Dienstag, Oktober 8, 2024
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Hass und Güte

Eine buddhistische Geschichte über die innere Kraft 

Es gibt in China die Geschichte über einen Mönch, der vor langer Zeit zusammen mit seinen Schülern eine Provinzstadt besuchte. 

Am Markt angekommen sahen die Besucher die Vorbereitungen einer Hinrichtung, ein Mörder sollte bei lebendigem Leib verbrannt werden. Der Scheiterhaufen war vorbereitet, der Delinquent wurde gerade gefesselt in einem Karren vorgefahren, die Angst stand ihm im Gesicht.

Soldaten standen bereit um das Urteil zu vollstrecken, eine große Menge hatte sich versammelt, niemand wollte sich das „Schauspiel“ entgehen lassen, die Exekution wurde wie ein Volksfest gefeiert, Marktstände waren um den Richtplatz aufgebaut. Eine Verbrennung gab es nicht alle Tage, die Menge brachte sich mit Alkohol und derben Sprüchen „in Stimmung“. Auf einer Tribüne hatte sich die Honoratioren der Stadt gemütlich gemacht, wollten der Verbrennung zusehen.

Da ging der Mönch nach vorne zur Tribüne und sprach den Bürgermeister an: „Herr, ich habe den Mord begangen, der Mann auf dem Scheiterhaufen ist unschuldig“! Die feinen Herren der besseren Gesellschaft wurden aufmerksam, man rief dem Henker zu, er solle warten bis die Situation geklärt sei.

Der Mönch beteuerte immer wieder, dass er das Verbrechen verübt habe, der andere Mann sei ohne Schuld. Er wolle sich sofort an dessen Stelle verbrennen lassen. Die Schüler versuchten den Mönch von seinem Unterfangen abzubringen, doch der ließ sich nicht von seinem Plan abbringen.

Schnell wurde nun der Mönch auf dem Scheiterhaufen festgebunden, der ursprünglich Verurteilte kam frei, er konnte sein Glück nicht fassen.

Auf dem Richtplatz wurde die Stimmung immer aggressiver, die Menge wollte ihr „Vergnügen“, plötzlich loderte das Feuer auf dem Scheiterhaufen, stand lichterloh in Flammen. Der Mönch stand oben auf dem Stapel, er hatte einen ruhigen und gefassten Blick, die Menge fing an sich zu langweilen. Schließlich wollte man ein grausames Schicksal sehen, doch der Mönch schien von innen heraus zu strahlen. Das verbrannte Fleisch war zu riechen, der Mönch stand komplett in Flammen, doch er sagte bis zu seinem Ende keinen Ton.

Als die Flammen kleiner wurden zerstreute sich die Menge, heute hatten sie keinen Spaß, der Mönch hatte ihnen die Freude an der Grausamkeit verdorben. Der ursprünglich verurteilte Mann stand noch immer fassungslos daneben, er wußte ja, wie sich die Geschichte wirklich zugetragen hatte. Nach einer Legende soll der Mann in ein entferntes Kloster gegangen sein, wo er ein geschätzter buddhistischer Meister wurde, denn er hatte hinter die Realität geblickt.

Der Mönch hatte den grausamen Tod des Verurteilten auf sich genommen, der Menschenmenge dabei noch eine Lektion erteilt. Es geht die Geschichte, dass auf diesem Platz nie wieder eine Hinrichtung durchgeführt wurde, die Stadt und ihre Bewohner hatten an diesem Tag etwas gelernt.

Der Mönch hatte unendliche Güte gezeigt, sein Vorbild hatten die Menschen zwar nicht verstanden, aber wie auch immer „verinnerlicht“.

 

Ich bin unschuldig

Lawrenti Pawlowitsch Berija – Sowjetischer Geheimdienstchef – Letzte Worte vor seiner Hinrichtung – 1899 bis 1953

Ich sterbe, weil ich meine Heimat liebe

Hermann Berndes – Hauptmann der Wehrmacht – Letzte Worte vor seiner Hinrichtung – 1889 – 1945

Mut habe ich solange gezeigt, glaubt Ihr, ich werde ihn verlieren, wenn mein Leiden ein Ende findet?

Marie Antoinette – Erzherzogin von Österreich – Wahrscheinliche letzte Worte vor ihrer Hinrichtung – 1755 bis 1793

Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist

Lamoral von Egmond – Ritter und Statthalter von Flandern und Artois – Letzte Worte vor seiner Hinrichtung – 1522 bis 1568

Die Revolution, gleich Saturn, frisst ihre eigenen Kinder

Pierre Vergniaud – Französischer Führer der Girondisten in der Französischen Revolution – Letzte Worte vor seiner Hinrichtung – 1753 bis 1793

Ich bin der Märtyrer des Volkes

Karl I. von England – König von Schottland, England und Irland – Letzte Worte vor seiner Hinrichtung – 1600 bis 1649

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