Sonntag, Dezember 22, 2024
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Trauriges Glück

Immer enthält Glück auch etwas Wehmut, denn wir wissen, dass das Glück nicht bleiben wird, auch gar nicht bleiben kann.

Egal wie schön ein Moment auch sein mag, wie sehr wir uns über etwas freuen, der Augenblick vergeht, die Freunde auch.

Niemand ist dauerhaft glücklich, aber auch nicht immer traurig.

Genau hier setzt die Lehre Buddhas an, sie basiert auf der Vergänglichkeit aller Wesen und Dinge, nichts wird bleiben, alles muss zu Staub zerfallen.

Nach der Philosophie des großen Lehrers sollten wir uns in der Mitte aufhalten, den mittleren Weg beschreiten. Nicht in der Trauer oder im Glück liegt unsere Bestimmung, sondern im Akzeptieren der Umstände, so wie sie sind.

Wenn wir also aus irgendwelchen Gründen in die Emotionen kommen, Glück oder Trauer erfahren, dann lohnt es sich, die Haftung an das eigene Ich zu behalten, da wir wissen, dass NICHTS für die Ewigkeit gemacht ist, alles sowieso so kommen wird, wie es kommen muss.

Klar freuen wir uns, wenn wir Glück bei einer Sache hatten, selbstverständlich sind wir traurig wenn etwas “schlimmes” passiert, aber was bedeuten die Gefühle in der Unendlichkeit des Universums?

Wenn ich Sie jetzt frage, ob Sie sich an Ihr letztes Glücksgefühl erinnern können, oder wann Sie das letzte Mal traurig waren, können Sie dann die Emotion jetzt wieder fühlen?

Nach Buddha ist einfach nichts von Dauer, deshalb leiden wir. Also leiden wir in der Konsequenz sogar an unseren Freunden, weil wir wissen, dass wir sie nicht erhalten können.

Was also können wir tun, wie sollen wir mit den Belastungen unseres Schicksals umgehen? Was bietet uns hier Trost, um die Gewissheit unserer Existenz zu ertragen?

Die buddhistische Weltanschauung zeigt einen klaren Weg auf, den Weg der Mitte, der als Ziel das Erreichen des torlosen Tors hat, das zur Erleuchtung führt.

Aber vielleicht sind Sie noch nicht so weit? Können Sie sich schwer von den lieb geworden Anhaftungen lösen? Vielleicht hoffen Sie noch auf dies oder auf jenes, wollen einfach noch nicht loslassen. Das ist verständlich, und menschlich ist es auch.

Aber der Entschluss liegt bereits in Ihrem Inneren, er reift wie guter Wein, begleitet Sie auf allen Wegen, der mittlere Pfad Buddhas ist auch in Ihnen schon angelegt. Und wenn die Zeit reif ist, dann werden Sie den Weg auch gehen, denn es kommt immer so, wie es kommen muss.

Wenn Sie das nächste Mal glücklich oder traurig sind, dann denken Sie an den großen Lehrer, genau dann ist ein hervorragender Moment um über seine Philosophie zu sinnen.

 

Jedes Leben hat sein Maß an Leid. Manchmal bewirkt eben dieses unser Erwachen

Buddha – Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Ich wünschte, ich könnte die Gedanken loswerden, die mein Glück verderben

Frédéric Chopin – Polnischer Komponist – 1810 bis 1849

Für jede Minute, die Sie wütend sind, verlieren Sie sechzig Sekunden des Glücks

Ralph Waldo Emerson – US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller – 1803 bis 1882

Ich wähle Glück statt Leid, ich weiß, dass ich das tue. Ich schaffe Platz für die unbekannte Zukunft, um mein Leben mit zu erwartenden Überraschungen zu füllen

Elizabeth Gilbert – US-amerikanische Schriftstellerin – geboren 1969

Bei der Hoffnung von morgen opfern wir heute, jedoch ist das Glück immer im Jetzt

Jiddu Krishnamurti – Spiritueller Lehrer indisch-brahmanischer Herkunft – 1895 bis 1986

Innerer Widerstand schneidet dich von anderen Menschen, von dir selbst, von der Welt um dich herum ab. Er verstärkt das Gefühl der Getrenntheit, von dem das Überleben des Ego abhängt. Je stärker dein Gefühl der Getrenntheit, desto mehr bist du an das Manifeste gebunden, an die Welt der Form

Eckhart Tolle – Spiritueller Lehrer und Bestsellerautor spiritueller Bücher – geboren 1948

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