Sonntag, Dezember 8, 2024
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StartChan (Zen) BuddhismusAuf den eigenen Atem hören -

Auf den eigenen Atem hören –

Den ganzen Tag sind wir von Geräuschen umgeben, das Handy klingelt, der Fernseher schreit, die Feuerwehr kommt vorbei, die Polizei. Es blinkt und klappert, um auf seine eigene Art und Weise zu lauschen. Wenn du dich an einen wirklich stillen Ort begibst, den du dir selbst aussuchen kannst, zum Beispiel an deinen Lebensbaum im Wald oder an das Bächlein, das dir so gut gefällt, oder auch in deiner Wohnung, wenn du dir dort einen Platz schaffen kannst, an dem du wirklich Ruhe hast, im Wald kannst du dich auf eine Decke setzen, zu Hause machst du es dir auf einem Stuhl bequem, oder du meditierst im Stehen oder auch im Liegen. Jetzt geht es darum, dich zu entspannen.

Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Hier hilft die verkürzte oder verlängerte Atmung. Zähle beim Einatmen auf fünf Schläge, beim Ausatmen auf sechs Schläge. Eine kurze Pause, dann wieder fünf ein und sechs aus. Jetzt kannst du anfangen, die Atmung zu verlängern, so dass du etwa zehn Zählungen beim Einatmen und zwölf Zählungen beim Ausatmen hast. Dabei solltest du auf jeden Fall zur Ruhe kommen können. Entspanne deinen Körper bewusst Rücken, Schultern, Nacken, Kopf, Hände, Arme, Beine, Füße den ganzen Körper in Gedanken durchgehen. Wenn du wirklich entspannt bist, fange an, deinen Atem beim Einatmen zu beobachten. Wohin geht er, wie weit geht er nach unten, du kannst spüren, wie sich dein Zwerchfell beim Einatmen bewegt und wenn du ausatmest, was fühlst du dabei?

Wohin geht der Arme, wie will er entkommen? Versuche ruhig und sanft durch die Nase einzuatmen und durch den Mund auszuatmen. Wenn du deinen Atem hörst, atmest du zu stark, du musst dich hier nicht anstrengen. Es geht darum, deinen Atem zu beobachten und kennen zu lernen. Es ist wichtig, den Atem nicht zu forcieren. Nimm nur so viel Luft auf, wie du möchtest und nicht so viel, wie du denkst aufnehmen zu müssen und auch das Ausatmen musst du nicht erzwingen, im Gegenteil, versuche deinen Atem zu verlängern, so dass du am Ende vielleicht mit 3,4 oder 5 Atemzügen pro Minute auskommst. Wie fühlt sich der Atem an? Wie verändert er sich? Welche Gefühle kommen dabei auf und ganz wichtig, du kannst das Zwerchfell spüren. Das Zwerchfell ist der größte Muskel in deinem Körper. Es ist für das Ein- und Ausatmen verantwortlich, indem es die Lungen leert und wieder füllt. Wie bewegt sich dein Körper? Wenn du atmest, bewegt sich dein Brustkorb, dein Bauch, deine Schultern, sogar deine Arme und dein Kopf. Was bewegt sich in dir? Werde eins mit dem Atem, Körper und Atem werden eine Symbiose. Wie fühlst du dich?

Verändern sich dabei deine Gefühle? Diese Übung ist eigentlich keine Atemübung. Es geht einfach darum, dich besser kennen zu lernen und natürlich auch, wie dein Atem funktioniert. So erreichst du ein höheres Bewusstsein für dich und deinen Körper für die Atmung und für dich als ganzen Menschen, dem Atem zu lauschen, erhöht auch die Achtsamkeit in deinem Leben. So kannst du Aggressionen abbauen und deine Aktivität steigern. Wer eins mit seinem Körper ist, der kann den Atem so lenken, dass er seinem Zweck dient, wer viel Zeit mit Atemtherapie verbringt. Der kann Verspannungen und Ängste lösen, der wird an Anziehungskraft gewinnen und seine Aura stärken, der lernt seine eigene Natur kennen und beobachten. Das ist eine Arbeit, die sich wirklich lohnt. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass der Atem der Motor deines Lebens ist? Ein ausreichendes Maß an Selbstliebe setzt die Beobachtung des Atems voraus. Nur wer sich selbst kennt, kann sich wirklich lieben.

Eine realistische Einschätzung der eigenen Atmung bringt den Menschen in ein emotionales Gleichgewicht, das die Sensibilität erhöht und immer wieder Blockaden löst. Ja, das geht nur, wenn du deinen eigenen Atem wirklich gut kennst. Nur dann kannst du im Hirn dümmer sein und nur dann kannst du auf die Reise zur Erleuchtung gehen oder sage einmal Leere ist Form und Form ist Leere. Wenn wir die nächsten Häuser so betrachten, dann ist zwischen hier und dem nächsten Haus die Lehre. Aber das ist nicht so da ist Luft, ein Stoff aus dem wir Leben schöpfen. Erst dann. Wenn wir mit diesem Stoff gut umgehen, können wir auch gut leben. Wir müssen aus dem Atem Kraft schöpfen. Das setzt voraus, dass wir sie kennen, dass wir mit ihr umgehen können und dass wir sie verbessern wollen. Bei jedem Einatmen strömt Luft durch die Nase ein und bei jedem Ausatmen durch den Mund wieder aus. Dabei findet ein Gasaustausch statt: Sauerstoff wird ins Blut aufgenommen. CO2 wird ausgeatmet. Es handelt sich in erster Linie um einen biologischen Vorgang.

Dahinter steckt aber auch ein meditativer Aspekt. Atemtherapie bedeutet in erster Linie, mit einfachen Übungen den Atem zunächst zu entspannen. Erst in zweiter Linie kommen Übungen, Techniken, um die Atmung zu erleichtern und eine bewusste Körperwahrnehmung stattfinden zu lassen. Eine gute Atmung hat eine stark gesundheitsfördernde Wirkung. Die Therapie kann körperliche und seelische Erkrankungen auf ein Minimum reduzieren. Ja, Atemtherapie kann heilen und schon Buddha wusste, dass eine intensive Arbeit mit der eigenen Art, bei jeder Erkrankung positive Wirkung entfaltet Der Lehrer aller Lehrer, sagte einmal sinngemäß, die Kunst des Lebens liegt in der ständigen Achtsamkeit gegenüber dem Atem, dem Geist und dem Körper.

Der Weg ist das Ziel!

So du zerstreut bist, lerne auf den Atem zu achten

Buddha

Atem ist eine verbindende Kraft. Sie schafft im Leiblichen Ausgleich und Gleichgewicht und hilft uns, die Eindrücke von innen und aussen wandelbar zu machen. Sie verbindet den Menschen mit der Außenwelt und das Außen mit seiner Innenwelt. Atem ist Urbewegung und damit unmittelbares Leben

Ilse Middendorf – 

Das ist der höchste Weg, den jener geht, der seiner Sinne Tore fest verschliesst, sein Herz beherrscht und durch den Geistes-Atem der wechselnden Gedanken Meister wird

Bhagavad Gita

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