Heute ist der siebte Tag meiner Quarantäne in Thailand. Gestern habe ich den Corona-Test bekommen, negativ. Trotzdem muss ich noch im Zimmer bleiben, der zweite Test ist noch nicht zurück.
Nach wie vor bin ich guten Mutes, bald ist auch dieser Abschnitt meines Lebens abgehakt. Noch eine Woche, dann hat der Wahnsinn ein Ende. Vor dem Hotel geht der Wachmann auf und ab, stellt die Plastikkegel um, seine Handlungen haben ein gewisses System, das ich noch durchschauen werde.
Das Essen ist immer noch in unglaublich viel Plastik eingepackt, steht drei mal täglich und pünktlich vor meiner Zimmertür.
Diese Quarantäne ist eine unglaublich wichtige Erfahrung für mich, ich erkenne mich deutlich besser, kann ohne Probleme mit mir alleine sein, fühle mich sehr gut dabei, bin erholt und ruhig. Meine Arbeit geht gut voran, ich schreibe meine Texte, kontaktiere meine Partner, die Zeit ist in ständigem Einklang mit meinen Bedürfnissen.
Meinen Laptop habe ich an das Fernsehgerät angeschlossen, habe so einen großen Bildschirm, ich kann damit mühelos arbeiten, am Abend meine Serie schauen (Bones, die Knochenjägerin). Nachrichten schaue ich immer noch nicht, auch nicht online, ich bin so froh, dass ich dieses deutsche Chaos nicht mehr ertragen muss.
Der in Plastik verpackte Sofastuhl knirscht und knackst, dickes, festes Plastik, dass wahrscheinlich noch in hundert Jahren nicht abgebaut werden wird, aber was soll das schon, des Menschen Wille ist schließlich sein Himmelreich. Mikroplastik soll ja so gesund sein! Ich habe mich zum absoluten Plastikgegner entwickelt. Als Kind und Jugendlicher fand ich Plastik noch ganz toll, heute hasse ich es.
Es gibt sicherlich kein Lebewesen auf dieser schönen Welt, das so bockig ist wie der Mensch! Wir zerstören unsere Umwelt mit Präzision.
Ich war plötzlich allein
– Jo Angerer – Journalist – geboren 1956
Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut
– Arthur Schnitzler – Österreichischer Erzähler und Dramatiker – 1862 bis 1931
Ruhe, das höchste Glück auf Erden, kommt sehr oft nur durch Einsamkeit in das Herz
– Johann Georg Zimmermann – Schweizerischer Arzt und Philosoph – 1728 bis 1795
Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren
– Søren Kierkegaard – Dänischer Philosoph – 1813 bis 1855
Das Vorsorgeprinzip, so es denn korrekt angewendet wird, verbietet das Vorsorgeprinzip. Es ist ein Widerspruch in sich. Das Vorsorgeprinzip kann daher gar nicht hart genug attackiert werden
– Michael Crichton – US-amerikanischer Schriftsteller – 1942 bis 2008
Die schlimmste Einsamkeit ist, sich mit sich selbst nicht wohl zu fühlen
– Mark Twain – US-amerikanischer Schriftsteller – 1835 bis 1910