Auch Buddhisten können hassen
Wer nicht hasst, kann auch nicht lieben, Hass und Liebe sind nur die zwei Seiten einer Münze.
Aber woher kommen diese starken Gefühle, wie können wir sie steuern, kontrollieren, für uns nutzbar machen?
Hass ist ein Urgefühl. Er entsteht hauptsächlich gegenüber Menschen. Aber auch Dinge können wir hassen; ich hasse “Weihnachten“, ich hasse “rote Grütze“.
Viele Menschen empfinden Hass gegenüber Hunden oder Katzen, selbst gegen Worte wendet sich ihr Hass.
Besonders aktuell sind Hassrede im Internet, Hass gegen anders denkende Personen, Verachtung und Abscheu paaren sich mit aggressiven Gedanken.
Meist gibt es einen Auslöser für Hass, etwa eine Situation in der Vergangenheit, oftmals ist uns aber gar nicht mehr bewusst, warum wir hassen.
Wenn wir eine derart tiefe Emotion wie Hass empfinden lohnt es sich meist, dieses Gefühl zu erforschen.
Begeben Sie sich in eine solche Hasssituation, und versuchen Sie, die Beweggründe in der Tiefe ihres Ichs aufzuspüren. Analysieren Sie für sich selbst die Umstände, die zu diesem Gefühl führen, welche Begleiterscheinungen sind dabei wichtig, in welcher Umgebung tritt das Gefühl auf, können Sie eine Verbindung zu anderen Umständen erspüren?
Und was ist, wenn Sie dem Hass nachgeben würden? Gehen Sie diesem Gedanken in einer Art Spiel einmal nach, versuchen Sie für sich herauszufinden an was diese Emotion gekoppelt ist, welche Umstände das Gefühl verbessern.
Als Buddhist sollte man sich darüber klar sein, dass man hassen kann so wie jeder andere Mensch auch. Nur sollte man mit dem Hass umgehen können, ihn steuern, leiten und egalisieren.
Wer seinen Hass „im Griff“ hat, ist auf dem Weg zur „Erleuchtung“ wieder einen Schritt weiter gekommen.
Wisset, die euch Hass predigen, erlösen euch nicht
– Marie von Ebner-Eschenbach – Österreichische Schriftstellerin – 1830 bis 1916