Dienstag, Juli 2, 2024
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Das Geheimnis von Shaolin

Mythen und Legenden sind zeitlos – und das gilt auch für das Shaolin-Kloster, das durch zahlreiche Kampfsport-Filme im Westen zu einer legendären Stätte erhoben wurde. Filme wie „Die zehn Kammern des Shaolin“ oder „Die Tempel des Shaolin“ versetzen uns in eine Ära, in der das Kloster als Geburtsort der Kampfkunst galt und die erlernten Techniken als unschlagbar angesehen wurden. Die Besonderheit des Shaolin-Klosters wurde hauptsächlich mit der einzigartigen Kampfkunst in Verbindung gebracht. Aber was steckt wirklich hinter dieser Einzigartigkeit? Welches Geheimnis umgibt dieses alte Gemäuer, das bis heute als Wiege aller Kampfkünste gilt und die Herzen von Kampfkunst-Fans höher schlagen lässt?

Wer das Glück hatte, das Shaolin-Kloster mit eigenen Augen zu sehen (so wie ich) und die geheimnisvolle Atmosphäre in sich aufzunehmen, die von dieser ehrwürdigen buddhistischen Stätte ausgeht, wird erkennen, dass hier Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufeinandertreffen. Jeder, der diesen Ort betritt, spürt sofort, dass er etwas Besonderes ist.

Die Vergangenheit wird lebendig, wenn man sich an Bodhidharma (auch bekannt als Damo) erinnert, der im Jahr 527 nach China kam. Dieser indische Mönch hatte die Absicht, am Hof von Nanking den Chan-(Zen)-Buddhismus zu lehren, aber die Begegnung mit dem damaligen Kaiser endete in einem totalen Misserfolg. Er dachte, seine überzeugende und gläubige Art würde auch am Kaiserhof von Nanking großen Anklang finden, aber er hatte sich getäuscht. Enttäuscht zog sich Bodhidharma zurück und verbrachte neun Jahre in einer Grotte in der Nähe des Shaolin-Klosters am Songshan, einem der fünf heiligen Berge Chinas. Während dieser Zeit widmete er sich ausschließlich der Meditation und praktizierte eine Reihe von Atem- und Übungstechniken, um seine Gesundheit zu erhalten.

In dieser Zeit beobachtete Bodhidharma intensiv die Bewegungen und Techniken verschiedener Tiere im Wald. Er bemerkte, dass sich alle Tiere auf die effektivsten Bewegungen bei Angriff und Verteidigung beschränkten. Der indische Mönch wählte die besten Techniken aus und kombinierte sie zu einer Form, die in erster Linie der körperlichen Ertüchtigung der eher schlanken Mönche diente. Schritt für Schritt wurden diese Techniken vervollständigt und entwickelten sich zu einer Form der Selbstverteidigung. Diese Technik, zusammen mit den heute in China als Qi Gong bekannten Meditationsübungen, bildet den Ursprung des Shaolin-Kung Fu. Die großen Feldherren nutzten jahrelang das Wissen und die Kampfkraft der Shaolin-Mönche, doch diese Kampfkunst war nicht immer nur ein Vorteil für das Kloster.

Zeitweise wurde das Kung Fu eingeschränkt, da verschiedene Herrscher im chinesischen Reich Bedenken gegenüber den Shaolin-Mönchen hatten.

Wer durch die Tempel des Shaolin-Klosters geht, begegnet überall Zeugen vergangener Zeiten. Für den aufmerksamen Beobachter wird durch die mystische Atmosphäre der ehrwürdigen alten Meditations- und Trainingshallen die Vergangenheit lebendig. Man fühlt sich in eine längst vergangene Ära zurückversetzt, in der reges Treiben den Alltag prägte. Trainingsübungen, Meditation und Feldarbeit bestimmten damals das Leben der Mönche. Das Shaolin-Kloster hat eine ereignisreiche Geschichte hinter sich. In den Jahren 556, 692 und 844 nach dem Jahr Null wurde das Kloster teilweise zerstört. Es erlitt zweimal Brände durch die Mandschuren sowie eine Zerstörung durch den Kriegsherrn Xi Yusan, der mit den fast unbesiegbaren Kämpfern der Mönche vertraut war und sie fürchtete. Dennoch wurde das Kloster immer wieder aufgebaut. Glücklicherweise beschränkten sich die Brände stets auf einen Teil des Klosters. Im Jahr 1936 brannten die Mandschuren das Kloster erneut nieder und vertrieben die Mönche. Diese flüchteten in den Wald und kehrten zurück, als die Mandschuren abzogen. Entgegen der Legende wurde das Kloster jedoch nicht vollständig zerstört.

Während der Besetzung des Klosters durch die Mandschuren konnten fünf Schüler in letzter Minute fliehen. Es handelte sich um die Mönche Hung, Li, Choi, Liu und Mo. Sie entwickelten fünf Stile: Hung-Gar, Choi Gar, Li-Gar, Mo-Gar und Liu-Gar. Diese Formen werden bis heute gelehrt und trainiert. Es handelt sich um das sogenannte Shaolin-Boxen, das auf fünf Grundformen basiert: Drache, Tiger, Leopard, Kranich und Schlange.

Das Training der Mönche hatte in vergangenen Zeiten das Ziel, Körper und Geist gesund zu halten. Im Laufe der Zeit wurden die einzelnen Stile durch jahrzehntelanges Training kontinuierlich weiterentwickelt und spezialisiert. Heutzutage fallen unter dem Begriff Kung Fu eine Vielzahl verschiedener Stile.

Die Präsenz der zahlreichen Mönche und Schüler, die immer noch im Shaolin-Kloster leben und trainieren, verdeutlicht die Gegenwart. Ihr Ziel ist es, Körper und Geist in Einklang zu bringen und die Kunst des Shaolin-Kung-Fu zu perfektionieren.

Die Zukunft des Shaolin-Klosters liegt in der Verbreitung seiner Philosophie und Kampfkunst auf globaler Ebene. Denn das Shaolin-Kloster ist nicht nur ein Ort der Kampfkunst, sondern auch des Friedens und der spirituellen Entwicklung.

Das Geheimnis des Shaolin-Klosters liegt somit nicht nur in seiner einzigartigen Kampfkunst, sondern auch in der Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie der Spiritualität und dem Streben nach Frieden. Die Faszination, die von diesem Ort ausgeht, ist unvergleichlich und wird auch in Zukunft niemals verblassen.

Der Weg ist das Ziel!

Der Körper ist der Tempel des Geistes. Halte ihn rein und gesund, damit deine Seele darin wohnen kann

Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Nichts kann dich mehr beeinflussen als deine eigenen Gedanken. In der Tat kann sich kaum etwas auf dich auswirken, solange du selbst nicht zustimmst

Buddha

Der Geist ist alles. Was du denkst, das wirst du

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Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg

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Der Schmerz ist unvermeidlich, aber das Leiden ist eine Wahl

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Du selbst, so sehr wie jeder im Universum, verdienst deine Liebe und Zuneigung

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Bilder: Shi Yong Xin (Abt des Shaolin Tempels)

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