Gerade sind viele Menschen auf der Suche nach Orientierung, manche haben den Glauben an die Zukunft verloren.
Die Krise hat uns alles abverlangt, die Sorgen und Nöte haben viel Energie gekostet, Erschöpfung macht sich breit.
Ob die Welt wieder so werden wird, wie sie vor Corona war? Wohl eher nicht.
Trotzdem ist es wichtig, den Alltag wieder zu beleben, langsam aber sicher nach neuer Normalität zu streben.
In Zeiten von Krisen ist es um so wichtiger, sich auf „das eigene Ich“ zu konzentrieren, denn wir müssen zuerst Ruhe in uns selbst finden, vor wir uns um unsere Lieben kümmern können.
Was bringt uns die Zukunft, wie wird alles werden? Hier helfen uns diese 5 Leitbilder, um Klarheit in die Gedanken zu bringen.
1. Offenheit
Wie schön war doch unser Leben vor der Krise, wie gemütlich hatten wir uns alles arrangiert, unser Leben nach unseren Wünschen eingerichtet. Und dann kam die Krise und hat alles über den Haufen geworfen. Jetzt bringen uns die alt hergebrachten Denkmuster nichts mehr, jetzt gilt es, offen und bereit für das Neue zu sein. Denn es werden sehr viele Neuerungen kommen, neue Gesetze, neue Strukturen, neue Personen. Hier auf die bisherigen Denkweisen zu setzen bringt uns nichts.
Seien Sie bereit für Neues, lassen Sie die Zeichen der neuen Zeit nicht an Ihnen vorüber gehen, haben Sie vor dem Unbekannten keine Angst. Als Buddhisten wissen wir, dass sowieso alles so kommen wird, wie es kommen soll, darüber zu lamentieren bringt uns nur Nachteile, negative Energien blockieren uns dann. Zeigen Sie eine positive Haltung und Einstellung für die vor uns liegenden Ereignisse.
2. Der „innere Zirkel“
Wer in Krisenzeiten seine liebgewordenen Gewohnheiten nicht aufgeben mag, der sieht nicht das große Ganze. Und dieses große Ganze ist sehr einfach zu erklären, es ist das eigentliche Überleben. Das Weiterleben mit und nach der Krise, das persönliche Auskommen, die menschliche Existenz in ihrer banalen Bedürftigkeit.
Das große Ganze zu sehen ist nicht so schwer: Suchen Sie sich neue Perspektiven, ordnen Sie Ihr Leben, orientieren Sie sich an Notwendigkeiten, jetzt ist keine Zeit für Wünsche oder Träume. Besinnen Sie sich auf die Menschen und die Dinge, die Ihnen wirklich wichtig sind, und konzentrieren Sie sich auf diesen „inneren Zirkel“. Wir sind als Menschen ein Teil einer Gesellschaft, ja, aber zuerst muss der Fokus auf die Abläufe in der kleinsten Einheit liegen (unserer Familie), wir ordnen uns damit auch erst einmal selbst. Wenn wieder etwas Ruhe und Normalität eingekehrt ist, dann kann der Blick auch wieder nach außen schweifen, den „inneren Zirkel“ verlassen.
3. Wirkliche Bedürfnisse
Was brauchen wir wirklich? Muss es ausgerechnet jetzt ein neues Telefon sein? Oder können derartige Anschaffungen auch noch warten?
Was noch vor kurzer Zeit so sehr wichtig für uns war, dass ist jetzt kein Thema mehr. Ordnen Sie Ihre Gedanken, bestimmen Sie Ihre Werte und Bedürfnisse neu, stellen Sie Ihr Wertesystem in Frage. Brauchen wir immer noch „mehr“, oder ist eine Neubewertung sinnvoll und richtig? Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, machen Sie eine Liste mit den Dingen, die jetzt, in der Krise, wichtig und nötig sind. Setzen Sie dann Prioritäten in die Liste ein. Was benötigen Sie wirklich?
4. Correctness
Anstand und Werte sind gerade in einer Krise die Art von Leitbild, die den wahren Menschen ausmachen, die von Menschlichkeit geprägt sind. Miteinander statt Gegeneinander müssen wir handeln, das Gemeinsame suchen. Auch wenn gerade der „innere Zirkel“ im Vordergrund stehen muss, kein Mensch ist eine Insel, zusammen erreichen wir mehr als jeder nur für sich.
Wir sind nicht alleine, Egoismus und Ellenbogeneinsatz zeigen von einem falschen Weltbild, es gibt mehr Dinge, die uns Menschen verbinden, als wir manchmal glauben. Was verbindet uns gerade in Zeiten einer Krise, wie können wir die Verbundenheit gegenüber unseren Mitmenschen ausdrücken?
Die Gemeinschaft bietet Sicherheit und Geborgenheit. Wie können wir diese Werte an unser Umfeld vermitteln?
5. Spirituelle Leitbilder
Haben Sie einen „Glauben“? Denken Sie, dass es in diesem Universum eine „höhere Instanz“ gibt, die den Menschen gerade in schweren Zeiten auch Hoffnung geben kann?
Gläubige Menschen sind meist gefestigt, haben ein eher geordnetes Leben.
Buddhismus ist keine Religion, sondern eine Philosophie und Weltanschauung. Daher kann man religiös sein, trotzdem aber auch der Lehre Buddhas folgen. Die zentrale Aussage Buddhas war es, dass jeder Mensch seine „Erleuchtung“ erfahren kann.
Vielleicht stellt die Philosophie Buddhas auch für Sie den einen oder anderen interessanten Gedanken „in den Raum“.
Da wir dem Leben keine Schönheit abzuringen vermögen, sollten wir zumindest versuchen, unserem Unvermögen Schönheit abzuringen
– Fernando Pessoa – Portugiesischer Dichter – 1888 bis 1935
Über den Wassern deiner Seele schwebt unaufhörlich ein dunkler Vogel: Unruhe
– Christian Morgenstern – Deutscher Dichter und Schriftsteller – 1871 bis 1914
Im Kapitalismus ist eine Religion zu erblicken, d.h. der Kapitalismus dient essentiell der Befriedigung derselben Sorgen, Qualen, Unruhen, auf die ehemals die so genannten Religionen Antwort gaben
– Walter Benjamin – Deutscher Philosoph – 1892 bis 1940