Kinder lernen über die Tragödie des Lebens schon recht früh, etwa mit vier oder fünf Jahren finden sie heraus, dass es den Tod gibt, dass er unumgänglich ist.
Erinnerst Du Dich an den Moment, in dem Du die Unumstößlichkeit des Lebens verstanden hast? So als Kind? Wie war das für Dich? Warst Du geschockt? Also ich war es, die Vergänglichkeit zu akzeptieren, das war für mich sehr schwer.
Natürlich denken kleine Kinder noch eine Weile, dass gewisse Menschen nicht sterben werden, natürlich nicht die Eltern, die Verwandten, und sicherlich sie selbst auch nicht.
Dann, mit sechs oder sieben Jahren, rutscht die universelle Wahrheit bei allen Kindern durch, jetzt verstehen sie, dass alle Familienmitglieder, alle Haustiere, alle Pflanzen, überhaupt alle Lebewesen, einfach sterben werden, ja sterben müssen.
Alles was sie lieben, alles was sie kennen, alles wird vergehen. Erinnerst Du Dich an den Moment, an dem Du die letzte Konsequenz der Angelegenheit verstanden hast? Hast Du da geweint? Wie hast Du Dich verhalten? Kannst Du Dich erinnern? Ich kann es, ich kann die Gefühle immer noch nacherlebten, die mich wie ein „Blitz“ getroffen haben. Und ganz ehrlich gesagt, mein Verhältnis zur Sterblichkeit ist noch immer ambivalent.
Dann werden die belastenden Gedanken der Kinder erst einmal vergraben, tief im Gedankenpalast versteckt, im Unterbewusstsein gebunkert. Wer seine Kinder dann einmal nach der Sterblichkeit befragt bekommt zur Antwort, dass sie da nicht dran denken, da das ja in weiter Zukunft liege, es sie jetzt nicht beschäftigen würde. Der Tod ist einfach zu traurig, er lähmt uns, wenn wir nur daran denken.
Es braucht auch wirklich Mut über die Sterblichkeit nachzudenken, über die eigene, aber auch über die der Liebsten, der eigenen Kinder. Niemand wird bleiben, alle werden gehen, und ganz ehrlich gesagt ist ein jeder Tod eine Tragödie für sich.
Kannst Du Dir Dein Bild in 20, 30 Jahren vorstellen, die Gebrechlichkeit spüren, die dem Abgang vorangeht? Oder auch die Grausamkeit, die dem Moment innewohnen wird? Kein Tod ist einfach, jeder hat seine eigenen Gesetze, jeder hat andere Härten. Wie gut, dass wir nicht wissen, wann der Moment kommt, wann wir diese Reise angehen. Zum Tode verurteilte Menschen wissen um den Zeitpunkt, was für eine Ausnahmesituation das sein muss!
Die Lehre des Lehrers aller Lehrer bietet uns Trost in der Tatsache, dass Schmerz sein kann, das Leiden aber eine Option darstellt. Wir wissen, dass wir sterben werden, unsere Liebsten sterben werden, aber ob wir darunter leiden, oder eben nicht, das können wir frei wählen.
Auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel!
Hat jemand Einsicht gewonnen und gepflegt, hat der Tod nicht Gewalt über ihn
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
Naht der Tod, ist des Menschen Tod ohne Falsch
– Konfuzius (latinisierter Name für Kongfuzi, K’ung-fu-tzu, Meister Kong, eigentlich Kong Qiu, K’ung Ch’iu) – Chinesischer Philosoph – 551 bis 479 vor dem Jahr Null
Ich fürchte nicht den Tod, der mich zu nemen kümmt; Ich fürchte mehr den Tod, der mir die Meinen nimmt
– Friedrich von Logau – Dichter des Barock – 1605 bis 1655
Jeder Abschied ist ein kleiner Tod, aber jeder Tod ein großer Abschied
– Alphonse Allais – Französischer Humorist und Schriftsteller – 1855 bis 1905
Es war ein wunderlich Krieg, Da Tod und Leben rungen: Das Leben behielt den Sieg, Es hat den Tod verschlungen. Die Schrift hat verkündet das, wie ein Tod den andern fraß; Ein Spott aus’m Tod ist geworden. Halleluja!
– Martin Luther – Deutscher Theologe und Reformator – 1483 bis 1546
Der Tod der Seele ist die Vernichtung des Lebens; aber der Tod des Lebens ist die Erlösung der Seele
– Abu’l Madschd Madschdud Sana’i – Persischer Sufi und Dichter – 1080 bis 1131
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