Unsere vorgefassten Meinungen über unser „Ich“ blockieren uns häufig, wir fühlen uns schnell in die Enge getrieben, kommen nicht aus uns heraus. Das einmal gefasste Bild über uns selbst begründet viele unserer Handlungen.
Aber können wir das Selbstbild verändern? Und vor allem wie? Können wir unsere Denkmuster überprüfen, gegebenenfalls veraltete Strukturen „über Bord“ werfen?
Am Anfang steht die Frage, was wir von unserem eigenen „Ich“ denken, welches Selbstbild wir von uns haben? Die wenigsten Menschen hinterfragen ihr eigenes Ich wirklich objektiv, meist schlüpfen sie in eine Rolle, um den Mitmenschen zu gefallen. Diese Rolle ist aber nur eine Rolle, die wir uns über viele Jahre angewöhnt haben um möglichst nicht verletzt zu werden. Aber wer ist der Mensch hinter dieser Rolle, wer sind Sie wirklich?
Und welche Gewohnheiten oder Blockaden sind mit dem eigenen Selbstbild verbunden, wie beeinflusst das gewählte Selbstbild die Entscheidungen und Handlungen, die wir tätigen? Eine Überlegung wären die Zusammenhänge schon wert!
Also, wie hängt Ihr Selbstbild mit Ihrem heutigen Leben zusammen? Was würde sich verändern, wenn Sie anders über Ihr eigenes Ich, über Ihre Persönlichkeit, denken würden?
Sind Sie vielleicht nicht objektiv bei diesen Fragen? Ich gebe Ihnen daher heute eine kleine Aufgabe mit in den Tag: Stellen Sie sich vor, dass Sie sich heute einmal selbst begegnen werden, dass Ihnen heute eine Kopie Ihrer Selbst über den Weg laufen wird. Ein völlig identischer Mensch, und von der Persönlichkeit und vom Aussehen mit Ihnen völlig gleich. Wenn Sie dann diese Person (vor Ihrem inneren Auge) sehen können, dann fangen Sie an diesen Menschen zu analysieren, bleiben Sie dabei aber objektiv, driften Sie nicht ab in das, was Sie sehen wollen, sondern bleiben Sie bei dem, was Sie „sehen“ können. Versuchen Sie dabei, hinter die „Kulissen“ zu blicken, da Ihre Kopie ja auch eine Rolle vor die wahre Persönlichkeit versucht zu stellen, die den Mitmenschen etwas vorgaukeln soll. Da Sie aber diese Rolle „auswendig“ kennen werden Sie sich auch nicht täuschen lassen. Wer ist dieser Mensch, der Ihnen so sehr ähnelt?
Wenn Sie nun objektiv diesen Menschen betrachten, dann ziehen Sie (in Gedanken) eine Bilanz. Was ist positiv, was weniger gut? Wo liegen die Stärken und Schwächen, welche Sehnsüchte und Bedürfnisse können Sie erkennen? Gefällt Ihnen, was Sie sehen? Oder was könnte verändert werden?
Wenn Sie nun diese Person eingeschätzt haben, können Sie dann direkte Rückschlüsse auf Ihr „Ich“ fassen?
Nach Buddha sollen wir nicht werten, und das Karma steht bereits geschrieben. So steht es also fest, ob Sie nach der Lektüre dieser Worte an Ihrem Selbstbild festhalten, oder dieses überarbeiten.
Der Weg ist das Ziel!
Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das von sich eine schlechte Meinung hat
– George Bernard Shaw – Irischer Dramatiker – 1856 bis 1950
Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern
– Konfuzius – Chinesischer Philosoph – 551 bis 479 vor dem Jahr Null
Es ist besser, für das, was man ist, gehasst, als für das, was man nicht ist, geliebt zu werden
– André Gide – Französischer Schriftsteller – 1869 bis 1951
Mit Adleraugen sehen wir die Fehler anderer, mit Maulwurfsaugen unsere eigenen
– Franz von Sales – Fürstbischof von Genf – 1567 bis 1622
Jedes Volk hat die naive Auffassung, Gottes bester Einfall zu sein
– Theodor Heuss – Erster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland – 1884 bis 1963
Wir glauben, Erfahrungen zu machen, aber die Erfahrungen machen uns
– Eugène Ionesco – Französischer Dramatiker – 1909 bis 1994