Samstag, April 20, 2024
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Schlechte Gewohnheiten ändern

Schlechte Gewohnheiten ändern, wer will das nicht?

Wir alle haben schlechte Gewohnheiten, kleinere und größere Dinge, die uns an unserem Ich stören. Etwa, dass wir nicht genug Sport treiben, oder etwa, dass wir zu viel Kaffee trinken, oder, dass wir schlechte Essgewohnheiten haben, schlechte Gewohnheiten gibt es viele.

Wir wissen selbst am Besten, welche Angewohnheiten „gut“ und welche „schlecht“ sind, wir wissen auch, dass wir (nach Buddha) nicht werten sollten, aber welche Gewohnheiten wollen wir verändern?

Gewohnheiten entstehen dadurch, dass wir uns verschiedene Verhaltensmuster angewöhnen, diese dann automatisch ablaufen. Z.B. haben wir ein System entwickelt, wie wir unser Geschirr abspülen. Dieses System verwenden wir dann über viele Jahre, ohne auch nur über das Abspülen nochmals nachzudenken, wenn wir unsere Tassen abwaschen, dann so, wie wir es uns angewöhnt haben. Nun ist es aber so, dass dieses System vielleicht gar nicht so clever ist, wenn wir (nochmals) darüber nachdenken würden, dann kämen wir (eventuell) zu einem ganz anderen Ergebnis, zu einem völlig anderen System.

Solche Gewohnheiten (Systeme) haben wir uns für alle möglichen Dinge angewöhnt, für alle möglichen Gelegenheiten, unsere Leben besteht aus Angewohnheiten. Selbst unser Denken ist von Gewohnheiten bestimmt, wir denken auch fast jeden Tag dasselbe. Die meisten Gedanken, die wir heute haben, die hatten wir (zumindest ähnlich) auch schon gestern.

Schlechte Gedanken abändern, das fängt im Kopf an. Will ich über meine Angewohnheiten überhaupt nachdenken? Oder lasse ich alles so, wie ich es schon immer mache? Es ist deutlich anstrengender, sich über die Abläufe im Leben immer wieder neue Gedanken zu machen, dann doch besser Dienst nach Vorschrift?

Egal ob unsere Systeme nun gut oder schlecht funktionieren, beim alten Stiefel zu bleiben ist viel bequemer, und sicherer ist es auch. Das Unbekannte ist unsicher, wir bleiben gerne bei alten Systemen, der Sicherheit halber. Es ist eben anstrengend, nach neuen Wegen zu suchen, die Energie kann man sich ja auch sparen?

Zuerst einmal müssen wir uns darüber klar werden, dass wir alle (oder fast alle) Handlungen gewohnheitsmäßig ausüben. Dann können wir daran gehen, diese Gewohnheiten zu betrachten, sie zu bewerten, eventuell Schwachstellen (oder Stärken) zu bestimmen, uns überlegen, wie wir die Prozesse leichter und effizienter abwickeln können.

Gerade wenn wir in unserem Gedankenpalast wieder Kapazitäten frei bekommen, dann können wir uns weiter mit der Philosophie Buddhas beschäftigen, unsere Gedanken mit der Weltanschauung des großen Lehrers anfreunden.

Wahrscheinlich sollten wir an sich deutlich weniger werten, statt dessen aber über Effizienz nachdenken, nach Buddha mehr Disziplin halten.

Der Weg ist das Ziel!

 

Der Zimmermann bearbeitet das Holz. Der Schütze krümmt den Bogen. Der Weise formt sich selbst

Buddha – Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama – 560 bis 480 vor dem Jahr Null

Die herrschsüchtige Gewohnheit entwickelt sich Seite an Seite mit Hilflosigkeit

Maria Montessori – Italienische Ärztin, Reformpädagogin, Philosophin und Philanthropin 1870 – 1952

Nichts ist mächtiger als die Gewohnheit

Ovid – Antiker römischer Dichter – 43 vor bis 17 nach dem Jahr Null

Alte Diener sind kleine Tyrannen, an welche die große Tyrannin Gewohnheit uns knüpft

Marie von Ebner-Eschenbach – Österreichische Schriftstellerin 1830 – 1916

Sie sind nicht nur ein physischer Körper, mit dem Sie sich durch Gewohnheit identifizieren. Sein wesentlicher Zustand ist ein Feld unendlicher Möglichkeiten

Deepak Chopra – Indischer Autor von Büchern über Spiritualität, alternative Medizin und Ayurveda – geboren 1946

…der kann sich nicht entbrechen, in Sokrates den einen Wendepunkt und Wirbel der sogenannten Weltgeschichte zu sehen. Denn dächte man sich einmal diese ganze unbezifferbare Summe von Kraft, die für jene Welttendenz verbraucht worden ist, nicht im Dienste des Erkennens, sondern auf die praktischen d.h. egoistischen Ziele der Individuen und Völker verwendet, so wäre wahrscheinlich in allgemeinen Vernichtungskämpfen und fortdauernden Völkerwanderungen die instinctive Lust zum Leben so abgeschwächt, dass, bei der Gewohnheit des Selbstmordes, der Einzelne vielleicht den letzten Rest von Pflichtgefühl empfinden müsste, wenn er, wie der Bewohner der Fidschiinseln, als Sohn seine Eltern, als Freund seinen Freund erdrosselt: ein praktischer Pessimismus, der selbst eine grausenhafte Ethik des Völkermordes aus Mitleid erzeugen könnte – der übrigens überall in der Welt vorhanden ist und vorhanden war, wo nicht die Kunst in irgend welchen Formen, besonders als Religion und Wissenschaft, zum Heilmittel und zur Abwehr jenes Pesthauchs erschienen ist

Friedrich Nietzsche – Deutscher klassischer Philologe und Philosoph – 1844 bis 1900

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