Mein Kollege Blum sagt immer wieder: „Die Vergangenheit lehrt uns, mit der Gegenwart nicht allzu ernst umzugehen, und in der Zukunft halten wir uns nur selten daran!“
Ein Satz voller buddhistischer Weisheit, auf den Punkt gebracht.
Wir Menschen haben in der Vergangenheit so viele Dinge erlebt, die uns hätten dem Erwachen näher bringen können, sollen, ja fast müssen. Allerdings links rein, rechts raus, gerne auch auf Durchzug geschaltet, wenig haben wir gelernt, selten hinterfragt, die Filter und die Vorurteile haben wir nicht revidiert.
Deshalb machen wir dieselben Fehler (wir denken, dass es Fehler wären) auch immer wieder, so wie Einstein sagte: „Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert!“
Die Gegenwart baut auf der Vergangenheit auf, denn unser Urteilsvermögen basiert auf Erfahrungswerten. Wir nehmen uns allerdings viel zu wichtig, kultivieren unsere Neurosen und Ängste, suchen nach dem Ausweg aus dem Tal der Unwissenden, finden aber keinen Weg, weil wir den weglosen Weg noch nicht für realisierbar halten. Den Anhängern Buddhas erschließt sich langsam eine Logik, die ohne logisches Denken daherkommt, denn am Ende des Weges steht das torlose Tor, der Eingang zum Nirvana, mit dem Ziel der „Erleuchtung„, ganz nach dem Vorbild des großen Lehrers.
In der Zukunft, da wollen wir es „besser“ machen, allerdings klappt das äußerst selten, da jeder Moment eine neue Betrachtung erfordern würde, wir aber mit den alten Filtern und den vorgefertigten Urteilen (Vorurteile) immer wieder das Selbe tun, aber eben hoffen, dass sich etwas ändert, was nicht passieren wird.
Wie wollen Sie Ihre Zukunft haben? Was erscheint als wirklich wichtig, wohin sollte die Reise gehen? Wir alle werden älter, vielleicht krank, dann sterben wir. Was soll von uns bleiben? Vielleicht die Persönlichkeit? Ob diese bei der Zeugung entstand, oder von einem anderen Ort stammt, darüber könnte man meditieren.
Jedenfalls ist es immer wichtig sich Fragen zu stellen, nichts für wahr oder unumstösslich zu nehmen, alles zu hinterfragen, genau so, wie Buddha es uns aufgab. Wir sind umgeben von der Welt des schönen Scheins, wenig bis nichts ist echt, alles ist mindestens aufgehübscht, die Realität wollen die Wenigsten sehen.
Welche Lehren haben Sie aus der Vergangenheit gezogen, wie beeinflussen diese Ihre Gegenwart, und was bringt die Zukunft? Fragen über Fragen, aber stellen wir uns auch diese Fragen, oder schweigen wir die Angelegenheit einfach tot.
Nehmen Sie sich ein bequemes Kissen, setzen Sie sich, finden Sie zur Ruhe. Genau jetzt, im Anschluss an diesen Text, reflektieren Sie in der Meditation über meine Worte, und über den Satz des Kollegen Blum.
Der Weg ist das Ziel!
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Wer auch in Zukunft immer schmerzhafte Gefühle aufgrund des Wollens fühlen wird
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Es ist eine unüberbrückbare Kluft zwischen dem Begriff und der Beobachtung! Wenn man meint, dass man durch eine bloße Aneinanderreihung von Beobachtungen Begriffe bilden kann, so geht man vollkommen fehl
– Albert Einstein – Theoretischer Physiker, geb. in Deutschland, 1896-1901 staatenlos, ab 1901 Schweizer Bürger, ab 1940 auch Bürger der USA – 1879 bis 1955
Vergangenheit und Zukunft als Spielbälle der Gegenwart.
Ist nicht jede Gegenwart zugleich Geschichte und jede Zukunft ein Traum in der Vergangenheit
– Kersten Kämpfer – Dr.-Ing. der Technischen Kybernetik – geboren 1958
Die Vergangenheit ist das einzig Wirkliche im Leben. Alles was ist, ist Vergangenheit
– Anatole France (eigentlich François Anatole Thibault) – Französischer Erzähler – 1844 bis 1924
Die Gegenwart ist im Verhältnis zur Vergangenheit Zukunft, ebenso wie die Gegenwart der Zukunft gegenüber Vergangenheit ist. Darum, wer die Gegenwart kennt, kann auch die Vergangenheit erkennen. Wer die Vergangenheit erkennt, vermag auch die Zukunft zu erkennen
– Lü Buwei – Chinesischer Kaufmann, Politiker und Philosoph – 300 bis 235 vor dem Jahr Null
Vergangenheit wie Zukunft sind nur Formen der Gegenwart
– Christian Morgenstern – Deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Journalist und Übersetzer – 1871 bis 1914
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