Vor einem chinesischen Tempel verkaufte ein Bäcker seine selbst gemachten Brote, die von den unzähligen Besuchern sehr geschätzt wurden. Er war ein sehr armer Mann, er schlief in seinem Verkaufsstand auf den Tischen, die er für die Nacht abräumte (so etwas habe ich vor ca. 20 Jahren in China vor dem Shaolin Tempel bei den Verkaufsständen noch selbst gesehen).
Der Abt des Tempels nahm ihn recht schnell wahr und bot dem Bäcker eine leere Mönchsklause zur Übernachtung an, was der Mann gerne in Anspruch nahm. So kam er mit der buddhistischen Lehre in Berührung, er fing an Fragen zu stellen und Bücher zu lesen.
Zum Dank für die Unterkunft entsendete der Bäcker jeden Tag zehn seiner Brote in den Tempel, um sich so zu bedanken. Jeden Tag kamen die Brote mit unglaublicher Regelmäßigkeit beim Abt pünktlich an. Dieser wies den Boten immer an, ein Brot als Geste des Dankes zurückzubringen. Der Bäcker schaute am Anfang sehr verwundert, wenn der junge Mönch das eine Brot zurückbrachte, er konnte sich daraus keinen Reim machen. Mit der Zeit entwickelte sich eine Gewohnheit daraus, die Sache wurde ein festes Ritual, alle Beteiligten sahen die Handlungen als festen Bestandteil ihres Lebens. Doch der Bäcker fragte sich immer öfter, was es mit der Rückgabe des einen Brotes auf sich haben könnte, er wußte nicht, was der Abt damit bezwecken könnte, oder wollte.
Als sich der Bäcker und der Abt vor der Tempeltür zufällig trafen fragte der Mann, warum er ihm denn jeden Tag ein Brot zurücksenden würde, er könne keinen Sinn darin erkennen. Der alte Meister sagte ihm, er könne doch ein Brot zurückgeben, warum denn nicht.
Der Bäcker meinte, dass der Abt ihm doch sehr helfen würde, weshalb er sehr dankbar sei, darum würde er die Brote senden. Der Abt antwortete, er wolle ebenfalls etwas zurückgeben. Der Bäcker war nach der Unterhaltung so schlau wie vorher.
An einem anderen Tag trafen sich die beiden Männer wieder, der Bäcker fragte ihn bei dieser Gelegenheit, warum der Meister ihn nie im Buddhismus unterrichten würde. Der Abt schaute ihn verwundert an, dann entgegnete er ihm: Jeden Tag lehre ich dich, immer nehme ich mir Zeit für dich. Du spendest mir Brot, ich esse es, ich habe immer ein Ohr für dich, schenke dir immer ein Lächeln, ich lehre dich mit meiner einfachen und natürlichen Art, ich versuche dich zum Nachdenken zu bringen.
Diese Worte machten den Bäcker sehr schweigsam, er grübelte über das Gesagte nach. Am nächsten Tag kam er zum Abt und erklärte, dass er ein Mönch werden wolle.
Aus dem einen (immer zurückgegebenen) Brot wurden dann hunderttausende Lehren, das Brot war nur der Anfang.
Der Weg ist das Ziel!
Der wahre Glaube wächst durch die Stimme eines guten Lehrers und eigenes Nachdenken
– Buddha (Siddhartha Gautama) – Stifter der nach ihm Buddhismus genannten Philosophie – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Lehrer sind Mitschüler
– Dr. phil. Manfred Hinrich – Deutscher Philosoph – 1926 bis 2015
In jeder großen Trennung liegt ein Keim von Wahnsinn; man muß sich hüten, ihn nachdenklich auszubrüten und zu pflegen
– Johann Wolfgang von Goethe – Deutscher Dichter – 1749 bis 1832
Es gibt nur ein Heilmittel für die öffentliche Not, und das ist die öffentliche Erziehung, die darauf gerichtet ist, die Menschen nachdenklich, barmherzig und gerecht zu machen
– John Ruskin – Englischer Schriftsteller – 1819 bis 1900
Der Schrei der Empörten ist schrill. Der Schrei der Nachdenklichen stumm
– Manfred Poisel – Deutscher Werbetexter – geboren 1944
Wenn du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von deinen. Und wenn ich mich vor dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüßtest du von mir mehr als von der Hölle, wenn dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehen wie vor dem Eingang zur Hölle
– Franz Kafka – Deutschsprachiger Schriftsteller – 1883 bis 1924
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