Sonntag, Dezember 8, 2024
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StartChan (Zen) BuddhismusDie Last auf unseren Schultern

Die Last auf unseren Schultern

Vielen Menschen fällt die Last auf ihren Schultern gerade sehr auf, egal wohin man blickt, Unsicherheit und Bedenken machen sich breit.

Und was wir alles mit uns herumtragen, das gesamte Leid der Welt auf den Schultern einzelner Betroffener.

Einmal angenommen, die Last würde durch einen Zauber sofort entfernt, was wäre dann anders? Würde die Welt die Veränderungen überhaupt bemerken? Oder wäre es so, dass die Unterschiede nur der Person auffallen würden, die sich die vielen Sorgen ursprünglich erst gemacht hatte?

Die meisten Menschen sind (wenigstens vor der Krise) relativ sorglos durch das Leben gegangen, weniger Leute nehmen sich die Welt in ihrer vollen Komplexität überhaupt zu Herzen.

Jetzt aber hört man überall von Menschen, denen die Situation wirklich an die Substanz geht, die sich die Verantwortung auch selbst aufbürden.

Da hilft es, immer wieder einmal die Lasten auf den Schultern komplett abzusetzen, um dann nur die wieder aufzuladen, die auch wirklich sein müssen.

Und was muss wirklich sein, welche Lasten wollen Sie wirklich auf Ihren Schultern tragen?

Nach Buddha sollen wir keine Anhaftungen ausbilden, sondern ohne wollen und ohne zu wünschen unser Dasein pflegen. Wenn wir keine Anhaftungen haben, dann müssen wir auch keine Lasten auf unseren Schultern tragen.

Und, zu welchem Typus von Menschen gehören Sie, mehr zu den sorglosen, oder zu denen, die sich alle Last der Welt aufbürden?

Buddha unterwies seine Schüler in der eigenen Verantwortung, die mit Disziplin, Achtsamkeit, und auf dem mittleren Weg erreicht werden kann. Dabei müssen wir keinesfalls die Last der ganzen Welt tragen, und auch nicht die Verantwortung für andere Menschen übernehmen (ausser natürlich für Kinder).

Wer immer wieder die Last auf seinen eigenen Schultern findet, der hat eine Affinität dafür, die Lasten suchen sich die Schultern sozusagen aus. Ich für meinen Teil habe gelernt, die Schultern nicht all zu weit herauszustrecken, so dass sich die Lasten auch nicht alle bei mir niederlassen.

Ganz im Gegenteil versuche ich, die Schultern lastenfrei zu halten. Klar ist das nicht immer so leicht, ich lebe im normalen Leben, nicht in einem Tempel. Die Sorgen und Nöte meiner Mitmenschen sehe ich, kann nicht immer so tun als wie wenn ich nichts sehen würde.

Auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel!

 

Schwer ist die Geburt zum Menschen;
schwer des Menschen Gang und Werde; Schwer hört man die Wahrheit; selten kommt ein Buddha auf die Erde

Buddha – Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Im Grunde ist jedes Unglück gerade nur so schwer, wie man es nimmt

Marie von Ebner-Eschenbach – Österreichische Schriftstellerin – 1830 bis 1916

Wer unter einer Last fällt, wird nur schwerlich mit der Last aufstehen

Johannes vom Kreuz – Spanischer Dichter, Mystiker und Kirchenlehrer – 1542 bis 1591

Das Menschenleben ist seltsam eingerichtet: Nach den Jahren der Last hat man die Last der Jahre

Johann Wolfgang von Goethe – Deutscher Dichter – 1749 bis 1832

Die Menschen verlieren zuerst ihre Illusionen, dann ihre Zähne und ganz zuletzt ihre Laster

Hans Moser – Österreichischer Volksschauspieler – 1880 bis 1964

Ein Problem mit Menschen, die keine Laster haben, ist, dass sie mit ziemlicher Sicherheit einige nervige Tugenden besitzen

Elizabeth Taylor – US-amerikanisch-britische Schauspielerin – 1932 bis 2011

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