trägt nie Frucht

Narajana – Verfasser der Fabelsammlung Hitopadesa – ca. 9./10. Jahrhundert

Viele Orte liegen am Ende der Welt; nur wenige an ihrem Anfang

Walter Ludin – Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker und Buchautor, Mitglied des franziskanischen Ordens der Kapuziner – geboren 1945

Honig wohnt in jeder Blume, Freude an jedem Orte, man muß nur, wie die Biene, sie zu finden wissen

Heinrich Von Kleist – Deutscher Dramatiker – 1777 – 1811

Nicht nur Leute, sondern auch Orte und Dinge, die ich kenne, erweitern mein Selbst in einer Art metaphorischen sozialen Weise

William James – US-amerikanischer Psychologe und Philosoph – 1842 bis 1910

 

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