Der Tod ist in unserer Kultur ein sehr schwieriges Thema, unsere Existenz ist nicht dauerhaft, unterliegt Bedingungen.
Die Ängste vor dem Tod treiben schon seit Jahrtausenden die Menschen um, aus Mythologien wurden Religionen, das Sterben ist eine unerklärliche Größe im Leben der Menschen. Die verschiedensten Lehren versuchten sich an Erklärungen für den Ursprung des Menschen.
Unabhängig von kulturellen Unterschieden zeigt der Tod uns auf, wie vergänglich wir doch sind, jeder Moment kann der letzte sein, was morgen sein wird, wer weiß das schon?
Wirkliche Gedanken über den Tod möchten sich die meisten Menschen nicht machen, zu schmerzhaft sind die Schlussfolgerungen, zu unsicher das einzelne Schicksal.
Trotzdem keiner über den Tod wirklich nachdenken mag, geht uns Menschen unsere Vergänglichkeit praktisch „niemals aus dem Kopf“, wir machen viele Dinge, die uns von unserem unausweichlichen Schicksal ablenken sollen. Nur so kommen manche unter uns durch den Tag, an den Ablenkungen hangeln wir uns durch das tägliche Leben.
Und welche tollen Ablenkungen es doch gibt, Alkohol, Drogen, Sport, Sex, Arbeit, Geld, Macht, welche Dinge wir auf dieser Welt doch immer tun, um nicht über unsere wahre Natur nachdenken zu müssen. Aber wir müssen sterben, wir werden sterben, deshalb müssen wir das Leben lieben, so wie es ist, wir sollten zufrieden sein mit unserem Karma, das Jetzt und das Heute akzeptierend.
Die buddhistische Lehre zeigt einen völlig anderen Ansatz bei der Erklärung des menschlichen Seins. Nach Buddha ist das Leben nicht real, das Leben, so wie wir es „kennen“, ist demnach eine Illusion. Wo kommen wir her, wo gehen wir hin? Ist es möglich, dass wir gar nicht wirklich leben, sondern „nur“ einer Einbildung folgen?
Zugegebenermaßen ist es nicht einfach, sich mit dem Tod zu beschäftigen, doch kommen gerade Buddhisten nicht um diesen Umstand „herum“. Also, haben Sie die Energie, sich mit Ihrem Tod zu beschäftigen?
Wer sich mit seinem Tod beschäftigt, der kommt schnell zu weiteren Fragen. Wer bin ich? Wo komme ich her? Wo gehe ich hin?
Anstatt sich mit der Vergänglichkeit des Seins auseinanderzusetzen, lenken sich die meisten Menschen leer und inhaltslos ab.
Buddha lehrte seine Anhänger, dass das Leben als Illusion nur eine Zwischenstation auf einer grossen Reise darstellt, keinesfalls alles nach dem Tod „zu Ende“ geht. Die Lehre der Wiedergeburt manifestiert das Karma.
Wo werden Sie hingehen?
Werden Sie anfangen, über Ihren Tod nachzudenken?
Wie sehen Sie die Philosophie Buddhas und die Auswirkungen auf Ihre Handlungen?
Wie viel mehr Leiden wird durch den Gedanken des Todes verursacht als durch den Tod selbst
– William James Durant – US-amerikanischer Philosoph und Schriftsteller – 1885 bis 1981
Da steh‘ ich, ein entlaubter Stamm!
– Friedrich Schiller – Deutscher Dichter – 1759 bis 1805
Das schauerlichste Übel also, der Tod, geht uns nichts an; denn solange wir existieren, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, existieren wir nicht mehr
– Epikur – Griechischer Philosoph – 341 bis 270 vor dem Jahr Null
Der Tod beendet nicht alles
– Propertius – Vertreter der römischen Liebeselegie – 47 bis 14 vor dem Jahr Null
Der Tod bleibt immer gleich, doch jeder Mensch stirbt seinen eigenen Tod
– Carson McCullers – Amerikanischer Schriftsteller – 1917 bis 1967
Wenn man stirbt hat man anderes zu tun als an den Tod zu denken
– Italo Svevo – Italienischer Schriftsteller – 1861 bis 1928