Du stehst vor dem Spiegel und betrachtest Deinen Körper. Du nimmst wahr, wie sich im Laufe der Zeit die Spuren des Verfalls auf ihm abzeichnen. Falten haben sich gebildet, das Haar wird grau, die Haut verliert an Spannkraft. In diesem Moment der Beobachtung kommen dir Gedanken des Bedauerns und der Unzufriedenheit.
Doch als Buddhist erkennst Du, dass der Körper einem natürlichen Prozess des Alterns unterliegt. Du verstehst, dass der Verfall Teil des Lebens ist und dass die Vergänglichkeit unausweichlich ist. Anstatt dich von negativen Emotionen überwältigen zu lassen, entscheidest Du Dich, diesen Moment der Selbsterkenntnis vor dem Spiegel als eine Gelegenheit zur inneren Reflexion zu nutzen.
Du erinnerst Dich an die Lehren des Buddhismus, die besagen, dass der Körper nur ein vorübergehendes Gefäß ist, das es uns ermöglicht, die Welt zu erfahren und unsere spirituelle Entwicklung voranzutreiben. Du erkennst, dass die äußere Erscheinung des Körpers nicht das Wesentliche ist, sondern vielmehr die Qualität deines Geistes und Deine inneren Qualitäten.
Indem Du Dich von der Fixierung auf das Äußere löst, beginnst du dich auf die Schönheit und Einzigartigkeit Deines inneren Wesens zu konzentrieren. Du erinnerst Dich daran, dass wahre Schönheit in Mitgefühl, Freundlichkeit und Weisheit liegt. Du erkennst, dass der Wert eines Menschen nicht durch sein Aussehen bestimmt wird, sondern durch seine Handlungen und seine innere Haltung.
Mit diesem Verständnis kommst Du zu einer tieferen Wertschätzung für deinen Körper. Du erkennst, dass er Dir ermöglicht, das Leben zu erfahren, Beziehungen zu pflegen und Deinen spirituellen Weg zu gehen, aber dass der Körper eben nicht „Du“ bist. Du bist dankbar für die Fähigkeiten und die Gesundheit, die Dein Körper Dir schenkt.
Gleichzeitig nimmst Du wahr, wie Dein Geist von dem Vergleich mit anderen und von gesellschaftlichen Schönheitsstandards beeinflusst wird. Du erkennst die Gefahr, Dich in einem Zustand des Selbsturteils und der Unzufriedenheit zu verlieren und Du erinnerst Dich daran, dass diese Vergleiche und Urteile Dir letztendlich kein wahres Glück bringen werden.
Als Buddhist strebst Du prinzipiell nach innerem Frieden und Gelassenheit. Du lässt los von dem Drang, dem Alterungsprozess zu widerstehen oder nach einer ewigen Jugend zu streben. Stattdessen akzeptierst Du die Vergänglichkeit des Körpers als einen natürlichen Teil des Lebenszyklus.
Du ermutigst dich selbst, Mitgefühl und Freundlichkeit gegenüber Dir selbst und anderen zu entwickeln. In diesem Zusammenhang erkennst Du dann immer mehr, dass jeder Mensch mit dem gleichen Prozess des Alterns konfrontiert ist und dass wir alle dieselbe Essenz teilen – das Bewusstsein, das über den Körper hinausgeht.
Letztendlich erkennst Du, dass das wahre Glück nicht von äußeren Umständen abhängt, sondern von Deinem inneren Zustand, von Deinem wahren „Ich“. Das bringt Dich dazu, Dein Augenmerk auf Deine geistige Entwicklung und Deine inneren Qualitäten zu richten. Du nutzt die Erkenntnis des Verfalls Deines Körpers jetzt als einen Weckruf, um Dich noch mehr auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Du vertiefst immer weiter Deine spirituelle Praxis, indem Du regelmäßig meditierst und Deine Achtsamkeit weiter schulst. Du erkennst, dass der Körper zwar sterblich ist, aber dass Dein Bewusstsein über den Körper hinausgeht. Du bist dir bewusst, dass du nicht nur dieser vergängliche Körper bist, sondern eine tiefere, zeitlose Essenz.
Du nährst deine Seele durch die Pflege von positiven Qualitäten wie Mitgefühl, Freundlichkeit, Großzügigkeit und Weisheit. Du erkennst, dass diese Qualitäten den wahren Reichtum eines Menschen ausmachen und dass sie unabhängig von äußeren Umständen gedeihen können.
Die Erkenntnis des Verfalls Deines Körpers (Dein Spiegelbild) erinnert dich auch daran, die kostbare Zeit, die Dir gegeben ist, sinnvoll zu nutzen. Du priorisierst das, was Dir wirklich wichtig ist, und investierst Deine Energie in sinnvolle Beziehungen, persönliches Wachstum und das Wohlergehen anderer.
Denn der Weg ist das Ziel!
In den nächsten Tagen geht es weiter mit meiner Serie „Du stehst vor dem Spiegel“
Der Körper ist vergänglich, unvollkommen und unterliegt dem Leiden. Er ist jedoch auch ein Tempel des Geistes und ein Werkzeug für die Verwirklichung des Erwachens
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Dein Körper ist dein Tempel. Halte ihn rein und gesund, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen
– Teresa von Ávila –
Die Gesundheit des Körpers ist der Beginn der Freiheit
– Ralph Waldo Emerson –
Der Körper ist der Pinsel, das Blut ist die Farbe, und das Leben ist das Kunstwerk
– Derrick Brown –
Dein Körper hört dir zu. Sei nett zu ihm
– Louie Schwartzberg –
Unser Körper ist unsere wertvollste Besitzung. Es ist der einzige Ort, den wir zum Leben haben
– Jim Rohn –
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