Unser Atem ist das Wichtigste in unserem Leben. Das ist klar, denn ohne Sauerstoff könnten wir nicht existieren. Innerhalb weniger Sekunden passiert so viel, doch wenig ist bekannt über die Atmung. In unserem Kulturkreis nehmen wir sie als etwas Selbstverständliches hin. Eine ganz andere Herangehensweise dazu finden wir in Asien. Ursprünglich war Yoga eine Atemübung, die sich über Jahrhunderte und Jahrtausende entwickelt hat. Eine bewusste Atmung fördert unsere Gesundheit. Durch eine gute Atmung können wir sogar gesünder leben. Doch diese Essenz und Fähigkeit ist in unserer Zivilisation leider in den Hintergrund gerückt. Im Buddhismus, besonders im Zen-Buddhismus, ist die Atmung eine zentrale Säule für Gesundheit und auch für die Kampfkünste. Wer richtig atmen kann, kann auch richtig kämpfen.
Am Anfang steht immer der Atem, und die Bewegung folgt der Atmung. In meinem Podcast möchte ich dir verschiedene Atemtechniken vorstellen und dich anleiten, diese zu verwenden. So kannst du Entspannung finden, deine Körperwahrnehmung verbessern und auf der Suche nach deinem eigenen Ich sowie der Erleuchtung vorankommen. Es ist klar zu sagen, dass dieser Weg nur mit ausdauernder Disziplin zu gehen ist. Hand aufs Herz, wer ist sich wirklich bewusst über seine Atmung? Wer weiß genau, wohin der Atem fließt, wie lange er dauert, ob er tief oder flach ist? Wer hat sich darüber schon einmal Gedanken gemacht?
Ich möchte dich dazu auffordern, bewusst darauf einzugehen, wie du deine Atmung nutzt, wie du die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit der Atmung auf dich wirken lässt und ob du überhaupt im Bewusstsein für deinen Körper bist. Am besten setzt du dich einmal kurz auf einen Stuhl und beobachtest etwa 1 Minute lang deinen Atem. Einfach nur beobachten, ohne etwas zu wollen oder zu wünschen – einfach nur feststellen, was in deinem Körper bei jedem Atemzug passiert. Werde dir bewusst, wie deine Atmung funktioniert.
Nach dieser Minute möchte ich, dass du eine Analyse machst: Wie war der Atem? Was hat sich in dir getan? Warum hat sich etwas in dir getan? Was war gut? Was könnte verbessert werden? Gab es einen guten Gasaustausch während der Atmung? Und die wichtigste Frage: Wie geht es dir danach? Wie fühlst du dich jetzt? Was ist passiert? Und welche Gedanken und Gefühle hattest du während dieser 1 Minute?
Wenn du die Übung richtig gemacht hast, warst du wenigstens diese 1 Minute lang im Hier und Jetzt, ohne Ablenkung und ohne zu wünschen oder zu wollen. Nach dieser Analyse bitte ich dich, die Übung zu wiederholen, aber diesmal für 2 Minuten. Nimm deinen Atem bewusst wahr, schaue in dich hinein und merke dir, welche Gedanken und Gefühle dir durch den Kopf gehen. Ob du vielleicht diese Gedanken und Gefühle vor 2 Minuten jetzt abschalten konntest. Dann wärst du wieder im Hier und Jetzt, in der Gegenwärtigkeit des Seins, genau dort, wo du sein solltest.
Nach den 2 Minuten stellst du dir wieder die gleichen Fragen: Wie geht es dir? Wie fühlst du dich? War diese Übung meditativ, oder wurdest du gestört? Konnten neue Gedanken zur Ruhe kommen? Was war mit deinen Gefühlen? Wie reagiert dein Körper auf die innere Betrachtung? Nach der Übung gehst du bewusst in die Fragestellung: Wie hat mein Körper sich gefühlt? Kam dir die Zeit lang vor, oder war es kurzweilig? Wie war die Temperatur? Und dein Gewicht, fühlte es sich anders an? Hat dich die Kleidung gestört oder die Muskeln gespannt? Wie waren die Schultern, und vor allem, konntest du zur Ruhe kommen, der bewusste Wechsel zwischen hier und jetzt und dann dem Nachspüren auf die vergangene Atem-Meditation gibt genau die richtige Richtung vor, um einen bewussten Atem zu entwickeln.
Wer diese Übung mehrfach wiederholt, wird allgemein eine größere Bewusstheit in sich feststellen können. Auch wird das Empfinden, also das Spüren der Körperteile, immer stärker, da du ja bewusst atmest und dich ständig dabei verbesserst. Diese Art von Übung ist eine Form der Meditation. Das Ziel ist, Bewusstsein für den Atem zu entwickeln und dieses Bewusstsein dann in eine weitere ergänzende Atemübung mitzunehmen. In meinen Augen stellt diese Bewusstseinsübung der Atmung das Grundgerüst für jede Meditation dar. Wie ist meine Atmung? Wie fließt sie? Wie tief geht sie? Wie fühle ich mich dabei? Was sind meine Empfindungen?
Der Weg ist, wie immer, das Ziel!
Es gibt zwar keine direkten Zitate von Buddha zu diesem Thema, jedoch betont die buddhistische Praxis die Bedeutung der Achtsamkeit gegenüber dem Atem. Hier ist eine paraphrasierte Darstellung im Geiste der buddhistischen Lehre: „Atme bewusst. Der Atem ist der Schlüssel zur Gegenwart. In jedem Atemzug liegt die Möglichkeit, den Geist zu beruhigen und das Hier und Jetzt zu erfahren.“
„Achte auf deinen Atem. Er ist der Weg zur Stille, zur Ruhe und zum wahren Selbst.“
– Thich Nhat Hanh –
„In der Achtsamkeit des Atems finden wir den Frieden, der uns durch den hektischen Tanz des Lebens führt.“
– Eckhart Tolle –
„Dein Atem ist die Brücke zwischen deinem Körper und deinem Geist. Achte darauf, wie du sie überquerst.“
– Thich Nhat Hanh –
„Atmen ist die Gelegenheit, sich selbst zu begegnen. In jedem Atemzug liegt die Möglichkeit zur inneren Einkehr.“
– Deepak Chopra –
„Die Qualität deiner Atmung reflektiert die Qualität deines Lebens. Nimm dir Zeit, bewusst zu atmen, und du wirst die Wunder des Augenblicks entdecken.“
– Unknown –
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