Donnerstag, Dezember 19, 2024
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Gewohnheiten

Wer meint das Leben „im Griff“ zu haben der irrt, wir werden in erster Linie von unseren Gewohnheiten gesteuert.

Alles ist den Gewohnheiten unterworfen, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen sind alle Handlungen der ständigen Wiederholung unterworfen, frei nach dem Motto: „Das haben wir schon immer so gemacht“!

Wer nun sein Selbst verbessern möchte (und aus buddhistischer Sicht spricht da nichts dagegen, Buddha mahnte seine Anhänger zu Disziplin, Achtsamkeit und Askese) der sollte seine Handlungen überdenken, sich besonders Gedanken zu den Gewohnheiten machen. Unsere Gewohnheiten machen fast 90 Prozent unserer Handlungen aus, wer sich also „schlechte“ Gewohnheiten angewöhnt hat, der ist schnell auf der „falschen“ Seite.

Sich über die Gewohnheiten wirkliche Gedanken zu machen erscheint zuerst als langweilig, denn viele unserer Angewohnheiten sind eben nicht spannend, wiederholen sich immer wieder, sind nicht glamourös, sondern banal und muffig. Trotzdem lohnt es sich, sich die Zusammenhänge in unserem Inneren vor Augen zu führen.

Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel: Sie haben sich eine ganz spezielle Art angewöhnt, wie Sie die Teller, Gläser und Töpfe abspülen. Diese Methode haben Sie sich einmal ausgedacht, vor vielen Jahren, seitdem spülen Sie auf diese Art eben ab. Ob dieses System wirklich Sinn macht (oder nicht), das haben Sie seit langer Zeit nicht überprüft. Vielleicht gibt es eine clevere Alternative, denn es machen sich viele Menschen auf der Welt ihre Gedanken zu allen möglichen Dingen. Besonders auffällig ist das bei den sog. „Lifehacks„, den vielen, kleinen Videos, die uns beibringen sollen wie wir Tomaten schälen, oder etwa wie wir unsere Kleider zusammenlegen können.

Wer nun mit sich nicht vollumfänglich zufrieden ist der kann an sich arbeiten, indem er die Gewohnheiten untersucht, die guten Rituale behält, die schlechten sich abgewöhnt. Und hier machen Kleinigkeiten einen großen Unterschied, wer jeden Tag einige geringfügige Veränderungen in seine Gewohnheiten einbaut, der verändert sich im Laufe eines Jahres ganz gewaltig.

Ich gebe Ihnen noch ein Beispiel: Sie putzen jeden Abend die Zähne, gehen dann zu Bett, machen im Anschluss das Licht aus. Was würde sich verändern, wenn Sie vor dem zu Bett gehen noch Ihre Yogamatte im Wohnzimmer ausbreiten würden? Wäre das ein Anstoss, damit Sie dann auch wirklich am Morgen Ihr Yoga machen? Wäre das eine positive Veränderung Ihrer Gewohnheiten? Ich glaube JA.

Welche Gewohnheiten stören Sie denn an Ihrer Person? Können Sie (ganz ohne Nachzudenken) zwei oder drei aufzählen? Mich stört etwa an mir selbst mein viel zu hastiges Essen, ich ertappe mich immer wieder dabei „zu schlingen“, weil ich ja noch so viel Arbeit habe. Also versuche ich mir einen Anker in meinen Gedankenpalast zu setzen, damit ich immer mehr die Gewohnheit des Schlingens unterlasse und häufiger die Nahrung komplett zerkaue, vor ich sie schlucke.

Morgen lesen Sie weiter über die Gewohnheiten, die das Leben zu Ihrem Leben machen.

Der Weg ist (wie immer) das Ziel!

Fast jede Persönlichkeitsansicht wird zur Gewohnheit und damit zu einer Fessel

Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Der Charakter ist eine psychische Gewohnheit, eine Gewohnheit der Seele

Johann Wolfgang von Goethe – Deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker – 1749 bis 1832

Eine lange böse Gewohnheit überwindet man durch eine gute Gewohnheit

Johann Arndt – Deutscher Theologe – 1555 bis 1621

Die Gewohnheit ist eine zweite Natur, welche die erste vernichtet. Weshalb ist die Gewohnheit nicht natürlich? Ich fürchte sogar, daß diese Natur selbst nur eine erste Gewohnheit ist, wie die Gewohnheit eine zweite Natur

Blaise Pascal – Französischer Religionsphilosoph – 1623 bis 1662

Gewohnheit verwandelt Natur

Aus Italien – 

Die Gewohnheit ist keine Kleinigkeit

Platon – Antiker griechischer Philosoph – 428 bis 348 vor dem Jahr Null

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