Hast Du schon den ersten Teil meines Themenschwerpunktes „Die Zugehörigkeit zum Buddhismus“ gelesen?
Wie können wir also als begeisterte Chan-Praktizierende „sicher“ bleiben, während wir einer religiösen Organisation angehören? Wir können damit beginnen, uns selbst einige persönliche Fragen zu stellen:
1.) Betrachten wir unsere geistige Verfassung richtig? Es kann hilfreich sein, unsere Emotionen und Gedanken zu beobachten, insbesondere wenn sie mit unseren Beweggründen für die Praxis des Chan-Buddhismus und der Teilnahme an Meditationsgruppen zusammenhängen. Durch diese Selbstreflexion können verborgene Wahrheiten ans Licht kommen, die uns dabei unterstützen können, unseren Weg zu finden.
2.) Warum sind wir Teil dieser Gruppe? Wenn wir nach Unterstützung für unsere spirituelle Praxis suchen, ist das ein guter Grund, solange wir tatsächlich diese Unterstützung erhalten. Wenn jedoch unsere Motivation für die Mitgliedschaft andere Gründe hat, wie beispielsweise das Knüpfen von Kontakten, sollten wir möglicherweise alternative Aktivitäten in Betracht ziehen. Denn solche Beweggründe können die Praxis anderer Menschen beeinträchtigen.
3.) Was ist unsere Motivation, Chan zu praktizieren? Wenn wir es nicht aus dem Wunsch heraus tun, bedeutungsvolle und dringende Fragen über das Leben zu erkunden, wird es uns wahrscheinlich nicht wirklich weiterhelfen.
4.) Projizieren wir unsere Vorstellungen auf eine spirituelle Autorität in der Gruppe? Es ist in Ordnung, einen spirituellen Lehrer zu respektieren, jemanden, der den Weg vor uns gegangen ist und uns bei unserer Reise ins Unbekannte unterstützen kann. Doch wenn wir uns dieser Person oder einer anderen bedingungslos unterordnen und sie auf ein Podest stellen, laufen wir Gefahr, unsere Autonomie zu verlieren und unsere eigene Handlungsfähigkeit durch die einer anderen Person zu ersetzen. Dieses Phänomen tritt häufig auf und kann zu verschiedenen Problemen führen.
Wenn du ein ernsthafter Chan-Schüler bist, solltest du das religiöse Erbe des Chan-Buddhismus, aus dem er entstanden ist, nicht vernachlässigen, ignorieren oder vermeiden. Die Praktiken des Chan sind eng mit diesem religiösen Hintergrund verbunden. Der Chan-Ansatz ermutigt dich dazu, einen offenen Geist zu bewahren und die religiösen und institutionellen Aspekte des Buddhismus zu erforschen. Dabei ist es wichtig, den „großen Zweifel“ anzuwenden, und nicht in die Falle der Projektion zu tappen. Das Leben ist eben nicht so, wie wir es uns vorstellen, sondern so, wie es eben ist.
In der Chan-Tradition erkunden wir alles und lassen nichts unversucht, während wir uns gleichzeitig von nichts abhängig machen.
Mir als (virtueller) Chan-Lehrer ist es sehr wichtig, dass meine Leser (= meine Schüler) sich hier nicht an mich klammern, sondern auf dem Weg sind, selbst einmal zu Chan-Lehrern werden.
Im Buddhismus wird uns gelehrt, dass das Leben nicht immer unseren Vorstellungen entspricht, sondern so ist, wie es ist. Wir neigen oft dazu, an unseren Erwartungen festzuhalten und eine bestimmte Vorstellung von Glück, Erfolg und Zufriedenheit zu haben. Doch diese Vorstellungen können uns zu den Leiden führen, von denen Buddha immer sprach, denn das Leben ist unvorhersehbar und veränderlich.
Die Lehre des Lehrers aller Lehrer zeigt uns, die Realität anzunehmen, wie sie ist, ohne uns an festen Vorstellungen zu klammern. Wir werden ermutigt, den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen und mit Akzeptanz und Gelassenheit darauf zu reagieren. Indem wir unsere Erwartungen loslassen und uns dem Fluss des Lebens hingeben, können wir inneren Frieden und wahre Erfüllung finden.
Die Praxis des Loslassens und der Akzeptanz hilft uns, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen und uns von unnötigem Leiden zu befreien. Indem wir uns von unseren Vorstellungen lösen und die Realität so annehmen, wie sie ist, öffnen wir uns für neue Möglichkeiten und entdecken eine tiefere Ebene des inneren Friedens und der Freiheit.
Im Buddhismus wird die Vorstellung, dass das Leben so ist, wie es ist und nicht immer unseren Erwartungen entspricht, tief verwurzelt. Die Akzeptanz dieser Realität ermöglicht es uns, dem gegenwärtigen Moment mit offenen Armen zu begegnen und uns von den Fesseln der Illusionen und Vorstellungen zu befreien. Statt uns an unsere idealisierten Versionen des Lebens zu klammern, erkennen wir die Vergänglichkeit und Unbeständigkeit aller Dinge. Durch diese Erkenntnis entwickeln wir eine innere Gelassenheit und können mit den Herausforderungen des Lebens flexibler umgehen. Indem wir uns von festen Vorstellungen lösen, öffnen wir uns für die Schönheit und Vielfalt des Lebens und finden wahren inneren Frieden.
Eben genau den Wegen dabei folgend, die Buddha vor uns auch gegangen ist.
Denn der Weg ist das Ziel!
Die Wurzel des Leidens ist die Anhaftung
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Die Zugehörigkeit zum Buddhismus bedeutet, die eigenen Glaubensvorstellungen zu hinterfragen und offen für neue Einsichten zu sein
– Unbekannt –
Die Zugehörigkeit zum Buddhismus erfordert ein kontinuierliches Streben nach Weisheit und Erleuchtung
– Unbekannt –
Die Zugehörigkeit zum Buddhismus ist ein individueller Pfad des Erwachens, der auf innerer Transformation und persönlicher Entwicklung basiert
– Unbekannt –
Die wahre Zugehörigkeit zum Buddhismus liegt im praktischen Nutzen der Lehren für das tägliche Leben
– Unbekannt –
Die Zugehörigkeit zum Buddhismus ist keine bloße Mitgliedschaft, sondern eine Hingabe an die Praxis der Achtsamkeit, des Mitgefühls und der Erkenntnis der eigenen Natur
– Unbekannt –
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