Donnerstag, Dezember 19, 2024
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StartChan (Zen) BuddhismusVom Hochmut angebläht

Vom Hochmut angebläht

Hochmut ist eine Haltung, die denen unterstellt werden kann, die glauben, dass sie die Wahrheit kennen würden, diese Menschen sind weiter von ihr entfernt, als die Erde vom Mond.

Gerade wer meint, dass er/sie die zehn Kräfte und die vier Furchtlosigkeiten in sich vereint, der irrt. Angebläht von Hochmut stellt sich das Ego gegen den Menschen, der meint, die Wahrheit „zu besitzen“, der sich überhöht und nicht demütig zeigt.

Buddhismus läßt sich nicht aus Büchern erlernen, nicht üben, nicht auswendig lernen, er unterscheidet sich von Religionen fundamental. Die Philosophie des Lehrers aller Lehrer verlangt, die Dinge so zu nehmen wie sie sind und nicht wie wir sie uns vorstellen, eben auch die Lehre des Buddhas zu akzeptieren, sich die Teile nicht herauszupicken, nur weil sie einem als schmackhaft erscheinen.

Hier kann es keinen hohen Mut geben, die Lehre des indischen Prinzen macht bescheiden, da es in der letzten Konsequenz keine Hoffnung geben kann, nur die Illusion, dass alles besser werden wird, die erscheint dem klar Denkenden als noch möglich.

Folglich kann es keine Hochmut geben, nur Demut bleibt dem Menschen als letzte Möglichkeit, in kleinen Karos spricht der Kleinkarierte über seine Erfolge, über seinen Besitz, über seine Familie, über seine Zukunft. Er/sie bemerkt nicht einmal die Tragik der eigenen Lage, der Hochmut treibt die Menschen auseinander, macht sie unglücklich, denn tief in ihrem Inneren wissen die Menschen, dass ihr Hochmut „falsch“ und beschwerlich ist.

Wer dem Buddha folgt, der läßt seinen Hochmut nach und nach zurück, bemerkt vielleicht noch, wie er kleiner und kleiner wird, gelegentlich kommt es noch zu Rückfällen, doch die werden immer weniger, Hochmut kommt immer vor dem Fall, wer mit seinem Ich in Frieden leben mag, der stellt den Hochmut an sich ab, der strebt nach Demut, im Handeln, im Denken, im Sein.

Wer den Hochmut ablegt, der befreit sich ein gutes Stück von seinem lästigen Ego, von der ständig nervenden Stimme im Kopf, die einem all den Blödsinn erst einflüstert, das den Gedankenpalast verschmutzt und ständig vor sich hinschimpft.

Hochmut ist ein „schlechter“ Charakterzug, die Umgebung bemerkt ihn sofort, niemand schätzt eine hochmütige Person, Hochmut sollte so schnell wie möglich erkannt, behandelt und abgelegt werden.

Grundsätzlich ist Hochmut eine psychische Störung, da die wirklichen Umstände damit verschleiert werden sollen, der hochmütige Mensch spielt nur eine Rolle, wie in einem Theaterstück versucht er/sie das Publikum zu beeindrucken, obwohl ganz offensichtlich (noch) zu wenig Substanz vorhanden ist.

Der Weg ist auch hier das Ziel!

 

Einbildung ist eine Befleckung des Geistes

Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Toleranz ist Liebe, belastet mit der Krankheit des Hochmuts

Khalil Gibran – Libanesischer Künstler und Dichter – 1883 bis 1931

Vieles, was nach außen als Anmaßung und Hochmut erscheint, ist in Wirklichkeit Unsicherheit oder gar Angst

Oswald Bumke – Deutscher Psychiater und Neurologe – 1877 bis 1950

Zwischen Hochmut und Demut steht ein drittes, dem das Leben gehört, und das ist der Mut

Theodor Fontane – Deutscher Schriftsteller, Journalist und Kritiker – 1819 bis 1898

Wenn Hochmut und Betörung nicht den Untergang nach sich ziehen, worauf will man dann noch warten?

Lü Buwei – Chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph – 300 bis 236 vor dem Jahr Null

Ich müsste meine eigene Hölle haben für den Zorn, meine Hölle für den Hochmut, – und die Hölle der Zärtlichkeit; ein ganzes Konzert von Höllen

Arthur Rimbaud – Französischen Lyriker – 1854 bis 1891

 

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