Freitag, Oktober 4, 2024
spot_img

Das Bewusstsein

Unser Bewusstsein macht uns besonders, wir sind nicht wie die Tiere, weil wir uns Dinge bewußt machen können, nicht nur von Launen und Emotionen abhängig sein müssen.

Tiere sind in vielen Belangen wie Menschen, sie essen, sie schlafen, sie scheiden aus, sie pflanzen sich fort.

Wir Menschen haben aber ein Bewusstsein, weshalb wir uns doch von Tieren unterscheiden.

Aber sind wir uns unserer Handlungen bewusst, leben wir mit dieser Fähigkeit?

Ich behaupte: Nein

Die meisten Dinge machen wir völlig unbewusst, wir folgen dabei erlernten Strukturen, machen alles so, wie wir es immer machen, ohne darüber auch nur ein wenig nachzudenken. Etwa waschen wir das Geschirr so ab, wie wir es schon immer machen, wir kochen nach einem bestimmten System, wir putzen, wir machen die meisten Handlungen vollautomatisch.

Wenn wir ehrlich sind dann machen wir wahrscheinlich fast alles unbewusst; vielleicht sogar 98% aller unserer Taten, Handlungen und Aktionen erfolgen ohne darüber nachzudenken.

Folglich kratzen wir nicht einmal an unserem Potential, wir verhalten uns wie Roboter, selten wie intelligente Wesen.

Was wäre aber, wenn wir diese 98% runter auf 95% bekommen würden, wenn wir unsere Energie daran setzen, unser Leben bewusster zu führen, nicht mehr so getrieben zu sein, sondern selbstbestimmt und achtsam unsere Ziele durchzusetzen. Dies würde natürlich voraussetzen, dass wir uns über diese Ziele ernsthaft Gedanken machen, nicht nur von Tag zu Tag leben. Buddha hielt seine Anhänger zu Fleiß und Disziplin an, nicht wie ein Tier sollen wir nach dem großen Lehrer leben, sondern wie ein „Weiser“.

Wie können wir bewusster durch das Leben gehen? Ganz einfach dadurch, dass wir anfangen unsere Handlungen zu hinterfragen. Warum habe ich gerade das oder jenes gemacht? Warum bin ich nach links gegangen? Warum habe ich den Fernseher eingeschaltet? Warum, weshalb, wo, wie; die Fragen sind zuerst zögerlich, gehen dann immer tiefer.

Das Wort „Bewusstsein“ bedeutet „Wissen über etwas haben“. Über die genaue Definition streiten sich die Philosophen schon sehr lange, im Buddhismus steht die ganzheitliche Erfahrung des Bewusstseins im Mittelpunkt. Achtsamkeitsübungen bringen das „Hier“ und das „Jetzt“ nach der Philosophie des großen Lehrers zu einem klareren Inhalt, eigene Erfahrung soll nach der Chan-Lehre gewonnen werden.

Es ist eine Frage, wie man durch das Leben gehen will. Achtsam und bewusst, oder nur getrieben von den momentanen Ereignissen? Egal wie man sich entscheidet, es kommt sowieso immer so, wie es kommen soll, unserem Karma entsprechend.

Ich für meinen Teil habe entschieden, dass ich mehr Zeit in und mit meinem Bewusstsein verbringen möchte, egal wohin die Reise dabei geht.

Der Weg ist das Ziel!

 

Wer Lust begehrt, begehrt Leid

Buddha – Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Manche Leute wären frei, wenn sie zu dem Bewusstsein ihrer Freiheit kommen könnten

Marie von Ebner-Eschenbach – Österreichische Schriftstellerin – 1830 bis 1916

Indem du die Gegenwart gewahr wirst, ist sie schon vorüber; das Bewusstsein des Genusses liegt immer in der Erinnerung

Karoline von Günderrode – Deutsche Schriftstellerin der Romantik – 1780 bis 1806

Das Unbewusste ist viel moralischer, als das Bewusste wahrhaben will

Sigmund Freud – Österreichischer Arzt, Neurophysiologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker – 1856 bis 939

Alle Größe ist unbewusst, oder sie ist wenig oder nichts

Thomas Carlyle – Schottischer Essayist und Historiker – 1795 bis 1881

Denken und Sein werden vom Widerspruch bestimmt

Aristoteles – Griechischer Universalgelehrter – 384 bis 322 vor dem Jahr Null

Vorheriger Artikel
Nächster Artikel
VERWANDTE ARTIKEL

Am beliebtesten

Meditation