Von den Weltreligionen unterscheidet sich die Philosophie des Buddhismus deutlich. In der Weltanschauung des indischen Lehrers geht es darum, die Wünsche und das Wollen zu beenden, während in den großen Glaubenslehren ein „Schöpfer“ gerade dem Ego der Menschen verpflichtet sein soll.
Nach Buddha sollen wir mit allen Wünschen abschließen, jegliche Anhaftung an Dinge oder Lebewesen beenden, um so in Eigenverantwortung die „Erleuchtung“ zu erlangen, alles akzeptierend, so wie es ist, alles was kommt wertungslos umarmend.
In der längeren Lehrrede Buddhas bei Assapura erklärt der Lehrer aller Lehrer, wie einfach das Leben sein kann, wenn wir uns keine Gedanken mehr machen über die Dinge, die wir sowieso nicht ändern können. Pläne ja, mit Disziplin durch das Leben gehend, den Körper machen lassen, was er machen will, ja, aber den Geist trotzdem in die Ruhe führen, das lehrte er schon vor Jahrtausenden seine Anhänger.
Wenn die Menschen beten, dann „wollen“ sie meist etwas erhalten, Geld, Macht, Liebe, Gesundheit, für sich, oder für die Lieben, aber immer mit einem „Wunsch“.
Bei Buddhisten ist es völlig anders, ihr Wunsch ist, wunschlos zu sein, um so aus dem Kreislauf der Leiden zu gelangen. Wunschlos glücklich, so der Volksmund, ohne Wünsche eben keine Enttäuschung.
Rastlos und in der Unruhe folgen wir Menschen den seltsamsten Ideen, ohne auf den Gedanken zu kommen, dass die Lösung des Rätsels „in uns“ sein könnte. Selbst diejenigen, die sich für Buddhismus interessieren, die verweilen häufig noch im Chaos, statt in die Ruhe zu kommen.
Buddhismus ist diametral zu anderen Glaubenssätzen, denn gerade nichts zu „wollen“, und nichts zu „wünschen“, das zeichnet einen buddhistischen Lebensweg aus.
Wer instinktiv in sich spürt, dass dies auch „sein“ Weg sein könnte, der fängt an die Schuldgefühle abzulösen, die er wegen des oberflächlichen Lebensstils schon immer hatte. Denn tief in uns „wissen“ wir, dass es noch mehr gibt, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.
Ein vollkommenes Herz erfordert, dass wir eben nichts mehr wollen, im Gebet auch keine Wünsche haben, denn der Buddhist will wunschlos werden, braucht also keine höhere Macht, die ihm etwas gewährt.
Was ein Buddhist braucht, das trägt er bereits bei sich, nichts und niemand kann es ihm wegnehmen, der Nukleus ist in der Persönlichkeit angelegt. Die zermürbenden Zustände des Geistes, die zu unseren diversen Leiden werden, sind dann beendet.
Wenn wir etwas wollen und auch bekommen, was passiert mit dem ursprünglichen Wunsch, wo geht der hin?
Wenn wir wissen, dass wir etwas bekommen, warum sind wir dann glücklich, und wo geht das Glück dann hin, wenn wir uns gefreut haben?
Hat jemand Einsicht gewonnen und gepflegt, hat der Tod nicht Gewalt über ihn
– Buddha – Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Nicht die Welt macht diese Menschen, sondern diese Menschen machen die Welt
– Elfriede Hablé – Österreichische Aphoristikerin und Musikerin – 1934 bis 2015
Nur Oberflächliche kennen sich selbst
– Oscar Wilde – Irischer Schriftsteller – 1854 bis 1900
Die Änderung, die unser Naturell im Laufe des Lebens erfährt, sieht manchmal aus wie eine Änderung unseres Charakters
– Marie von Ebner-Eschenbach – Mährisch-österreichische Schriftstellerin – 1830 bis 1916
Wenn der Geist völlig still ist, sowohl auf der oberflächlichen als auch auf der tiefen Ebene; das Unbekannte, das Unmessbare kann sich offenbaren
– Jiddu Krishnamurti – Spiritueller Lehrer indisch-brahmanischer Herkunft – 1895 bis 1986
Einige Veränderungen sehen oberflächlich negativ aus, aber du wirst bald feststellen, dass in deinem Leben Raum geschaffen wird, damit etwas Neues entsteht
– Eckhart Tolle – Deutsch-kanadischer spiritueller Autor – geboren 1948