Samstag, Juli 27, 2024
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Unsere Furcht

Man denkt, es kann nicht schlimmer kommen, aber dann …….

Die Menschen haben ein gutes Gefühl für Probleme, schon vor es zu einem Konflikt kommt spüren sie das nahende Unheil im Voraus. Die Evolution hat uns mit einer Art von „Warnsystem“ ausgerüstet, das vor Gefahren und Konflikten schützen soll.

Wie Blei legen sich dann in der Folge Ängste auf die „Stimmung“, „man“ versucht das Ungemach möglichst weit weg zu halten. Egal wie schlimm das Schicksal kommen mag, „man“ will den Ärger möglichst wenigstens jetzt gerade vermeiden. Und um dies zu erreichen, unternehmen Menschen die seltsamsten Dinge, schieben die Probleme damit „auf die lange Bank“.

Die Tatsache, dass das Unheil aber jeden Moment über einen hereinbrechen kann, die löst bei Menschen dann häufig Schmerzen aus. Die Furcht vor dem was nun kommen mag, sie bringt uns auf lange Sicht nur weitere Qualen, Not und Leiden.

Die Probleme werden solange verdrängt, bis es einfach nicht mehr anders geht, bis sie „ans Licht“ kommen.

Den Problemen aus dem Weg zu gehen, dass ist nur allzu menschlich, schließlich kosten Auseinandersetzungen jede Menge Kraft, die „schlechten“ Energien greifen bei einem Streit weit um sich.

Das „Totschweigen“ führt allerdings dazu, dass sich negative Emotionen „verfestigen“, dass ein dauernder, kalter Konflikt entsteht, der häufig „böse“ endet.

Wenn wir „aus Furcht“ vor dem was kommt die anstehenden Probleme „totschweigen“, dann werden diese ganz plötzlich doch wieder auftauchen, die Furcht vor dem nahenden Unheil bringt nur kurzfristige Ruhe, sie „konserviert“ den Konflikt nur, macht ihn aber sehr wahrscheinlich langfristig nur schlimmer.

Wehret den Anfängen“ (der Ausspruch geht auf das lateinische „Principiis obsta“ des römischen Dichters Ovid zurück), das gilt auch für die Konflikte des täglichen Lebens.

Nichts zu sagen, der Situation „aus dem Weg zu gehen“, das führt zu nichts.

Die Probleme klar anzusprechen, ja, das kostet manchmal viel Kraft.

Wenn „man“ sich allerdings dann doch durchgerungen hat „die Karten auf den Tisch“ zu legen, dann war die ursprüngliche „Furcht“ davor meistens unbegründet.

Wir haben uns also völlig „umsonst“ geängstigt, die Furcht kam nur aus unserem Inneren, wir selbst haben diese Emotionen „kreiert“.

Wer mehr „Sicherheit“ im Leben erreichen will, der darf nicht ängstlich leben.

Wer einen „Elefanten im Raum“ hat, der hat ein Problem, dass für viele andere Menschen sogar offensichtlich ist, das aber nicht angesprochen wird (oder werden darf). Egal aus welchem Grund über Probleme geschwiegen wird, die Situation wird niemals von alleine einfach besser.

 

Furcht ist Schmerz, der entsteht, weil man Unheil erwartet

– Aristoteles – Griechischer Universalgelehrter – 384 bis 322 v. Chr.

Die meisten Menschen haben vor einer Wahrheit mehr Angst als vor einer Lüge

– Ernst Ferstl – Österreichischer Schriftsteller – geb. 1955

 

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