Haben Sie sich schon einmal überlegt, warum Sie etwas tun? Warum ist dies oder das so wichtig für Sie, während andere Dinge (oder Menschen) an Ihnen „vorübergehen“?
Der Mensch hat für seine Taten und Handlungen nur zwei wirkliche Motive: Liebe oder Angst!
Was tun wir nicht alles aus Liebe? Zu den Kindern, zum Partner, zur Heimat, zur Arbeit, die Liste läßt sich ewig fortsetzen.
Wenn Sie so darüber nachdenken, während Sie meine Zeilen lesen, was haben Sie (nur heute) „aus Liebe“ getan?
Aber was tun wir nicht alles aus Ängsten? Die Angst den Job zu verlieren, die Angst vor dem Tod, die Angst vor dem sozialen Abstieg, die Angst vor dem Virus, die Angst vor ……… Auch diese Liste läßt sich beliebig fortsetzen.
Ja, welche Ängste können Sie benennen, was haben Sie (nur heute) „aus Angst“ getan?
Hinter all unseren Motiven stecken simple Gefühle (Angst oder Liebe), jedoch sind Gefühle nicht immer die besten Ratgeber. Machen Sie einen einfachen (gedanklichen) Schritt zurück, prüfen Sie, warum Sie jetzt etwas tun wollen!
Kennen Sie die Geschichte von dem alten Ehepaar, dass jeden Morgen zwei Brötchen kauft, die der Ehemann dann halbiert. Er gibt jeden Tag seiner Frau die beiden oberen Hälften, die er so gerne mag, die er aber lieber seiner Frau gibt, er isst die unteren Hälften. Nun, seine Frau mag aber die unteren Hälften lieber, aber aus Liebe sagt sie nichts, isst die Hälften, die der Mann ihr gibt. Beide geben aus Liebe die (für sie) besseren Stücke dem Partner. Nach vierzig Jahren der Ehe lassen sich die Beiden scheiden; als Grund geben sie an, dass der Partner egoistisch sei.
Kennen Sie die Geschichte von der Frau, die ganz fürchterliche Angst vor dem Zahnarzt hat. Aber die Schmerzen sind zu stark, also macht sie schließlich doch einen Termin. Je näher der Tag rückt, desto größer wird ihre Angst, sie bekommt Schweißausbrüche, ihr wird mulmig, die Zeit will nicht vergehen. Sie macht alle möglichen Dinge, um sich abzulenken. Als sie zum Termin aufbrechen muss wackeln ihre Knie, sie schafft es kaum die Treppe hinab. Im Wartezimmer rutscht sie auf dem Stuhl hin und her, die Zeitschriften bringen auch keine Ablenkung von den Ängsten. Als die Arzthelferin sie aufruft möchte die Frau am liebsten wegrennen, ihre Angst wird übermächtig. Kaum sitzt sie im Stuhl kommt auch schon der Arzt, schaut sie beruhigend an und sagt freundliche Worte. Dann geht alles ganz schnell, sie bekommt eine Spritze, er sagt, dass sie sich entspannen soll. Der Bohrer surrt, die Hände krallen in den Stuhl, der Arzt und die Helferin reden auf sie ein, die Ängste werden surreal. Da sagt der Arzt: „wir sind fertig, es war nicht so viel zu tun. War es denn schlimm?“ Sie antwortete: „nein, es ging, Danke“. Als sie zuhause ankam setzte sie sich erst einmal hin. Die Ängste waren plötzlich weg, sie war nicht mehr verspannt. Warum nur hatte sie sich so geängstigt?
Alles, was wir tun, machen wir aus Angst oder aus Liebe.
Denken Sie einmal darüber nach!
Es ist nicht der mutig, der keine Angst hat, sondern der, der seine Angst überwindet
– Mahatma Gandhi – Indischer Rechtsanwalt – 1869 bis 1948
Liebe ist keine Reaktion. Wenn ich dich liebe, weil du mich liebst, gibt es eine einfache Sache, die auf dem Markt gekauft werden kann. Das ist keine Liebe
– Jiddu Krishnamurti – Spiritueller Lehrer – 1895 bis 1986
Man flieht nicht, weil man Angst hat, sondern man hat Angst, weil man flieht
– William James – US-amerikanischer Psychologe und Philosoph – 1842 bis 1910
Liebe besitzt nicht, noch lässt sie sich besitzen; denn die Liebe genügt der Liebe
– Khalil Gibran – Libanesischer Dichter – 1883 bis 1931
Wenn wir wüssten, was Liebe ist, wenn wir sie definieren könnten, hätten wir schon vor zweitausend Jahren aufgehört, Liebesgeschichten zu erfinden. Wir brauchen Liebe, weil wir das Bedürfnis haben, an etwas zu glauben
– Ang Lee – US-amerikanisch-taiwanischer Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent – geboren 1954
Sich selbst lieben zu lernen ist die größte Liebe
– Whitney Houston – US-amerikanische Sängerin, Schauspielerin und Filmproduzentin – 1963 bis 2012
Wenn ich mein Leben betrachte, ist es ein Gefühl das alles, alles beherrscht hat: Angst. Angst vor der Zukunft, Angst vor Verwandten, Angst vor Menschen, vor Schlaf, vor Behörden, v. Gewitter, v. Krieg, Angst, Angst
– Oswald Spengler – Deutscher Philosoph und Kulturhistoriker – 1880 bis 1936
Liebe aber, die ist dienstbar und untertan dem, den sie lieb hat
– Martin Luther – Deutscher Theologieprofessor – 1483 bis 1546