Der Buddhismus kennt keine Dogmen, etwas zu „glauben“ ist nicht nötig, denn die „Erleuchtung“ schlummert in jedem Menschen, keiner muss davon überzeugt werden. Eine Missionierung wie etwa bei den monotheistischen Weltreligionen ist nicht vorgesehen, obwohl sich alle Buddhisten freuen, wenn wieder neue Mitglieder an der Schwelle stehen. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Gemeinschaften ist, dass sich die buddhistische Philosophie eben nicht auf ihrer Einzigartigkeit beruft, andere Weltanschauungen akzeptiert, kein Streben nach absoluter Autorität zeigt.
Daher wirkt der Buddhismus auf Aussenstehende tolerant und friedlich, mäßigend und achtsam. Während monotheistische Religionen darauf beharren, dass es nur einen Gott gebe, machen die Anhänger des Buddhismus keine Vorhaltungen, nehmen jedes Lebewesen so hin, wie es sich zeigt. Was nicht heissen soll, dass sich Buddhisten ein X für ein U vormachen lassen, ganz im Gegenteil, aber eben leben und leben lassen, das ist die Devise.
Buddhismus wird als absolut friedlich gesehen, da in der Zeit seit dem Ableben des Buddhas keine (oder nur kaum) religiöse Blutvergießen zu beklagen war, ganz im Gegenteil etwa zu den Höllenqualen, die die europäischen Kirchenfürsten in der Vergangenheit über die Menschheit brachten, und noch immer bringen.
Was Buddhisten sich aber für alle Lebewesen wünschen ist, dass kein Leid mehr existiert, daher ein gewisses Mass an Glück herrscht, besonders jeder Mensch seinen „Weg“ findet.
Von Gott oder Göttern berichten die buddhistischen Sutren jedenfalls nicht, die Lehre des großen Lehrers hat mit Theologie nichts gemeinsam, es ist eine Ethik ohne Gott. Man könnte auch sagen, dass im Buddhismus die Menschen die Lebensregeln bekommen, um in einer produktiven und ausgewogenen Gemeinschaft leben zu können.
Die Lehre des Erhabenen ist trotzdem zu einer „Weltreligion“ geworden, was schlicht und einfach daran liegt, dass viele Kulturen ihre Riten auf den Buddhismus aufgepflanzt haben, ähnlich wie die Christen das Weihnachtsfest von den römischen Saturnalien übernahmen, oder Halloween aus dem Geisterglauben der frühen Vorväter. Man macht halt das, was man kennt, die Gewohnheiten sind eben schwer zu wechseln.
Nach der Lehre Buddhas sind allerdings alle Religionen als eine Art von Medizin für die Menschen zu betrachten, allerdings steht nur im Buddhismus das Thema „Leiden“ ganz weit oben.
In vielen Bereichen überschneidet sich der Buddhismus mit den Weltreligionen. Die Lehre des indischen Prinzen setzt besonders im achtfachen Pfad die Basis für Erfolg, Disziplin und Anstand.
Während andere Glaubenssysteme alles für das Leben nach dem Tod machen gehen die meisten Buddhisten davon aus, dass sie wiedergeboren werden, weshalb das Sterben nur das Wechseln der Kleider darstellt. Man bekommt einen neue Chance die Erleuchtung zu „finden“.
Sie wissen sicherlich: Der Weg ist das Ziel!
Unter den Idealen, die einen Menschen über sich selbst und seine Umwelt hinausheben können, gehört die Ausschaltung weltlicher Begierden, Ausmerzung von Trägheit und Verschlafenheit, Eitelkeit und Geringschätzung, das Überwinden von Ängstlichkeit und Unruhe und Verzicht auf schlechte Wünsche zu den wesentlichsten
– Buddha – Ehrenname des Siddharta Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null
O Gott! Gott! – Gott! Bewahre mich vor Argwohn!
– Friedrich von Schiller (Johann Christoph Friedrich Schiller) – Deutscher Dichter – 1759 – 1805
Wo ist der gerechte und rächende Gott? Nein, bei Gott, es gibt keinen Gott
– Voltaire – Französischer Philosoph der Aufklärung, Historiker und Geschichts-Schriftsteller – 1694 bis 1778
Ich habe Gott durch Gott erkannt, und habe das, was neben Gott ist, durch den Gesandten Gottes erkannt.
– Dhu’n- Nun al-Misri – Ägyptischer Mystiker – 798 bis 859
Alles, was man von Gott aussagen kann, das ist Gott nicht
– Meister Eckhart – Spätmittelalterlicher Theologe und Philosoph – 1260 bis 1328
Der Herr, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer und ein eifernder Gott
– Bibel –
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