Sonntag, Dezember 8, 2024
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Netze

Haben Sie manchmal das Gefühl, dass Sie sich in einem Netz verfangen haben und Sie nicht mehr von der Stelle kommen?

Die Netze, in denen Sie sich heute zwangsläufig befinden, die haben nicht nur Sie geknüpft, andere Menschen bauen ihre eigenen Netze, die dann mit Ihnen und ihrem Karma (und Ihren Verflechtungen) kollidieren. Auch können diese vor sehr langer Zeit erschaffen worden sein, sind nicht erst gerade erstellt. Wir sind in vielen Netzen verstrickt, die zum Teil schon vor hunderten (oder gar tausenden) von Jahren geschaffen wurden. Als Beispiel ließe sich hier etwa die Bibel anführen, oder aber auch andere religiöse Werke, die in längst vergangenen Leben geschaffen wurden, aber bis heute Kraft und Einfluss auf die Menschen haben, im „guten“ wie im „schlechten“ Sinne.

Wir sind das Produkt der Zeit und der menschlichen Entwicklungsgeschichte, die Ereignisse unserer Vorfahren sind in uns und unserer DNA gespeichert, alles Wissen findet sein Abbild in uns, wie mit Spinnweben sind wir mit der Vergangenheit verbunden, wer sich öffnet, der wird wahre Wunder erleben, alle Information erhalten, alles sehen, fühlen und hören.

Netze können für uns Dinge fangen, wir können uns aber auch in ihnen verstricken, sie bringen uns zu Fall. Und wir alle sind in einem komplizierten Geflecht aus Prägung, Erziehung und Erfahrung verhaftet, sehen vielleicht nicht, was sich ausserhalb der Netze tut, wie das wahre Leben (ohne Regeln) wäre.

Nur wir selbst verheddern uns in diesen Netzen, denn diese sind nicht real, sie sind nur Objekte in unserem Gedankenpalast, ausserhalb können solche Flechtwerke nicht existieren, wir Menschen sind ihr Wirtstier. Wenn Sie (für sich) beschliessen, nicht mehr ein Gefangener dieser Netze sein zu wollen, dann wird das auch so sein. Es ist ein Entschluss, ob wir dem Umstand ein Ende bereiten wollen, oder eben nicht.

Ich für meinen Teil lebe mein Leben nach der Philosophie des Buddhas, der den Ehrentitel „Der Erleuchtete“ trug, eben weil er Erleuchtung erfahren hatte, nicht mehr gefangen in den Netzen von Täuschung und Falschheit war, weil er aufbrach auf den mittleren Weg, der ein wegloser Weg ist, hin zum torlosen Tor, mit dem persönlichen Ziel des Nirvanas.

Buddhas Lehre zeigt, dass wir aus den Netzen ausbrechen müssen, um zu erfahren wer wir wirklich sind, um die vergangenen und die zukünftigen Inkarnationen zu sehen, und um gegebenenfalls aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten zu entkommen, da diese nur große Leiden bringen, die an Sinnlosigkeit nicht zu überbieten sind.

Der Weg ist das Ziel!

 

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Wer lustgefesselt folgt dem Strom – wie Spinnen, rennt er im eignen Netze auf und nieder, zerreiß das Band und wandle hin als Weiser, und Leid und Sorge kehren nimmer wieder

Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Wir mustern die Netze nach Erwartung

Stefan Schütz – Deutscher Notat-Verfasser – geboren 1964

Hypothesen sind Netze, nur der wird fangen, der auswirft

Novalis (eigentlich Georg Philipp Friedrich Leopold Freiherr von Hardenberg) Deutscher Lyriker – 1772 bis 1801

Zum Tümpel gehen und Frösche begehren, ist nicht so gut wie heimkehren und Netze knüpfen

Aus China – 

Wenn man die volle Wahrheit nicht sagen will und doch reden muß, so verwickelt man sich gar bald in die ersten Netze der Unwahrheit, und die konsequente Fortsetzung dieser Netze ist eben die Lüge selbst. Die Lüge aber ist alles Unrechts Quell und Anfang

Heinrich Laube – Deutscher Journalist, Schriftsteller, Kritiker und Theaterleiter – 1806 bis 1884

Die Gefallsucht hat, wie die Habsucht, keine Grenzen. Gleichgültig gegen das, was schon gewonnen ist, wirft sie unaufhörlich ihre Netze nach dem aus, was sie nicht hat, und zählt ihre Festtage nach ihren Eroberungen

Friedrich Jacobs (eigentlich Friedrich Christian Wilhelm Jacobs) – Deutscher klassischer Philologe, Numismatiker und Schriftsteller – 1764 bis 1847

 

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