Freitag, Oktober 11, 2024
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StartChan (Zen) BuddhismusDie Atmung und das CO2

Die Atmung und das CO2

Sauerstoff ist für deinen Körper genauso wichtig wie Nahrung. Aber wer denkt schon wirklich über seine Atmung nach? Hier setzen besonders das Qigong und das Yoga an. Sowohl in der chinesischen als auch in der indischen Lehre ist die Aufnahme von Sauerstoff ein zentrales Element. In Sportkursen hören wir oft nur am Rande: Einatmen, Ausatmen.

Aber was passiert wirklich bei dem grundlegenden Prozess des Atmens, und wie funktioniert der Gasaustausch? Besonders wichtig zu wissen ist, dass nur der untere Teil der Lunge für den Austausch von Gas verantwortlich ist. Wer flach und nur nach oben atmet, tauscht so gut wie keinen Sauerstoff mit CO2 aus.

Ich habe mir ein CO2-Messgerät gekauft. Ob Sommer oder Winter, bei mir steht die Balkontür immer offen, vielleicht etwas angelehnt, aber auf jeden Fall offen. Allerdings habe ich mir bisher nicht wirklich Gedanken darüber gemacht. Gestern saß ich mit meiner Frau beim Abendessen und wir beobachteten das CO2-Meter in unserem recht kleinen Wohnzimmer, das jedoch über besagte Balkontür verfügt. Während des Essens stieg das CO2-Meter an und erreichte trotz der geöffneten Balkontür den gelben Bereich. Nach dem Essen sagte meine Frau, dass sie jetzt duschen gehen würde und ich doch bitte die Tür schließen solle. Ich war also alleine im Wohnzimmer bei geschlossener Tür und atmete vor mich hin.

Nach etwa 20 Minuten ging der Alarm des CO2-Messgeräts los; die Luftqualität war schlecht. Ich war wirklich erstaunt. Die Balkontür war, wie gesagt, nur 20 Minuten zu. Wie konnte das sein? Ich war alleine in diesem Raum. Grundsätzlich wird der Körper bei der Atmung mit Sauerstoff versorgt. Das verbrauchte Kohlendioxid wird abtransportiert und lagert sich im Raum an. In den Zellen wird der Sauerstoff durch Stoffwechsel verbraucht, und das entstehende Kohlendioxid wird als Abfallprodukt über die Lunge ausgeatmet. Es ist auch wichtig zu wissen, dass die Lunge selbst nicht direkt für die Atmung verantwortlich ist, sondern die Atemmuskulatur einen entscheidenden Anteil hat. Dadurch hebt und senkt sich die Lunge, und man kann jede Muskulatur trainieren.

Ich habe mich schon früher intensiv mit dem Thema Atmung beschäftigt. Schon in meiner Jugend war ich Schüler des Atemlehrers Rolf Beinhorn, der seine Kunst bei Ilse Mittendorf im „Institut für erfahrbare Art“ in Berlin erlernt hat. Dabei bin ich auf Studien gestoßen, die zeigen, dass die Größe der Lunge, also das Lungenvolumen, direkten Einfluss auf die Lebensdauer hat. Menschen mit größeren Lungenvolumen leben deutlich länger. Die Atmung kann man besonders durch das Qigong üben, und als Schüler des Shaolin Tempel bin ich heute selbst Lehrer für Qigong.

Gerade im Kampfsport stellt die richtige Atmung einen elementaren Teil für das Gelingen jeder Aktion dar. Daher haben Atemtechniken eine gesonderte Abteilung innerhalb der verschiedenen Kampfsportstile. Ganz vorne steht das Ba Duan Jin, die acht Brokate, die aus dem Kampfsport stammen, aber auch Anwendungen für das tägliche Leben zeigen. Über viele Jahre habe ich mich besonders mit meinem Meister Shi Yan mit den verschiedenen Ansätzen der Atemtechnik beschäftigt. Mein tägliches Qigong-Programm, das etwa 10 Minuten dauert, verdeutlicht, wie wichtig die richtige Atmung auch für ein normales Leben ist. Das möchte ich dir anhand einer kleinen Übung verdeutlichen.

Stell dich gerade vor eine angelehnte Tür, die von dir aus weg aufschwingen wird. Nun fasse die Tür mit deiner Handfläche an. Beim Einatmen stößt du nun die Tür auf. Nimm dabei achtsam jeden Teilbereich der Bewegung geistig auf. Lehne nun die Tür wieder an, lege die Handfläche wieder auf, und stoße nun die Tür beim Einatmen auf. Kannst du einen Unterschied bemerken? Lehne die Tür wieder an, lege die Handfläche darauf, und stoße nun die Tür beim Ausatmen achtsam auf. Kannst du einen Unterschied bemerken? Gerade im Kampfsport entsteht der Hauptteil der Kraft aus diesem Prinzip: Die Atmung führt den Körper, nicht die Bewegung, die Atmung.

Die Mechanik der Atmung ist vergleichbar mit einer Saugpumpe: Luft wird angezogen. Die Lunge dehnt sich dabei aus, und Brustmuskel, Rückenmuskulatur, Zwischenrippenmuskulatur sind aktiv beteiligt und führen die Atmung. Beim Ausatmen entspannt sich die Muskulatur, wodurch das Lungenvolumen kleiner wird, und die Luft entweicht – ein völlig passiver Vorgang. Doch hast du dich schon einmal über das CO2 in der Luft Gedanken gemacht? Nicht das CO2 aus dem Auto, sondern das CO2, das uns beim Atmen verlässt. Durch richtiges Atmen und das Üben von Qigong können wir unglaubliche Kräfte freisetzen. Gerade für Buddhisten ist Meditation und Atmung immer ein Thema.

Ich zeige dir, wie du bewusstes Atmen als Steigerung für Entspannung und Vitalität nutzen kannst. Dein Atem ist dein wertvolles Instrument, das dir dabei helfen kann, Stress abzubauen und Ruhe zu finden. Doch das richtige Atmen ist eine Kunst, die erlernt werden will. Ich teile Tricks und effektive, nachhaltige Methoden mit dir, die dich dabei unterstützen werden, zu deinem wahren Atemrhythmus zu finden. Hast du schon einmal beobachtet, wie sich dein Zustand verändert, wenn du von Stress überwältigt wirst? Natürlich atmest du dann flach in die Brust, und dein Rhythmus wird unnatürlich. Alles fühlt sich plötzlich so an, als ob dir die Luft wegbleibt. Du bist verspannt, hast Kurzatmigkeit, spürst Enge in der Brust oder leidest unter schmerzhaften Verspannungen.

Sogar Kopfschmerzen können die Folge sein. Buddhismus und Qigong bieten uns einfache und wirksame Werkzeuge, um Stress abzubauen und zu entspannen, besonders durch die richtige Nutzung unseres Atems. Ein tiefer Atem beruhigt unser Nervensystem und schenkt uns neue Energie. Das Schöne daran ist, der Atem ist immer bei uns. 15 Mal pro Minute atmen wir ein und aus, und im Ruhezustand wird etwa 0,5 Liter Luft pro Atemzug aufgenommen. Durch bewusstes und tiefes Atmen kann dieses Volumen auf 3 Liter erhöht werden. In meinen Kursen zeige ich, wie man durch Qigong und insbesondere durch Baduanjin das Lungenvolumen extrem erweitern kann.

Die Chinesen haben mit dem Qigong die Atmung als eigene Disziplin entwickelt. Meditativ und energetisch wird hier die Atmung geübt. Über viele Jahre habe ich mich mit verschiedenen Ansätzen der Atemtechniken beschäftigt und mein eigenes Qigong-Programm entwickelt. Grundsätzlich ist es wichtig, eine ruhige und langsame Atmung durch die Nase zu pflegen. Wenn wir Tiere beobachten, etwa Pferde, die in einem Rennen sind, atmen diese immer noch durch die Nase und nicht durch den Mund. So ist es wichtig, immer durch die Nase zu atmen, was gerade bei Erkältungen unser Leben erleichtern kann. Ich hoffe, euch mit meinen Betrachtungen zur Atmung etwas Appetit auf das Thema gemacht zu haben.

Ich rate euch, im Internet ein CO2-Messgerät für etwa 30 € zu kaufen, um das Thema überhaupt einmal in den Fokus zu rücken. Wenn unsere Zellen ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, fühlen wir uns körperlich und geistig fitter und gesünder.

Und wie ihr wisst, ist der Weg oft genauso wichtig wie das Ziel.

Buddha sagt einmal: „Jeder Mensch ist der Urheber seiner Krankheit oder Gesundheit.“

 

„Atme tief ein, um deine Gedanken zu beruhigen, und atme langsam aus, um deine Sorgen loszulassen.“

„Die Kunst des Lebens liegt im bewussten Atemholen – in jedem Atemzug steckt die Möglichkeit zur Veränderung.“

„Deine Atmung ist der Rhythmus deines Lebens. Achte darauf, wie du atmest, und du wirst wissen, wie du lebst.“

„Ein tiefer Atemzug ist wie eine Brücke zu innerer Ruhe und Gelassenheit.“

„In der Stille deines Atems findest du die Antworten auf viele Fragen des Lebens.“

Meine Publikationen: 1.) AppBuddha-Blog“ in den Stores von Apple und Android, 2.) Die WebseiteShaolin-Rainer„, auch als App erhältlich, Apple und Android. 3.) App „SleepwithSounds“ bei Apple und Android. 4.) Buddha Blog Podcast (wöchentlich) 5.) Buddhismus im Alltag Podcast (täglich) 6.) Facebook (@BuddhaBlogApp) 7.) Telegram Kanal: https://t.me/buddhablog  

 

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