In der Gruppe fühlen sich viele Menschen wohl, da hier Sicherheit und gefühlte Harmonie herrscht.
Seit den Zeiten in Höhlen ist Geborgenheit das Ziel, gemeinsame Erlebnisse bringen uns einander näher, machen uns glücklich. Selbst schon in der Höhle gab es Hierarchien, Anführer hatten das „Kommando“, andere folgten den „Befehlen“, eine klare Struktur war die Basis jeglichen menschlichen Zusammenlebens. Eine „Elite“ gab die Richtung vor, die Anderen folgten.
Viele Menschen folgen gerne, wird doch dabei alles „von den da oben“ geregelt, eigenes Denken ist nicht mehr nötig.
Allerdings machen Anführer schon seit jeher genau so viele Fehler wie andere Menschen auch, bedingungsloser Gehorsam hat auch seine Nachteile.
In unserer modernen Zeit sind die Strukturen viel feiner geworden, Befehlsketten arbeiten schneller, aber Fehler sind immer noch menschlich.
Dazu gekommen ist die Presse, die den Lesern und Zuschauern die Meinungen der Verfasser übermitteln, die häufig eigene Interessen verfolgen, nur selten wirklich „objektiv“ sind.
Der moderne Mensch findet sich in einem Irrgarten wieder, der einem betreuten Denken sehr nahe kommt.
Wer die Themen setzen kann, der bestimmt die Richtung der Diskussion, der definiert Werte und Inhalte der Gesellschaft.
Sich wirklich umfassend zu informieren erscheint fast nicht mehr machbar, endlos viele Gebiete sind wichtig, veröffentlichte Ansichten zu allen Bereichen des täglichen Lebens sind mannigfaltig und extrem unübersichtlich. Da geben einige unter uns auf und fallen in den Modus des „betreuten Denkens“.
Zugegeben, die Welt wird immer komplizierter, der Überblick geht schnell verloren.
Wie sollte „man“ sich als Buddhist verhalten, was ist zu tun?
Aus meiner Sicht sind Buddhisten zuerst einmal Realisten, keinesfalls Träumer. Nicht wie ich eine Sache „haben möchte“ ist wichtig, sondern es zählt nur, wie die Sache wirklich ist (oder wahrscheinlich sein wird).
Also ohne Ideologie, ohne Wünsche, ohne Verlangen, was sind die Zusammenhänge?
Wer mit „betreutem Denken“ kein Problem hat, der kann „folgen“, wer an der wirklichen Realität hinter den „gefühlten“ Realitäten ein Interesse hat, der muss „selber Denken“.
Und wer sich frei macht von Zwängen, von vorgefertigten Meinungen, von Manipulationen, der wird ganz erstaunliche Erkenntnisse gewinnen. Nach dem Lehrer aller Lehrer wird die Lösung auch immer in der Mitte zu finden sein, und es wird immer genau das passieren, was passieren soll.
Auch hier gilt: der Weg ist das Ziel!
Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt’s nicht
– Konrad Adenauer – Erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland – 1876 bis 1967
Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen, aber selten etwas besseres
– Gotthold Ephraim Lessing – Deutscher Dichter – 1729 bis 1781
Der Aufbau von Feindbildern ist die wirksamste Methode zur Manipulation der Massen
– Thomas Pfitzer –
Die Bürger demokratischer Gesellschaften sollten Kurse für geistige Selbstverteidigung besuchen, um sich gegen Manipulation und Kontrolle wehren zu können
– Noam Chomsky – Professor für Linguistik am Massachusetts Institute of Technology – geboren 1928