Freitag, Oktober 4, 2024
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Quarantäne

Tag 3 meiner Quarantäne in Thailand, es war wie ein Tag in Stuttgart, nur die Aussicht aus dem Fenster, die war anders (siehe Beitragsbild oben; mein Quarantäne-Hotel in Pattaya).

Nach dem Aufstehen gab es Kaffee, dann eine 3/4 Stunde Yoga, mein Körper ist so dankbar, wenn ich mich dehnen kann.

Dann habe ich mich nochmals ausgeruht, und bin frisch und locker an meine Arbeit. Zuerst einmal habe ich diese Webseite fünf lange Stunden lang „geputzt“. Eine Webseite kann man mit einem japanischen Garten vergleichen, es muss ständig etwas gemacht werden, Artikel sollten verbessert werden, Suchmaschinenoptimierung gehört erledigt, die Arbeit nimmt kein Ende. Wie bei besagtem Garten, der zwar immer gleich aussieht, aber wenn er nicht gepflegt wird, dann verloddert er schnell.

Bald gibt es Abendessen. Da ich nur einmal am Tag esse, stapeln sich die Mahlzeiten in diversen Plastikboxen im Hotelzimmer.

Vor der Türe ist der Wachmann, der läuft auf und ab. Alle zehn Minuten verschiebt er die orangenen Plastikkegel ein bisschen, dann setzt er sich wieder hin. Es ist ein Vergnügen, ihm dabei zuzusehen, das Karma hat uns verbunden.

Selbst in meinem Hotelzimmer ist alles in Plastik eingepackt, das Bett, das Sofa, der Arbeitsstuhl, alles in dicke Folien aus Plastik eingeschweißt. Die Angst vor dem Tod, die nagt an den Seelen.

Der Wachmann macht eine Pause, er kommt sicher gleich zurück.

Die Stadt ist wie in einem Westernfilm, die verlassene Strasse vor meinem Fenster hat etwas beruhigendes. Buddha hatte eben seine Gründe, als er sagte, dass das Leben aus Leiden besteht.

Die Quarantäne wirkt unglaublich erholsam auf mich, keine Verpflichtungen, keine Termine, ich kann einmal NICHTS tun, was für eine Wohltat. Trotzdem ich nichts tun muss, mache ich jetzt schon die sechste Stunde an dieser Webseite herum. Der Wille des Menschen ist eben sein Himmelreich.

Jetzt freue ich mich doch sehr auf das Essen, ich kann zwischen Frühstück, Mittag- und Abendessen wählen, alle Plastikboxen stehen unberührt am Boden. Ich hasse Plastik!

 

Es ist schon erstaunlich, dass unsere Gesellschaft an einem Punkt angekommen ist, an dem der Aufwand, Öl aus dem Boden zu extrahieren, es zu einer Raffinerie zu verschiffen, in Plastik umzuwandeln, es zurecht zu formen, in ein Geschäft zu verfrachten, zu kaufen und nach Hause zu bringen, als geringerer Aufwand gesehen wird, als den Löffel einfach abzuwaschen, wenn man mit ihm fertig ist

Unbekannt

Dein Kassenbon ist dein Stimmzettel. Jedes verdammte Mal. Alles Liebe. Dein Kapitalismus

Unbekannt

Was gegen die Natur ist, das ist gegen Gott

Friedrich Hebbel – Deutscher Dramatiker und Lyriker – 1813 bis 1863

Gott sei Dank, daß die Menschen noch nicht fliegen können und den Himmel ebenso verschmutzen wie die Erde

Henry David Thoreau – Amerikanischer Schriftsteller und Philosoph – 1817 bis 1862

Ich bin das Land. Meine Augen sind der Himmel. Meine Glieder sind die Bäume. Ich bin der Fels, die Wassertiefe. Ich bin nicht hier, um die Natur zu beherrschen oder sie zu nutzen. Ich bin selbst Natur

Indianische Weisheit

Wir wissen einfach noch nicht, wie viele dieser Teilchen es tatsächlich in den Blutkreislauf des Menschen schaffen
Rolf Halden – Leiter des Center for Environmental Health Engineering an der Arizona State University

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