Freitag, März 29, 2024
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Quarantäne 4

Heute ist der dreizehnte Tag meiner Quarantäne in Thailand.

Der Blick aus meinem Hotelfenster ist mir lieb geworden, weshalb ich ein Photo als Beitragsbild hier einstelle.

Auch der zweite Test war negativ, so dass ich nun eine Stunde täglich in den Garten darf. Völlig in Plastik gekleidete Angestellte holen mich am Zimmer ab und führen mich nach unten. Hier muss ich am Tisch bleiben, mehr oder weniger „bewegungslos“ meine Zeit absitzen.

Übermorgen werde ich entlassen, die Einzelhaft hat dann ein Ende.

Wie immer stand das Frühstück pünktlich um sieben vor der Tür, das Mittagessen kommt um elf. Um kurz vor sechs folgt dann das Abendessen. Alles wie immer in Plastikverpackungen, nochmals eingewickelt in Plastik, umhüllt von einer Plastiktüte.

Gut dass ich die Arbeit an dieser Webseite habe, sonst würde ich mich sehr langweilen. Jeden Tag schreibe ich zwei Texte, einen kurzen (aus dem Coffeeshop), und einen längeren für den Bereich Chan-Buddhismus. Auch nutze ich die Zeit in der Quarantäne, und spreche meine Bücher „Buddhismus im Alltag“ als Hörbücher ein, die ich dann zu einem späteren Zeitpunkt als Audio-Books bei Amazon veröffentlichen werde.

Mein Tagesablauf unterscheidet sich wenig von dem in Stuttgart, ich stehe gegen acht Uhr auf, trinke eine schöne Tasse Kaffee, marschiere in die Dusche, und beginne dann mit meinem ausgedehnten Yoga. Gerade hier in der „Einzelhaft“ hat sich Yoga als unvergleichlich wichtig für meine Gesundheit und mein körperliches Wohlbefinden gezeigt.

Auch hier esse ich nur einmal täglich, ich suche mir dann aus den drei Mahlzeiten das aus, was mir zusagt, den Rest muss ich leider wegwerfen, so sind nun einmal die Regeln.

Die letzten zwei Tage in Quarantäne vergehen etwas langsamer wie sonst, die Zeit ist eine wundersame Angelegenheit.

Die Ängste der Menschen vor dem Tod, die kumulieren gerade in einer weltweiten Hysterie.

Nach Buddha ist das Leben nur ein Traum. Haben Sie in letzter Zeit geträumt?

 

Es gibt einen alten Witz: Zwei ältere Frauen sind in einem Hochgebirgshotel und eine sagt: „Wow, hier ist das Essen wirklich schrecklich!“, Und antwortet der anderen: „Und die Rationen sind sehr klein!“. Nun, im Grunde scheint mir das Leben voller Einsamkeit, Hysterie, Leiden und Trauer zu sein und endet doch zu schnell

Woody Allen – US-amerikanischer Komiker und Schauspieler – geboren 1935

Wie so oft vermochte ein geringfügiger Anlaß die Bewohner in derartige Hysterie zu versetzen, daß sie über Nacht entweder zu Heiligen oder zu Mördern werden konnten

Robert Schneider

Sinnlichkeit weiß nichts von dem, was sie getan hat. Hysterie erinnert sich an alles, was sie nicht getan hat.

Karl Kraus – Österreichischer Schriftsteller – 1874 bis 1936

Heute tritt zunehmend Hysterie anstelle von Bildung.

Stefan Rogal – Autor, Herausgeber und Kolumnist – geboren 1965

„Und die Lücke in ihrem Lebenslauf 2020?“ „Da war ich Händewaschen!“

Netzfund

Ein Coronavirus macht mir keine Angst. Es ist die Angst der unbedachten Menschen, welche die ungesunde Panik mit sich bringt und damit vernichtender wird als das Virus selbst

Klaus Uschold

Psychologisch wird das, was sich beim Eintreten einer Panik abspielt, als ein Aussetzen der Intelligenz, und überhaupt der höheren geistigen Artung, angesehen, an deren Stelle älteres seelisches Getriebe zum Vorschein kommt; aber es darf wohl hinzugefügt werden, daß mit der Lähmung und Abschnürung des Verstandes in solchen Fällen nicht sowohl ein Hinabsinken zum instinktiven Handeln vor sich geht als vielmehr eines, das durch diesen Bereich hindurch bis zu einem Instinkt der letzten Not und einer letzten Notform des Handelns führt. Diese Handlungsweise hat die Form völliger Verwirrung, sie ist planlos und scheinbar von der Vernunft wie von jedem rettenden Instinkt verlassen; aber ihr unbewußter Plan ist der, die Qualität der Handlungen durch deren Zahl zu ersetzen, und ihre nicht geringe List beruht auf der Wahrscheinlichkeit, daß sich unter hundert blinden Versuchen, die Nieten sind, auch ein Treffer findet

Robert Musil – Österreichischer Schriftsteller – 1880 bis 1942

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