Kennen Sie den Unterschied zwischen „gratis“ und „umsonst“?
Ich war gratis auf der Schule, bei manchen Leuten war die Ausbildung allerdings völlig umsonst. So könnte man jedenfalls meinen.
Etwas kostenlos zu bekommen, das gibt es nicht wirklich, in irgendeiner Form muss immer jemand „bezahlen“, einen Ausgleich leisten. Oder „sich“ bedanken, oder erkenntlich zeigen, eine Gegenleistung erbringen, in der einen oder anderen Art Dankbarkeit zeigen.
Irgendwer hat für die (nun) kostenlose Leistung irgendwann einmal schon gearbeitet, sich eingebracht, dafür etwas getan. Die Natur hällt ihre Früchte für uns „kostenlos“ bereit, der Besitzer des Landes verlangt aber einen Ausgleich für die auf seinem Grundstück entstandenen Dinge. Vielleicht hat er auch Aufwendungen für dieses Land und die Früchte getätigt, etwa das Grundstück gekauft, Grundsteuer bezahlt, die Sträucher und Bäume gewässert und gepflegt, Menschen beschäftigt, die sich um Aufzucht, Ernte und Transport kümmern mussten.
Oder aber wir bewegen uns selbst auf die Felder, pflücken unseren Bedarf, verarbeiten dann selbst alles zu unserer Nahrung. Dann, vielleicht dann, ist das Essen kostenlos, aber wir haben unsere Zeit und Kraft aufgewendet, um dann zu essen, oder uns zu wärmen.
Unsere Wohnungen, da haben viele Menschen ihre Lebenskraft eingebracht, vom Eigentümer bis zum Architekten, vom Händler der Baustoffe bis zu seinen Angestellten, vom Transportunternehmen mit seinen Mitarbeitern, den vielen Maurern, unzähligen Elektrikern und namenlosen Handwerkern, die ihre Leistung abgeliefert haben.
Auch bei unseren Autos, so viele Menschen waren bei der Herstellung beteiligt, Zulieferer, Erfinder, Ingenieure, große und kleine Unterstützung war nötig um den Erfolg zu ermöglichen.
Egal welches Teil wir in die Hand nehmen, unzählige Personen haben ihren Anteil an Herstellung und Vertrieb, an Service und Gewährleistung.
Die Filme, die wir kostenlos sehen, die bezahlen wir mit der Werbung, die wir über uns ergehen lassen müssen, die Produzenten der Waren bezahlen, so dass wir „gratis“ schauen können. Am Handy und PC zahlen wir die Wohltaten mit unseren Daten.
Es gibt nichts umsonst, gratis oder kostenlos, immer wollen die Menschen für ihre Arbeitszeit bezahlt werden, wenn es um Arbeit geht steht sofort das Thema Lebensunterhalt im Raum, den ja jeder Mensch bestreiten muss. Von Luft und Liebe kann man nicht (auf Dauer) leben.
So gerne nehmen wir die kostenlosen Gelegenheiten wahr, ohne uns über die dahinter steckenden Vorgänge auch nur einen Gedanken zu machen. Und der Mensch, der dafür gearbeitet und geleistet hat, wird der genug gewürdigt. Was könnten die Zusammenhänge sein, wie kommen wir an die dahinterliegende „Wahrheit“? Und wollen wir das überhaupt, oder ist es einfach so schön bequem alles ungefragt zu konsumieren?
Der Weg ist das Ziel!
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Damit der Auszug aus der Hauslosigkeit nicht umsonst, sondern nützlich und fruchtbar sein wird
– Buddha – Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Alte Erfahrungen sind meistens kostenlos, aber nicht umsonst. Neue Erfahrungen sind häufig umsonst, aber selten kostenlos
– Prof. Querulix – Deutscher Aphoristiker und Satiriker – geboren 1946
Nicht alles, was man umsonst macht, ist kostenlos
– Hermann Lahm – Dichter – Prosa – Aphorismen – geboren 1948
Uns erscheint kostenlos, was am teuersten zu stehen kommt
– Lucius Annaeus Seneca (genannt Seneca der Jüngere) – Römischer Philosoph, Stoiker, Schriftsteller, Naturforscher und Politiker – 4 vor bis 65 nach dem Jahr Null
Wir haben oft schon für Dinge längst bezahlt, von denen wir glauben, sie wären kostenlos
– Horst Graf Yoster – Dichter – geboren 1966
Der Fragesteller ist ahnungslos
Das Gerede ist belanglos
Der Arme ist besitzlos
Der Hungernde ist brotlos
Der Hochmütige ist charakterlos
Der Langweiler ist einfallslos
Der Unbarmherzige ist erbarmungslos
Der Obdachlose ist existenzlos
Der Pessimist ist freudlos
Der Mutige ist furchtlos
Die Stille ist geräuschlos
Der Taktlose ist geschmacklos
Der Verbrecher ist gesetzlos
Der Fanatiker ist gewissenlos
Der Atheist ist gottlos
Der Betrunkene ist hemmungslos
Das Lächeln ist kostenlos
Der Verschwender ist maßlos
Der Verzweifelte ist mutlos
Die Gewohnheit ist phantasielos
Der Großzügige ist selbstlos
Der Schwache ist wehrlos
Der Säugling ist zahnlos
Das Selbstmitleid ist zwecklos
WAS IST LOS?
– Jutta Schulte – Deutsche Dichterin und Aphoristikerin – geboren 1961
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