Sokrates war ein griechischer Philosoph, dessen Weltverständnis geprägt war von Menschenkenntnis, ethischen Grundsätzen und von unveränderlichen Werten. In vielen Punkten zeigen seine Ansichten große Überschneidung mit der Lehre Buddhas.
Wenige Persönlichkeiten konnten ihrer Nachwelt einen nachhaltigen Stempel aufdrücken, Sokrates war eine solche Ausnahmeerscheinung.
Die folgende Geschichte ist aus seinem Leben überliefert, die durch ihre einfache Klarheit bis heute ihre Gültigkeit behalten hat:
Besuch traf ein bei Sokrates, ein Mann war weit gereist um den großen Denker zu treffen.
Im Gespräch fing der Gast an: „Weißt du, was dein Freund gesagt hat“? Sokrates unterbrach den Mann sofort, „halte ein!“ Soll er erwidert haben. „Vor du mir eine Neuigkeiten, über einen Dritten erzählst, muss ich dich etwas fragen. Hast du diese Geschichte durch die drei Siebe gegeben“?
„Welche Siebe?“ Fragte der Mann.
Sokrates erwiderte: „Nun, jede Geschichte, mit der ich mich befasse, die muss die Prüfung der DREI SIEBE bestehen. Als erstes ist da das Sieb der Wahrheit. Hast Du überprüft, ob das, was du mir erzählen willst, auch wirklich wahr ist?“
Der Besucher wurde nachdenklich, er antwortete: „Nein, ich habe es nur gehört, ob an der Sache etwas dran ist weiß ich nicht, der es mir erzählte, war aber glaubwürdig“.
„Nun gut“ antwortete der Philosoph, „hast du diesen Bericht dann durch das Sieb der Güte gegeben, ist es eine gute Sache, von der du mir berichten willst“?
Der Besucher wurde jetzt kleinlaut und sagte: „Nein, sogar das Gegenteil, es ist keine gute Bewandtnis, von der das Geschehen berichtet“.
„Das kann man wohl nicht ändern, aber sicher wird der Vorfall, von dem du berichten willst, doch einen Nutzen für mich haben, wurde das, was du mir sagen willst, durch das Sieb der Nützlichkeit gegeben?“
„Nutzen, nein, die Anekdote hat auch keinen wirklichen Nutzen, sie handelt von Klatsch und Tratsch“, entgegnete der Gast dem gelehrten Mann.
„Dann will ich auch nichts davon hören“, sagte Sokrates mürrisch, „wenn es nicht gesichert der Wahrheit entspricht, nicht gut ist und keinen wirklichen Nutzen hat, warum willst du dann meine Zeit damit vergeuden“? „Bitte belaste mich nicht mit solchem Unsinn“!
Die „Message“ dieser Geschichte ist es, keine unreflektierten Aussagen zu treffen, keine Gerüchte in die Welt zu setzen.
Es fragt sich immer, ob eine Geschichte die Erfordernisse der drei Siebe bestehen kann?
Das Sieb der Wahrheit: Ist es wahr, was hier erzählt werden soll?
Das Sieb der Güte: Ist es gut, über was hier berichtet werden soll?
Das Sieb der Nützlichkeit: Ist das Wissen um diese Begebenheit nützlich?
Jeder von uns ist allwissend. Wir müssen nur unser Bewusstsein öffnen, um unserer eigenen Weisheit zu lauschen. Das Herz kennt dann den Weg.
– Buddha –
Klatschen heißt anderer Leute Sünden beichten
– Wilhelm Busch – Deutscher Dichter – 1832 bis 1908