In vielen buddhistischen Klöstern wird das theologische Gong-An-Konzept (Koan) gelehrt, weil die Menschen eben oft grosse Schwierigkeiten haben, nicht in Kategorien wie „gut“ oder „schlecht“ zu denken, die Dinge (und die Menschen) nicht einzuteilen.
Wir Menschen sind so, wenn wir nicht an das Gute denken, dann eben an das Böse, unser Gedankenpalast benötigt „Stoff“, um das Ego am Laufen zu halten, weshalb weise Lehrer die Lehre von Gong An (Koans) als Anekdote oder Sentenz, die eine beispielhafte Handlung oder Aussage eines Chan-(Zen)-Meisters darlegt, entworfen haben.
Einige dieser Gong Ans (Koans) sind völlig sinnfrei, andere nur auf den ersten Blick paradox und schwer verständlich. Die Gong Ans (Koans) entwickelten sich einst aus den Fragen und Antworten, die zwischen Meistern und Schülern aufkamen. Natürlich kann ein Gong An (Koan) sich auch rational auflösen lassen, meist ist vom Lehrer jedoch die spirituelle Deutung erwünscht. Aus meiner Sicht aber soll durch so eine Aufgabenstellung der Schüler erkennen, dass es kein eigenes Ich gibt (und auch nicht geben kann).
Nach der Lehre gibt es verschiedenen Stufen (oder Klassen) von Gong Ans (Koans), die andere Ziele erreichen sollen.
In der ersten Stufe soll der Schüler eine „erwachte Sicht“ erreichen (eine Vorstufe der Erleuchtung, also nicht anhaften, nichts wollen).
Dann, in der nächsten Kategorie, soll eine Vertiefung Nicht-Anhaftens und Nicht-Wertens erreicht werden, also ein weiterer Schritt hin zum Erwachen gegangen werden.
In der dritten Stufe soll der Sinn der Lehren geklärt werden, die Herkunft, Geschichte und Bedeutung der Wörter werden dabei untersucht.
In einer weiteren Kategorie werden die Gong Ans (Koans) nun schwerer, das Verständnis wird vertieft.
Auf der letzten Ebene soll der Schüler auf die Erleuchtung gezielt hingewiesen werden. Dabei werden die Aufgaben noch schwerer.
Aus westlicher Sicht läßt sich anmerken, dass das Konzept, über viele Jahre einer Angelegenheit nachzuforschen, nicht mehr zeitgemäß ist (und auch nicht sein kann). Heute muss alles viel schneller gehen, die Bildschirme plärren den modernen Menschen voll, im Alltag mag die Antwort plötzlich da sein, ein Gong An (Koan) kann lange nachwirken.
Ich stelle Ihnen heute eine solche Aufgabe, sie lautet: „Was wissen Sie sicher?“ Denken Sie über diese Aufgabe nach, gehen Sie in sich.
Buddhismus ist keine Lehre, die dem Menschen alles vorschreibt, ihn zur Gefolgschaft aufruft. NEIN, die Lehre des indischen Prinzen ist auf Selbstständigkeit, Eigenverantwortung, Disziplin und ständiges Bemühungen gerichtet. Wenn Sie also nichts tun können – was können Sie dann tun?
Der Weg ist das Ziel!
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Dieser Gedanke der Sinnesbegierde beeinträchtigt die Weisheit
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Ein Rätsel ist die Welt, ein Rätsel sind wir selbst, ein Rätsel ist das Leben, ein Rätsel der Tod
– Helene von Druskowitz (eigentlich Helena Maria Druschkovich) – Österreichische Philosophin, Literatur- und Musikkritikerin – 1856 bis 1918
Ich kann die Rätsel alle dir der Schöpfung sagen: denn aller Rätsel Lösungswort ist mein, die Liebe
– Dschalal ad-Din al-Rumi – Bedeutendsten persischsprachigen Dichter des Mittelalters
Die Dinge sterben ab, die Rätsel bleiben
– Theodor Däubler – Deutscher Schriftsteller, Wegbereiter des Expressionismus – 1876 bis 1934
Der Tod ist das gelöste Rätsel dieses Lebens
– Karl Gutzkow (Karl Ferdinand Gutzkow) – Deutscher Schriftsteller und Journalist, Pseudonym: El Bulwer – 1811 bis 1878
Das eigene Leben bleibt jedem Manne ein Rätsel
– Lateinisches Sprichwort –
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