Was ist unter „Selbstmitgefühl“ zu verstehen?
Viele Menschen drohen unter den Belastungen der Zeit zusammenzubrechen. Stress, Hektik, der tägliche Kampf übersteigt das Gemüt, schnell drohen wir unter der Last zu ermüden.
Da ist es an der Zeit innehalten, das Leben ist, wie es ist. Und dabei dich selbst ‚geistig‘ in den Arm ‚zu nehmen‘, Selbstmitgefühl zu üben. Im indischen Heilungssystem ist Selbstmitleid eine Leistungsfähigkeit, eine Art von ‚Superpower‘, die in wunderbarer Weise unsere Existenz verbessert. Egal ob unangenehme, oder herausfordernde Situationen, wer sich selbst verzeihen kann, Mitleid für das eigene Ich aufbringen kann, der ist der „Erleuchtung“ einen großen Schritt näher gekommen.
Als soziale Wesen agieren wir ständig mit unserem Umfeld, kein Mensch ist eine Insel, da muss man sich selbst vergeben können, und in der Folge auch Selbstmitleid und Selbstmitgefühl aufbringen, da wir nach Buddha für alle Wesen Mitleid haben sollen, de facto also auch für unser eigenes Ich.
Was verstehen Sie unter Selbstmitgefühl, was für Gefühle haben Sie im Allgemeinen gegenüber Ihrem eigenen Ich?
Selbstmitgefühl ist jedenfalls, wenn Sie sich genau so behandeln, wie Sie einen Ihrer alten Freunde behandeln würden, wenn Sie diesen alten Freund in den Arm nehmen würden, dann hätten auch Sie das jetzt verdient. Dann tun Sie es doch einfach auch, haben Sie Mitleid mit Ihrem Ich. Wenn Ihr alter Freund genau jetzt Trost und Zuspruch von Ihnen erhalten würde, dann geben Sie Ihrer eigenen Person auch dieses Recht.
Wir müssen ein gutes Maß an Selbstmitgefühl entwickeln, besonders wenn die Zeiten rauer werden, wenn wir mal wieder auf uns selbst sauer sind. So erreichen wir Stabilität im Leben, Ruhe und Zufriedenheit. Auch wenn wir unseren Anforderungen an unser Selbst selten gerecht werden, einfach weil wir unsicher und voller Zweifel sind, dann müssen wir Selbstmitgefühl eben lernen. Schon allein, um den Veränderungen des modernen Lebens nachkommen zu können, und um nicht den Verstand zu verlieren. Fehler zu machen gehört schließlich zum Leben, für alle Lebewesen.
Immer wieder überlegen wir, ob wir in gewissen Situationen richtig gehandelt, uns gut verhalten haben.
Aber sind wir dabei ‚fair‚ gegenüber uns selbst, legen die Art von Maßstäben an, die wir auch bei anderen Menschen wählen würden, oder fassen wir uns zu hart an? Selbstmitgefühl, Selbsterkenntnis und Selbstliebe sind ganz wichtige Emotionen.
Nach Buddha sollten wir Mitgefühl mit allen Wesen haben, das beinhaltet auch und ganz besonders unser eigenes Wesen. Wann haben Sie das letzte Mal Selbstmitgefühl entwickelt?
Der Weg ist das Ziel!
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Sich der Lüge zu enthalten, ist im Wesentlichen gesund
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Man sollte lieber Neid als Mitleid erregen
– Jacques Prevért – Französischer Autor, Dichter und Chansonnier – 1900 bis 1977
Die Wissenschaft kennt kein Mitleid
– Romain Rolland – Französischer Schriftsteller – 1866 bis.1944
In der höchsten Gefahr kennt die Furcht in der Regel kein Mitleid
– Gaius Julius Caesar – Römischer Staatsmann, Feldherr und Autor -100 bis 44 vor dem Jahr Null
Drei Leidenschaften, einfach, aber überwältigend stark, haben mein Leben bestimmt: die Sehnsucht nach Liebe, die Suche nach Wissen und unerträgliches Mitleid mit dem Leiden der Menschheit
– Bertrand Russell – Britischer Mathematiker und Philosoph – 1872 bis 1970
Wenn alle Religionen zusammenarbeiten, können sie sowohl für Gott als auch für die Menschheit etwas Großes und Gutes vollbringen. Nur die gemeinsamen Gebete und die Freundschaft der Sucher und Anhänger aller Weltreligionen werden bewirken, dass die höchste Liebe und das höchste Mitleid von oben herabkommen. Und nur, wenn Gottes Liebe und Mitleid in das Herz und das Leben der Menschheit herabkommen, kann sich das Antlitz und das Schicksal der Welt ändern
– Sri Chinmoy – Indischer spiritueller Lehrer, Philosoph und Guru – 1931 bis 2007
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