Viele Menschen wünschen sich ein neues Leben, sie wollen ihrem Schicksal entkommen, vielleicht ihrem trostlosen Kaff endlich entfliehen, neue Leute treffen, etwas erleben.
Auf der einen Seite völlig verständlich, nach der Philosophie Buddhas allerdings falsch, denn egal wohin wir gehen, wir werden unserem Ich nicht entkommen.
Das menschliche Schicksal kann hart sein, keine Frage, aber alles ist in uns bereits angelegt. Völlig egal wohin uns die Wege führen, wir sind dieselbe Person, werden uns durch ein „neues Leben“ nicht wirklich verändern.
Der Weg ist das Ziel!
Sich selbst zu erobern ist eine größere Aufgabe als andere zu erobern
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Die Suche wird zu einer weiteren Flucht vor dem, was wir wirklich sind
– Jiddu Krishnamurti – Spiritueller Lehrer indisch-brahmanischer Herkunft – 1895 bis 1986
Nur die Phantasielosen flüchten sich in die Realität
– Arno Schmidt – Deutscher Schriftsteller – 1914 bis 1979
Wir können nicht vergessen, dass jedes einzelne Leben ein Abenteuer ist. In jedem Leben gibt es eine Möglichkeit zur Flucht, zur Erweiterung, zur Entwicklung, zur Veredelung und zur Überwindung von Hindernissen, die unverrückbar scheinen
– Anaïs Nin – US-amerikanische Schriftstellerin – 1903 bis 1977
Die Menschen leiden an der Zukunft, stürzen sich ins Leben, flüchten die Zeit, suchen. Und nichts schmerzt mich mehr denn ihre suchenden, vergeblichen, doch der Vergeblichkeit baren Augen
– Émile Michel Cioran – Rumänischer Philosoph – 1911 bis 1995
In der Fabrik hing oben am Giebel, der am höchsten in den Himmel und am tiefsten in den Hof schaute, eine Losung: Proletarier aller Länder vereinigt euch. Und unten auf dem Boden gingen Schuhe, die das Land nur in der Flucht verlassen durften
– Herta Müller – Rumäniendeutsche Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin – geboren 1953