Samstag, Juli 27, 2024
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Chan (Zen)-Buddhismus und die 4 edlen Wahrheiten

Die vier edlen Wahrheiten sind die Grundlage meiner Weltanschauung.

Ein wesentlicher Bestandteil der vier edlen Wahrheiten ist das Leiden, das alle Menschen quält.

Chan-Buddhismus ist kein einfacher Weg. Keine höhere Macht wird uns retten, kein Heilsbringer wird alles „in Ordnung“ bringen.

Sicherlich will kein Mensch leiden, alle denkenden Wesen wünschen sich ein Ende der Schmerzen.

Aber nur durch das Leiden kommen wir zu dem nötigen Anstoß, über die Zusammenhänge auch einmal nachzudenken. Wir wollen das Leiden vermeiden, deshalb ist nach der Lehre Buddhas eine Art von Initialzündung nötig, die „Erleuchtung“. Aber schon den Weg zum Erwachen hin einzuschlagen ändert einfach alles.

Ja, der Buddhismus beginnt mit dem Leiden, das Reflektieren über das eigene Ich entstammt ursächlich unseren Nöten und Sorgen. Die vier edlen Wahrheiten sind dann das Zentrum unseres Handelns, auf dem Pfad zur „Erleuchtung“ denken wir endlich über unser „Selbst“ nach.

Nach der Weltanschauung Buddhas wenden wir uns deshalb der Spiritualität zu, weil wir dem Kreislauf aus Ursache und Wirkung (Schmerz) entkommen wollen.

Nach der ersten der vier edlen Wahrheiten sind wir mit unserem Leiden aber nicht alleine, das Zusammensein mit manchen Menschen macht uns traurig, das Nicht-Zusammensein mit anderen Menschen läßt uns diese Personen vermissen, in dieser so unglaublichen Welt zu leben bedeutet grundsätzlich, dass wir leiden. Geburt, Alter, Krankheit und Tod sind allesamt leidvolle Erfahrungen, da diese von der Endlichkeit aller Wesen und Dinge zeugen.

Anderen Menschen geht es übrigens sehr ähnlich, wir sind mit unserem Leid nicht alleine.

Entsprechend der zweiten der vier edlen Wahrheiten bereitet uns unser eigenes Ego die vielen Ängste, da es nach Befriedigung unserer Wünsche strebt, die eben nicht (dauerhaft) befriedigt werden können.

Die gute Nachricht verbirgt sich in der dritten der vier edlen Wahrheiten. Es gibt eine klare Lösung für unsere Probleme. Durch die Überwindung unserer Gier, die Abkehr von Begehren und der Beendigung von falschem Streben, durch das Loslassen und das Freiwerden von Wünschen, so läßt sich das Leiden beenden.

In der vierten der vier edlen Wahrheiten zeigte Buddha uns auf, wie wir dies bewerkstelligen können, nämlich durch den edlen achtfachen Pfad.

Rechte Erkenntnis und rechter Entschluss führen zu rechtem Reden und rechtem Verhalten (mit rechtem Lebenserwerb). Darauf bauen sich die Regeln zur Vollendung der Geistesschulung auf, das rechte Bemühen, die rechte Achtsamkeit und die rechte Meditation.

Wenn unser Leben auseinander fällt, dann wissen wir oft nicht, wohin wir uns wenden sollen.

Und es ist sehr schwer, zum richtigen Zeitpunkt „JA“ oder „NEIN“ zu sagen, und sich danach auch daran zu halten.

Wir müssen die Probleme nacheinander angehen, so Kontrolle über unser Leben erhalten. Erst danach können wir uns wirkliche Gedanken über den Pfad zur „Erleuchtung“ machen.

So verläuft der Weg des Chan, er kommt aus unserem Inneren, er beginnt mit der Suche nach unserem Ich, am Anfang steht die Frage: „wer bin ich“?

Keine Lügen mehr, schon gar nicht gegenüber uns selbst, wir machen uns auf die Suche nach der Wahrheit!

Und was wahr ist, das darf man sagen!

Das ist der Ursprung unserer Transformation.

 

Wenn du das Unmögliche ausgeschlossen hast, dann ist das, was übrig bleibt, die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist

– Sir Arthur Conan Doyle – Britischer Arzt und Schriftsteller (Sherlock Holmes) – 1859 bis 1930

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