Viele Menschen nennen die Stimme im Kopf einen Kritiker, der ihnen das Leben schwer macht. Für Buddhisten ist aber klar, dass dieser Kritiker das Ego ist, das uns ständig belabert.
Den ganzen Tag lang nörgelt das Ego vor sich hin, es schürt Sorgen und Ängste, es kritisiert uns. Nach buddhistischer Auffassung ist das Ego kein Kritiker, sondern eine Ursache unserer Leiden.
Es gilt (übrigens nicht nur für Buddhisten), das Ego zum Schweigen zu bringen. Vergleichen Sie sich immer wieder mit anderen Menschen? Nörgeln Sie, finden Sie an allen Dingen etwas auszusetzen?
Leiden Sie am Ende gar unter der Nervensäge, die in Ihrem Gedankenpalast das eine oder andere Schlachtfest anrichtet? Wirklich jeder Mensch verliert unglaublich viel Energie durch diesen „Kritiker“, habe ich das richtig gemacht, bin ich hübsch genug, habe ich morgen noch mein Auskommen, kann ich das, weiß ich das?
Wir gehen mit uns manchmal sehr hart ins Gericht, der „innere Kritiker“ kann ungerecht sein. Kommen Ihnen die Herausforderungen des Lebens riesig vor, ist jeden Tag ein Kampf?
Was wäre, wenn Sie Frieden mit sich selbst schließen würden? Würde sich irgendetwas verändern? Würde es (ausser von Ihrem engsten Umfeld) bemerkt werden?
Ich behaupte: NEIN
Wer die Macht über sich erlangt, der kann deutlich entspannter leben, ist nicht mehr im Spannungsverhältnis der Emotionen. Ich für meinen Teil kümmere mich nicht mehr um diesen „inneren Kritiker“, habe das immerwährende Zwiegespräch mit dem Ego abgestellt, lasse mich nicht mehr durch Selbstzweifel aus der Bahn werfen.
Die Stimme im Kopf, was ist das eigentlich genau? Ist das ein „innerer Kritiker“, oder mein Ich?
Nach dem Lehrer aller Lehrer ist es das Ego, welches viel Leid in uns hervorbringen kann. Die Evolution hat uns das Denken geschenkt, um die Notwendigkeiten der Existenz zu evaluieren, um Pläne zu machen.
Allerdings schießt dieses Denken ohne Begrenzungen leicht über sich hinaus, fängt an Gefahren zu sehen, die es nicht gibt. Dann kommen Fragen auf, die völlig nutzlos sind, einfach weil das Denken so angelegt ist, immer beschäftigt sein will.
Hier setzt die Lehre Buddhas an, der diese Art des Denkens als wenig hilfreich ansah, da solche Emotionen auf der Vergänglichkeit aufbauen, nicht auf bleibende Dinge gerichtet seien, und auch nicht sein können.
Wer sich selbst ständig kritisiert, der fühlt sich schlecht, unzureichend, ungenügend. Wer anfängt den inneren Kritiker nicht mehr so ernst zu nehmen, der kann endlich loslassen. Die endlosen Geschichten, die der Gedankenpalast erfindet, die werden zum größten Teil niemals eintreffen.
Der Weg jedenfalls ist das Ziel!
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Der Wald ist ein besonderes Wesen, von unbeschränkter Güte und Zuneigung, das keine Forderungen stellt und großzügig die Erzeugnisse seines Lebenswerks weitergibt; allen Geschöpfen bietet er Schutz und spendet Schatten selbst dem Holzfäller, der ihn zerstört
– Buddha – „Der Erleuchtete“ – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Der Kritiker haben das Publikum zu erziehen, und der Künstler den Kritiker
– Oscar Wilde (eigentlich Oscar Fingal O’Flahertie Wills) – Irischer Lyriker, Dramatiker und Bühnenautor – 1854 bis 1900
Jeder schöpferische Geist ist auch Kritiker
– George Eliot (eigentlich Mary Ann Evans) – Englische Schriftstellerin – 1819 bis 1880
Der Kritiker und der Philosoph sind mißratene Dichter
– Ralph Waldo Emerson – US-amerikanischer Geistlicher, Philosoph und Schriftsteller – 1803 bis 1882
Kritiker sind Leute, die fremde Kinder erziehen wollen
– Unbekannt –
Der alte Kritiker ist sanft und gütig, der junge erbarmungslos
– Honoré de Balzac – Französischer Philosoph und Romanautor – 1799 bis 1850
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