Donnerstag, Dezember 19, 2024
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Kontakte

Das menschliche Herz sehnt sich gerade mehr denn je nach Kontakt, und vor allem nach echter Zuneigung.
 
Ohne menschliche Kontakte bleibt meist nur eine große Leere, die Betroffenen bilden immer stärkere Schilde um sich herum, die Vereinsamung zieht weitere Kreise.
 
Wahrnehmung und Interpretation von Einsamkeit sind von Mensch zu Mensch verschieden, aber fast jeder von uns sehnt sich heimlich danach, anerkannt und auch geliebt zu werden, so wie der Mensch eben ist, nicht so, wie er sein sollte.
 
Sicherlich sollten sich Buddhisten nicht zu sehr von Gedanken oder Emotionen ablenken lassen, aber Gefühle kommen auch bei einer stark spirituellen Lebensweise immer wieder auf.
 
Häufig versuchen wir, alles zu verstehen, was in unseren Leben passiert, aber der Verstand und die Gefühle passen nicht immer gut zusammen.
 
Die Auswahl unserer Kontakte hat das Ego mit seinen vielen Filtern für uns übernommen, anerzogene und antrainierte Verhaltensweisen bestimmen, wem und warum wir nahe kommen, und wem und warum eben nicht.
 
Nach dem Lehrer aller Lehrer sollen wir nicht zu sehr an unseren Kontakten anhaften, aber Gefühle für manche Menschen tauchen von Zeit zu Zeit „einfach“ auf. Beziehungen sind in einem „normalen“ Leben unvermeidlich. Auch die sexuelle Natur der Lebewesen bringt die Menschen immer wieder in Kontakt mit anderen Menschen, das ist eine der Bestimmungen der Evolution, der Antrieb, der hauptsächlich durch Pheromone und natürliche Prozesse in unseren Körpern gesteuert wird.
 
Das angeborene Bedürfnis, das Leben nicht ohne andere Lebewesen führen zu wollen, dass befreit uns letztendlich aus der Isolation, treibt uns hinaus in die große, weite Welt.
 
Die angeborene Sehnsucht, uns mit anderen Menschen zu verbinden, die macht den Menschen offen für neue Kontakte, die Hormone sind kraftvoll und mächtig.
 
In der heutigen schwer gestörten Gesellschaft fällt vielen das Knüpfen von Kontakten sehr schwer, andere Menschen „anzusprechen“ kostet häufig große Überwindung. Aber neue Freunde oder Kontakte öffnen neue Türen und Möglichkeiten, „man“ muss sich einen „Ruck“ geben, hier macht Übung den Meister.
 
Wichtig bei der Begegnung mit „neuen“ Menschen ist, das wir dem Gegenüber zuhören, am Schicksal der Person wirklich interessiert sind. Was kann „man“ aus den Worten des Gesprächspartners „heraushören“, wie geht es diesem Menschen gerade?
 
Neue Menschen lernt „man“ auch nicht bei sich zuhause kennen. Besuchen Sie Veranstaltungen, treffen Sie sich gelegentlich mit Freunden, kommen Sie ausreichend unter Menschen? Sie müssen früher oder später raus aus der „Wohlfühlzone“, wenn Sie neue Kontakte knüpfen wollen. Nur im Internet nach Zerstreuung zu suchen ist auf die Dauer einfach zu wenig.
 
Besonders in Zeiten der Krise ist die Pflege der Kontakte, und das Suchen nach neuen Beziehungen, wichtiger denn je. Ein Netzwerk von geliebten und geschätzten Menschen aufzubauen, dass ist eine sehr lohnende Aufgabe, für die es sich lohnt auch Mühen auf sich zu nehmen.
 
Kein Mensch ist eine Insel, wir alle sind abhängig von unserem Umfeld, von unseren Kontakten.
 
 
Ich habe nie gesagt: „Ich will allein sein“. Ich sagte: „Ich will allein gelassen werden“ – „das ist ein Riesenunterschied“
– Greta Garbo – Schwedisch-amerikanische Filmschauspielerin – 1905 bis 1990
 
Schach ist wie die Liebe, allein macht es weniger Spaß
– Stefan Zweig – Österreichischer Schriftsteller – 1881 bis 1942
 
Mancher Mensch hat ein großes Feuer in seiner Seele, und niemand kommt, um sich daran zu wärmen
– Vincent van Gogh – Niederländischer Maler – 1853 bis 1890
 
Einsamkeit ist Belästigung durch sich selbst
– Werner Schneyder – Österreichischer Autor – 1937 bis 2019
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