Freitag, Oktober 4, 2024
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StartChan (Zen) BuddhismusDie Atmung verlängern -

Die Atmung verlängern –

Beginne heute mit den Atemübungen an einem Ort, an dem du ungestört und bei dir sein kannst. Es ist empfehlenswert, einen ruhigen Platz in der Natur zu suchen, zum Beispiel unter einem Baum oder an einem schönen Fleckchen.

Achte darauf, eine bequeme Meditationshaltung einzunehmen und dich bewusst zu entspannen. Du beginnst bei deinem Kopf und gehst weiter zum Nacken, zu den Schultern, zu den Armen, zum Rücken, zum Po und hinab in deine Beine und Füße. Trotz der Entspannung arbeitest du an deiner Haltung und versuchst, eine gerade und aufrechte Position einzunehmen. Halte deinen Kopf leicht nach vorne gebeugt. Sobald du deine Position gefunden hast, schließe deine Augen und konzentriere dich auf deine Atmung. Atme sanft nur durch die Nase bewusst hinunter in deinen Bauch.

Man hört keinen Atem. Du atmest mühelos und ohne Anstrengung. Lass deinen Atem frei fließen, ein- und ausströmen. Dein Atem fließt einfach zwischen Ein- und Ausatmung. Nimm die Luft auf, die von alleine in dich hineinströmt, ohne zu saugen oder gierig zu sein. Es gibt keine Pause zwischen den Atemzügen. Deine Atmung ist völlig geräuschlos. Nach dem Ausatmen machst du eine kurze Pause, atme wieder ein und beginne dann damit, deine Atmung bewusst zu steuern. So kommt dein Atem in einen gleichmäßigen Fluss.

Dein Körper zeigt dir seine Bedürfnisse nach Atemluft. Folge diesen Bedürfnissen. Spüre die Bewegung deines Körpers beim Ein- und Ausatmen. Spüre, wie sich deine Rippen beim Einatmen weiten und beim Ausatmen zusammenziehen. Achte darauf, was mit deinem Bauch passiert. Geht er vor und zurück oder bewegt er sich mehr zur Seite? Was macht dein Zwerchfell bei der Atmung? Das Zwerchfell ist eine Muskelplatte in Form einer Kuppel und der wichtigste Atemmuskel in unserem Körper. Die Bewegung unserer Lungen wird durch das Zwerchfell gesteuert. Wenn sich die Muskeln des Zwerchfells bei der Einatmung anspannen, strömt Luft in die Lungen. Bei der Ausatmung entspannen sich die Muskeln des Zwerchfells wieder.

Achte darauf, wie du atmest. Wenn du Verspannungen, Unwohlsein oder Schmerzen hast, solltest du herausfinden, wo die Ursache dafür liegt. Was könntest du dagegen tun? Wie verhält sich dein Rücken? Sitzt du noch gerade und angespannt oder sitzt du zusammengekauert? Was macht dein Kopf? Hat er noch die leicht nach vorne gebeugte Haltung? Ich rate dir, gehe bewusst und aufmerksam durch deinen gesamten Körper und schaue, wie der Atem in dir fließt. Wenn du den Atem immer noch nicht hören kannst, solltest du recht schnell in die Ruhe kommen. Jetzt werden wir gemeinsam versuchen, den Atem zu verlängern. Lege den Daumen und den Zeigefinger deiner aktiven Hand auf die Nase, genau unterhalb des Nasenknochens. Drücke die Finger leicht zusammen, um die Nase zu verschließen.

Wie fühlst du dich? Die anderen drei Finger umschließen sanft deine Hand. Öffne nun das linke Nasenloch nur leicht, so dass nur etwas Luft hindurchströmen kann. Zu Beginn mag das Einatmen schwerfallen. Nach dem vollständigen Einatmen schließt du dieses Nasenloch sofort wieder und öffnest das rechte Nasenloch zum Ausatmen, aber auch nur leicht. Auch hier kann das Ausatmen schwierig sein. Atme nach dem folgenden System: Atme ein durch das rechte Nasenloch, halte den Atem kurz an, atme dann aus durch das linke Nasenloch. Atme erneut ein durch das linke Nasenloch, halte den Atem kurz an, atme dann aus durch das rechte Nasenloch.

Wiederhole diese Übung so lange, wie es für dich angenehm ist. Ziel ist es, die Atmung zu verlangsamen. Wie viele Atemzüge du pro Minute benötigst, hängt von deinem individuellen Bedarf ab. Es ist nicht wichtig, wie oft du atmest, sondern welche Qualität dein Atem hat und wie er deinen Körper mit Sauerstoff versorgt. Mit einem langsamen und tiefen Atemzug kannst du etwa zehnmal mehr Luft aufnehmen als mit einem normalen Atemzug. Um dein volles Potenzial auszuschöpfen, ist es wichtig, den Atem genau zu beherrschen. Atemübungen wie das chinesische Qigong sind dabei ein wichtiges Hilfsmittel, um den Weg zur Erleuchtung zu finden.

Ich habe sowohl Qigong als auch deutsche Atemtechnik bei Frau Professor Ilse Mittendorf gelernt. Ihr Berliner Institut für die Erforschung von Atemtechniken ist auch nach ihrem Fortgang ein Zentrum für Atemtechniken in Deutschland geblieben. Wenn du wieder Atemübungen machst, denke zuerst an deine geistige Haltung gegenüber Atemtechniken. Ist Atmung ein zentrales Element in deinem Leben, dem du bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hast?

Im buddhistischen Kontext gibt es Lehren, Meinungen und Praktiken, die sich auf die Achtsamkeit der Atmung konzentrieren. Ein bekanntes Zitat in diesem Zusammenhang lautet: ‚Achte auf deine Atmung, denn sie ist der Schlüssel zum Reich des Geistes‘. Dieses Zitat betont die Bedeutung der Achtsamkeit auf die Atmung als Mittel zur Beruhigung des Geistes und zur Förderung von Bewusstsein und Bewusstheit.

Es reflektiert die Idee, dass die Atmung eine Möglichkeit sein kann, um inneren Frieden und spirituelles Verständnis zu fördern.

Der Weg ist das Ziel.

Wenn es uns gelingt, Atem und Bewusstsein zu verbinden, sind wir mit der Lebensenergie verbunden. Der Atem ist der Atem der Gnade Gottes und dieser Atem ist es, der die Seele zum Leben erweckt. Solange die Seele nicht von Bewusstsein belebt ist, gleicht sie dem Vogel, der noch nicht flügge ist

Sufi-Weisheit – 

Der Besitz eines Armen ist sein Atem

Altägyptisches Sprichwort – 

Am Anfang des Ausatems steht das Sich-Loslassen, am Ende des Ausatems steht das Sich-Niederlassens, in der Zeit zwischen dem Aus und Ein das Sich-Einswerdenlassen, und zum Einatem gehört das Sich-Neukommenlassen

Karlfried Graf Dürckheim – 

Zahlreich sind die Religionen, ungezählt die Sekten, doch es gibt nur zwei Wege: Der eine sucht Erkenntnis, der andere Liebe. Und das Geheimnis der Liebe ist die Meisterschaft des Atems

C.M. Chen

Kabir spricht: Sag mir, was ist Gott? Er ist der Atem innerhalb des Atems. Kabir spricht: Oh Freund, Gott ist der Atem allen Atems

Kabir

Dreifach ist der Rhythmus des Lebens: Nehmend, gebend, selbstversunken. Einatmend nehme ich die Welt in mir auf. Ausatmend gebe der Welt ich mich hin. Leergeworden lebe ich mich selbst – Lebe entselbstet und öffne mich neu: Einatmend nehme ich die Welt in mir auf. Ausatmend gebe der Welt ich mich hin. Entleert erlebe ich die Fülle, entformt erfülle ich die Form

Lama Anagarika Govinda

Meine Publikationen: 1.) AppBuddha-Blog“ in den Stores von Apple und Android, 2.) Die WebseiteShaolin-Rainer„, auch als App erhältlich, Apple und Android. 3.) App „SleepwithSounds“ bei Apple und Android. 4.) Buddha Blog Podcast (wöchentlich) 5.) Buddhismus im Alltag Podcast (täglich) 6.) Facebook (@BuddhaBlogApp) 7.) Telegram Kanal: https://t.me/buddhablog  

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