Dienstag, Mai 14, 2024
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StartChan (Zen) BuddhismusDas Nirvana steckt in uns

Das Nirvana steckt in uns

Häufig werde ich nach dem Nirvana gefragt, wie „man“ es denn erreichen könnte, was zu tun sei um dort hinzukommen?

Meine Antwort, dass das Nirvana bereits in uns steckt, in uns selbst angelegt ist, die verstört die Menschen, mehr als es Ihnen hilft verunsichert das Konzept vom „Nirvana“ die Leute.

Wer im Jetzt und im Heute lebt, dabei nichts will und nichts möchte, sozusagen wunschlos glücklich ist, in seiner bloßen Existenz ruht, auf sein Schicksal und sein Karma vertraut, der ist bereits im Nirvana.

Die Blumen auf dem Balkon, sorgen die sich, ob wir sie morgen gießen werden?

Die Vögel im Garten, haben die Ängste, ob es morgen noch genug zu fressen geben wird?

Ihre Katze, macht die sich einen Kopf über das Morgen?

Nein, nur wir Menschen machen uns derartige Gedanken. Den ganzen Tag machen wir uns Sorgen, pflegen unsere Ängste, unser Ego macht uns verrückt, wir entwickeln Neurosen, Depressionen, Alkohol- und Drogenprobleme, das menschliche Verhalten bewegt sich vom Nirvana weg, nicht auf das Nirvana zu.

So wird das nichts, weder mit dem Nirvana, noch mit der nach Buddha anzustrebenden „Erleuchtung„.

Nach dem Lehrer aller Lehrer geht es in der menschlichen Existenz aber nur um das Erreichen des Nirvanas, und um die anzustrebende „Erleuchtung„, sonst um NICHTS.

Und es geht auch nicht um das Morgen, sondern um das Jetzt und das Hier, genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um in das Nirvana einzutreten, was morgen ist, wer weiß das schon?

Wer genau jetzt damit aufhört sich Sorgen zu machen, wer genau jetzt anfängt sein Schicksal ohne Vorbehalte zu akzeptieren, wer also die Philosophie Buddhas versteht und die Folgen zuläßt, der geht genau jetzt, in diesem Moment, in das Nirvana ein.

Ein Leben ohne Sorgen, ohne Not, ohne Angst, im Einklang mit dem Universum, tief und gründlich verhaftet in der Weltanschauung Buddhas, das ist das Nirvana, von dem alle Menschen sprechen, von dem sie aber keine Ahnung haben.

Wie der einzelne Mensch sein Nirvana erreicht, das ist völlig unterschiedlich, niemals gleicht eine Reise einer anderen, wie der Betroffene zur Erkenntnis gelangt mag vollkommen anders sein; das Nirvana aber ist für alle Reisenden dann einfach unglaublich, friedlich und ruhig, weit ab von aller Zeit, ohne Land und ohne Richtung, farblos, aber voller Farben, heimelig und wohltuend, aber ohne Ordnung, gefüllt mit Liebe, aber lieblos in der Konstruktion.

Nicht ein Jeder wird den Schritt ins Nirvana heute schaffen, vielleicht braucht er/sie noch ein wenig Zeit, um sich von allen Anhaftungen erst langsam zu lösen, die leibgewordenen Dinge nochmals zu betrachten, um dann doch festzustellen, dass er/sie eines schönen Tages sowieso alle Dinge und jeden Menschen verlieren wird, dass er/sie also besser genau jetzt schon ins Nirvana eintritt, nicht erst morgen.

Trotzdem ist der Weg das Ziel!

 

Niemand rettet uns, außer wir selbst. Niemand kann und niemand darf das. Wir müssen selbst den Weg gehen

– Buddha – Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Die Suche nach dem Nirvana, wie auch die Suche nach Utopia oder dem Ende der Geschichte oder der klassenlosen Gesellschaft, ist letztendlich vergeblich und gefährlich. Sie beinhaltet, sollte sie ihrer nicht bedürfen, den Schlaf der Vernunft. Es gibt kein Entrinnen vor Unbehagen und Kampf

Christopher Hitchens – Britisch-US-amerikanischer Autor, Journalist und Literaturkritiker – 1949 bis 2011

Wisset, die euch Hass predigen, erlösen euch nicht

Marie von Ebner-Eschenbach – Mährisch-österreichische Schriftstellerin – 1830 bis 1916

So mancher akzeptiert die Kette in dem Glauben, an ihrem Ende befinde sich der Rettungsanker

Wieslaw Brudzinski

Vor der Erleuchtung: Holz hacken und Wasser tragen.
Nach der Erleuchtung. Holz hacken und Wasser tragen.

Unbekannt

Erleuchtung kannst du nicht erlangen. Sie kommt zu dir, wenn du aufgehört hast zu suchen.

Irina Rauthmann – Deutsche Aphoristikerin und Lyrikerin – geboren 1958

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