Samstag, Juli 27, 2024
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Mein Aquarium

Vielleicht habe einige Leser mitbekommen, dass ich ein Aquarium vom Shaolin Tempel Europe geschenkt bekommen habe. Der gute Geist des Tempels züchtet dort im Keller Zierfische, was einen sehr beruhigenden Aspekt mit sich bringt.

Das Aquarium ist klein, steht auf meinem Schreibtisch, immer wieder erfreue ich mich am Getümmel, die kleinen Fischchen sind „munter wie Fische im Wasser“, ich erfreue mich an ihrer Buddha-Natur.

Dabei denke ich so bei mir, dass sie wohl keine Ahnung von der Situation haben, ihr Behältnis einfach annehmen, ihr Schicksal wahrscheinlich auch nicht anzweifeln, wohl nicht nach dem „Sinn des Lebens“ grübeln, sicher auch gar nicht verstehen würden, dass sie „meine“ Fische sind, in einem Wassertank schwimmen, in einer „Kunstwelt“ leben. Es ist auch keinesfalls sicher, ob sie mich „wahrnehmen“. Auch ist nicht klar ob sie mich überhaupt sehen, einordnen können, oder einfach nur als dicken Schatten erkennen, vor dem es wegzuschwimmen gilt.

Jedesmal wenn ich in das Aquarium blicke stelle ich mir vor, dass auch ich in einer Art von Behältnis leben könnte, welches eine andere Spezies für mich (und meine Artgenossen) gebaut hat, die jetzt vor einer Art von Scheibe sind und mich anstarren, wie ich meiner Arbeit nachgehe, die vielleicht selbst wieder in einem Behältnis sitzen, von einer weiteren Spezies betrachtet werden. Dies würde sehr mit der Lehre Buddhas korrespondieren, nachdem alles nur ein Traum ist, welchen es zu verlassen gilt.

Und die Fische selbst, was wäre, wenn die sich ebenfalls eine Art von Haustieren halten würden, etwa ein Algengeflecht, oder kleine Muschelkolonien, oder vielleicht nur Einzeller. Alles dann in der Folge Spezies, die von sich selbst denken „einzigartig“ zu sein, die nicht den Zusammenhang „nach draussen“ sehen (können), die gar nicht verstehen (können), wie die Dinge zusammenhängen. So wie Buddha uns die Zusammenhänge erklärt, weil wir sie eben auch nicht „verstehen“.

Können Sie sich (für einen kurzen Moment) vorstellen, dass auch Sie in einem solchen Käfig (oder Aquarium) sitzen? Über uns eine Spezies steht, die uns beherrscht, uns die Dinge zuteilt, die Fütterung für uns organisiert, die unser gesamte System „erfunden“ hat? Ein beunruhigender Gedanke. Wo wir doch der Meinung sind, dass wir die Krone der Schöpfung wären (was wir keinesfalls sind). Und wir denken, dass wir so alles verstehen würden, dass „unsere“ Wissenschaft den „vollen Durchblick“ hätte. Oder was wäre, wenn wir nur die Spielfiguren von irgendwelchen „Spinnern aus der Zukunft“ sind, eben nur die Teile eines Computerspiels?

Ja, wenn wir aus unserem Behältnis rausschauen, aber nichts verstehen, was wäre dann?

Der Weg ist das Ziel!

 

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Laß die Toren Ruhm erstreben, sich um nichtigen Vorrang plagen. Laß sie eitler Herrschaft Truggebilde suchen, laß sie jagen!

Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Der Traum ist das Aquarium der Nacht

Victor Hugo – Französischer Schriftsteller – 1802 bis 1885

Gewisse Leute verhalten sich wie die Fische im Aquarium — so bald sie auf ein Hindernis treffen, ändern sie die Richtung.

Pavel Kosorin – Tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker – geboren 1964

Engstirnigen Menschen die Vielfalt der Welt erklären zu wollen, ist genau so sinnlos, wie einem Goldfisch im Aquarium die Weite der Ozeane zu erläutern

Willy Meurer – Deutsch-kanadischer Kaufmann, Aphoristiker und Publizist – 1934 bis 2018

Nach all den Jahren des Angelns nehmen die Fische jetzt Rache

Queen Elizabeth – Königin des Vereinigten Königreichs – geboren 1926

Zwischen Können und Tun liegt ein Meer und auf seinem Grunde gar oft die gescheiterte Willenskraft

Marie von Ebner-Eschenbach (Marie Freifrau Ebner von Eschenbach) – Österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin – 1830 bis 1916

 

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